21. Januar 2016

Breiten Burschen Barmen – Fußballklub, bei dem der Spass zählt

Der SC Breite Burschen feierte kürzlich sein 20-jähriges Bestehen. Doch wer und was steckt eigentlich hinter dem Verein?

 

Zugegeben, der Verein „SC Breite Burschen Barmen 1996 e.V.“ hört sich zunächst nach einem feucht fröhlichen Trink-Club an, vielleicht noch nach Kegelbrüdern, allenfalls aber nach einer Alt-Herren Fußballtruppe, die sich am Ballermann mindestens genauso wohl fühlt wie auf dem grünen Rasen. Doch tatsächlich steckt hinter dem Namen ein seriöser Wuppertaler Verein. Der SC Breite Burschen Barmen hat gerade sein 20-jähriges Vereinsjubiläum gefeiert. Doch zurück zu den Anfängen…

20 gesellige Fußballfreunde spielten Anfang der 90er in diversen Herren-Mannschaften. Doch unzufrieden damit, dass bereits damals selbst in den untersten Ligen mehr das Leistungsprinzip als der Teamgedanke zählte, kehrten sie ihren Vereinen entweder den Rücken oder spielten nur noch halbherzig. Die Gleichgesinnten beschlossen daraufhin einen Verein zu suchen, der sie als ganze Mannschaft aufnehmen würde, mit dem besten Vorsatz, Spielfreunde und Ehrgeiz miteinander zu verbinden.

Nach etlichen Absagen durften die Jungs schließlich unter der Flagge von Grün-Weiß Blombach am Rauental eine Mannschaft anmelden. Doch der Name „3. Mannschaft Grün-Weiß Blombach“ schmeckte den Hobby-Fußballern so gar nicht. Man grübelte. Letztlich wurde bei bester Bierlaune an der Theke des Barmer Bahnhofs der Name „Breite Burschen Barmen“ geboren. „Der Name passte zu diesem schönen Abend und zu uns“, erzählt Ede Domann, einer der Ur-Burschen, schmunzelnd.

Doch dann löste sich der Klub Grün-Weiß Blombach auf. Für die Burschen stand sofort fest: wir gründen einen eigenen Verein. „Gezittert und gezweifelt haben wir aber dann sehr, ob der DFB diesen eher unkonventionellen Namen anerkennen würde“, so Domann. Doch zur großen Freude aller wurde der Spielclub Breite Burschen Barmen 1996 offiziell als Verein eingetragen. Heute hat der Verein 16 Fußball-Mannschaften gemeldet, darunter auch eine Mädchen U 17- und Damenmannschaft.

Neben Fußball in allen Altersklassen wird bei den Burschen mittlerweile auch Kinderturnen, Aerobic, Gymnastik, ZUMBA und Volleyball angeboten. Ede Domann, Jugendleiter und Seele des Vereins, betont, dass man der Ausrichtung des Vereins bis heute treu geblieben ist: „Sportbegeisterte, die zu uns kommen, werden nicht nach dem Leistungsprinzip sondern nach Altersklassen eingruppiert. So können Freunde zusammenspielen, Kinder und Jugendliche wachsen als Mannschaft zusammen.“

Und er fügt hinzu: „Bei uns ist jeder willkommen, der sich mit einem Teamgedanken anfreunden kann. Sozialkompetenz ist uns wichtiger als Leistung. Und wir setzen ausschließlich ausgebildete Trainer mit nachgewiesener Lizenz ein, so dass jeder im Prinzip nach seinen Möglichkeiten sportlich gefördert werden kann.“ Diese Philosophie hat dem Verein schon diverse Auszeichnungen wie beispielsweise den „Fair Play Pokal“ der Barmenia oder etwa die Sepp-Herberger-Ehrenurkunde für eine herausragende Jugendarbeit eingebracht.

Der Höhepunkt der 20-jährigen Vereinsgeschichte ist die neue in Wuppertal einzigartige Sportanlage am Rauental, bestehend aus mehreren Kunstrasenplätzen, einem Beachvolleyballfeld, einer Chill-Area mit Liegestühlen und stylischen Lounge Möbeln auf der Terrasse. Oberbürgermeister Andreas Mucke ließ es sich beim großen Einweihungsfest nicht nehmen, mit seiner Mannschaft „Lokomotive Stadtrat“ das Eröffnungsspiel gegen eine Auswahl der Breiten Burschen zu bestreiten.

Mucke, MdL Andreas Bialas und sein Team gaben alles auf dem Platz, mussten sich aber mit 1:6 gegen die Burschen geschlagen geben. Ein buntes Rahmenprogramm hatten die Barmer auf die Beine gestellt. Auf der Bühne spielte u.a. die Cover-Band Plastique und neben dem Chor der Grundschule Eichenstraße gaben die Kids des Kooperationspartners „Freie Schule Bergisch Land“ die Highlights ihrer diesjährigen Musical-Choreographie zum Besten.

Als Krönung wird demnächst ein Schwebebahnwagen erwartet. „Als Bekenntnis zu Wuppertal haben wir diesen mit Hilfe von Sponsoren gekauft“, verrät Domann. „So kann man bald auch bei Regen alle Spiele in einer gemütlichen Atmosphäre genießen.“ Eine Idee, die den Kreis zu den Gründungsgedanken zu schließen scheint.

Text: Martina Schulz

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