22. Dezember 2015Jan Filipzik
Ernst-Andreas Ziegler: der Geschichtensammler
Prof. Dr. Ernst-Andreas Ziegler, Redakteur des General-Anzeigers, langjähriger Leiter des Wuppertaler Presse- und Informationsamtes, Initiator, Herz und Geschäftsführer der Junior-Uni. Eine Aufgabe, eine Berufung, die ihn auch mit 77 Jahren noch jung, dynamisch und neugierig hält. Diese positive Neugierde ist und bleibt seine Triebfeder. Wie andere Briefmarken sammeln, ist er ständig auf der Suche nach Geschichten rund um seine zweite Heimatstadt.
Zwei Bücher mit Kurzgeschichten über Wuppertal, Wuppertaler und Besucher unserer Stadt hat er bereits im Born-Verlag veröffentlicht. Aus seinem Werk „Auf der Suche nach der Wuppertaler Seele“ stammt auch die wunderschöne Weihnachtsgeschichte, die wir in dieser Ausgabe veröffentlichen. Die STADTZEITUNG ließ Prof. Dr. Ernst-Andreas Ziegler tief in seine Seele schauen.
DS: Wie haben Sie die Geschichten, die Sie in Ihrem Buch zusammengefasst haben, gefunden?
Prof. Ziegler: „Das ist journalistisches Handwerk: Augen und Ohren aufhalten, zu unterschiedlichsten Zeiten durch die Stadt schlendern – jede Straße sieht zum Beispiel frühmorgens anders aus als spätnachmittags und zu Fuß erlebt man jede Stadt anders als per Auto. Also auf die Menschen zugehen und mit ihnen reden, vor allem aber zuhören.“
DS: Welche Geschichte ist Ihnen ganz persönlich besonders an Herz gegangen?
Prof. Ziegler: „Da gibt es mehrere. Zum Beispiel „Der erste Schnee“ über ein sehr vergnügliches Erlebnis mit meinem später verschollenen sudanesischen Freund oder „Mitgeschöpfe“ über Krötenwanderungen oder „Was zum Himmel schreit“ über den Wuppertaler Arzt an der Rampe in Auschwitz-Birkenau. Und natürlich die Weihnachtsgeschichte mit der Schwebebahn.“
DS: Wird es eine Fortsetzung, sprich ein weiteres Buch mit Wuppertal-Kurzgeschichten von Ihnen geben?
Prof. Ziegler: „Auf der Suche nach der Wuppertaler Seele“ war bereits die Fortsetzung des zuvor erschienenen Buches „Liebeserklärung an Wuppertal“. Beide Bücher sind im Wuppertaler Born-Verlag erschienen. Über eine dritte Kurzgeschichten-Sammlung denke ich derzeit noch nicht nach.“
DS: Haben Sie die „Wuppertaler Seele“ inzwischen gefunden?
Prof. Ziegler: „Ja, sie sieht man mit dem Herzen. Sie ist wie eine gute Fee und tritt in verschiedenen Gestalten auf. Weil sie sich versteckt, hört die Suche nach ihr auch für mich nicht auf.“
DS: Wie werden Sie das Weihnachtsfest verbringen – doch wohl nicht in der Schwebebahn?
Prof. Ziegler: „In der Familie. Unsere erwachsenen Kinder, die in Hamburg studieren, kommen heim. Das wird schon allein deshalb ein Freuden-Fest. Und sicherlich werden wir gemeinsam in den Wäldern um den Dönberg Laufen. Darauf freue ich mich besonders.“
DS: Welche Weihnachts-Wünsche haben Sie?
Prof. Ziegler: „Keine konkreten. Nur den einen, dass ich es diesmal schaffe, nicht schon wieder noch an Heiligabend nach einem Weihnachtsgeschenk zu suchen. Ich mag es zwar überhaupt nicht, wenn schon Monate vorher Weihnachtliches in Geschäften angeboten wird, doch wenn es wirklich so weit ist, bin ich trotzdem jedes Mal überrascht und einer der Letzten.“
www.born-verlag.de – www.junioruni.de
Text: Peter Pionke
Weiter mit:
Kommentare
Neuen Kommentar verfassen