21. Dezember 2015Jan Filipzik
BHC-Fans hoffen auf Weihnachtsgeschenk
Der Handball-Bundesligist steckt bis zum Hals im Abstiegskampf. Beim „Christmas Fight“ gegen THW Kiel am 27. Dezember hoffen die Fans auf wichtige Punkte.
Die Verantwortlichen des BHC träumen von einer neuen, größeren Halle, von höheren Zuschauer-Zahlen und von steigenden Einnahmen. Doch in der Gegenwart muss sich der bergische Handball-Bundesligist mit akuten Abstiegssorgen herumplagen. Momentan sieht es so aus, dass die fünf Mannschaften am Tabellenende die drei Absteiger unter sich ausmachen. Was Anlass zur Hoffnung gibt: Die Schützlinge von Trainer Sebastian Hinze verloren mehrere Spiele äußerst knapp und überaus unglücklich. Zudem scheint die Moral nach wie vor völlig intakt zu sein.
Handball rund um Wuppertal hat einen Namen: Der Bergische HC ist seit drei Jahren zurück in der Handball-Bundesliga. Was die Ansprüche angeht, bleiben die Verantwortlichen der Bergischen Löwen wohltuend realistisch: „Das Ziel für diese Spielzeit ist klar definiert: Klassenerhalt“, gibt deshalb BHC-Geschäftsführer Philipp Tychy als Parole aus. Langfristig möchte er den Bergischen HC zu einer festen Größe der Handball-Bundesliga entwickeln. Das ist ein weiter Weg. Philipp Tychy: „Aber immerhin hat sich der Club bereits als Marktführer für den Bereich Spitzensport im Bergischen Land klar positioniert.“
Auch in der Mannschaft ist man auf die Top-Liga fokussiert. Kapitän Viktor Szilagyi, der verletzungs-bedingt vermutlich mehrere Monate ausfällt: „Unser primäres und kurzfristiges Ziel ist es natürlich, Punkte zu holen. So oft wie möglich und egal in welchem Spiel. Für diese Saison haben wir uns als Team den vorzeitigen Klassenerhalt als Ziel gesetzt, daran hat sich nichts geändert“. An Motivation mangelt es also nicht. „Wir befinden uns aktuell in einer schwierigen Phase“, so Tychy, den der Sport durch seine Intensität und die Emotionen fasziniert. „Es war uns vor dieser Spielzeit bewusst, dass diese Situationen entstehen können. Jetzt gilt es, sich die Ziele noch einmal bewusst zu machen und die Phase zu meistern.“ Wenn seine Mannschaft verliert, leidet er natürlich selbst auch. „Jede Niederlage schmerzt“, gibt er zu. Aber das gehört halt dazu.
Viktor Szilagyi: „Erfolgsdruck ist immer vorhanden, der wirkt sich auch nicht immer negativ aus. Aktuell machen wir uns als Mannschaft den größten Druck selber, weil wir so schnell wie möglich aus der unteren Tabellenregion heraus kommen wollen“, erklärt der erfahrene Spieler. Der Österreicher ist seit über drei Jahren Leistungsträger des Bergischen HC. Er leidet darunter, dass er der Mannschaft im Moment nicht helfen kann. Durch seinen Vater, der selber Handball gespielt hat, kam er zu dieser Sportart. Ihn reizte besonders, mit einer Mannschaft Ziele anzupeilen und zu erreichen: „Unser Vorteil ist, dass allen bewusst ist, dass wir nur dann unsere Ziele erreichen werden, wenn alle an einem Strang ziehen. Jeder bringt maximal seine Stärken mit ein, das funktioniert gut bei uns.“
Im Moment gleicht der Saisonverlauf einer Achterbahnfahrt. Dem Sieg gegen Lemgo (31:30) folgte die Niederlage gegen Frischauf Göppingen (22:29). Den BHC trennt als Viertletzter nur ein Punkt von den Abstiegsplätzen. Dennoch hofft Geschäftsführer Philipp Tychy, dass ihm seine Mannschaft beim ‚Christmas-Fight‘ gegen den THW Kiel am 27.12.2015 (18.15 Uhr) vor über 10.000 Zuschauen in der Kölner Lanxess Arena ein verspätetes Weihnachts-Geschenk macht. Und am Ende der Saison klappt es hoffentlich auch mit seiner Wunschschlagzeile: „Klassenerhalt perfekt – BHC auch in der Spielzeit 2016/17 erstklassig“.
Text: Frank Sonnenberg
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