7. Januar 2016Peter Pionke
Bernd Budt: Motivierter WSV-Fußballer und Polizist
Immer wenn er bei Fußballspielen mit dem Wasserwerfer im Einsatz war, erlebte er eine andere Welt. Der Wuppertaler Polizist Bernd Budt stand insbesondere bei Risikospielen der Fußball-Bundesliga im Rahmen polizeilicher Gefahrenabwehr oft an der Spritze. Besonders dann, wenn im Revierderby Schalke auf 04 auf Borussia Dortmund traf. Für ihn, den Wuppertaler Fußballer Berndt Budt, war das immer eine zwiespältige Situation.
Hier die Anwendung unmittelbaren körperlichen Zwanges als Polizist gegen gewaltbereite Fans, da die Leidenschaft, die er als begeisterter Fussballer für seinen Sport empfand. Bernd Budt (Jahrgang 1958) ist ein Begriff im Wuppertaler Amateurfußball. In diesen Tagen feierte er in seiner eigenem Cronenberger Location, dem „Schluffenkino“, unter großer Beteiligung ehemaliger Fußballgrößen, seinen 60. Geburtstag. Zeitgleich schied er aus dem technischen Polizeidienst, den er über 40 Jahre bei der Wuppertaler Bereitschaftspolizei auf Lichtscheid verrichtete.
Der Fußballspieler Bernd Budt war in der Saison 1979/1980 beim Wuppertaler SV unter Vertrag. Es war das bittere Jahr des Abstieges aus der 2. Bundesliga. Mit Bernd Hoss, Heinz Lucas und Rolf Müller hatte der WSV damals interessanterweise gleich drei Trainer verschlissen. Die damalige Mannschaft rekrutierte sich auch aus dem eigenen starken Amateurlager. Neben Akteuren aus der Bundesliga-Ära wie Erich Miß, Toni Fagott, Karl-Heinz Pape, Lothar Dupke und Johnny Hey agierten Michal Loesch, Gerd Merheim oder Siegbert Maschotta.
Im Mittelfeld war es auch der nur 1,69 m große Bernd Budt, der durch seine Schnelligkeit und Torgefährlichkeit aufgefallen war. Es war die Zeit, als beim WSV der schwergewichtige Günter Grobbel als Obmann das Sagen hatte.
Nach dem Wechsel als Jugendspieler des SSV Sudberg zum ASV Wuppertal waren seine weiteren Stationen der Wuppertaler SV (2.Liga und Oberliga), Schwarz-Weiß Essen und VfL Gevelsberg sowie SSVg Velbert (sämtliche Oberliga). Eine schwere Kreuzband-Verletzung mit Knorpelschaden im Knie nahm Bernd Budt dann später aus dem Rennen.
Er beendete seine aktive Laufbahn und stieg ins Trainergeschäft ein. Zusammen mit Martin Bernhardt trainierte er dann noch lange die zweite Mannschaft des WSV, danach die SSVg Velbert und den Verein, bei dem er das Fußballspielen erlernt hatte, den SSV Sudberg.
Zum Fußball selbst gibt es heute noch viele kameradschaftliche Berührungspunkte, nicht aber zum WSV. Eine eher zufällige herzliche Begegnung im Düsseldorfer Stadion mit seinem damaligen Trainer, der Trainerlegende Heinz Lucas (brachte Fortuna 1971 in die 1. Bundesliga) ist ihm in guter Erinnerung geblieben.
Lucas als VIP, Budt als Polizist. “Der Fußball hat sich verändert, es ist schade, dass der Sport insgesamt durch Krawallmacher tangiert wird, die sogenannt Ultras wollen lediglich Aggressionen ablassen“, konstatiert er auch in Erinnerung an seine berufliche Laufbahn. Bei ihm selbst ist heute aus sportlicher Sicht mehr das Golfspielen angesagt.
Text: Siegfried Jähne
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