9. Dezember 2016Peter Pionke
Prof. Lambert T. Koch: Selbstbewusstsein für das neue Jahr
„Was wünscht man einer Stadt zum neuen Jahr? Klar: Eine erfolgreiche Entwicklung! Wohlstand! Ein gutes Miteinander!
Dass diese Wünsche für Wuppertal 2017 keine utopischen Wünsche sind, sieht man vielerorts. Am Döppersberg geht’s in großen Schritten voran. Im kommenden Jahr soll die B7 wieder durchgehend befahrbar sein. Auch die Konturen des neuen „Eingangstors“ zur Stadt zeichnen sich bereits eindrucksvoll ab.
Neue Unternehmen siedeln sich an, zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Die Integration ausländischer Neuankömmlinge verläuft besser als an anderen Orten der Republik. Ja, Willkommenskultur nach Wuppertaler Art gilt bundesweit als vorbildlich. Auch sonst geht’s bergauf und die Stadt hat in wichtigen Städterankings den Tabellenkeller verlassen. Das alles ruft danach, durchaus optimistisch nach vorne zu schauen.
Doch warum tun das nicht mehr Menschen? Wäre es nicht an der Zeit, dass auch die verbliebenen Bremser und Schwarzseher im neuen Jahr die Seite wechseln? Immer noch wird zu viel schlechte Stimmung gemacht und auf denen herumgehackt, die anpacken wollen. Dabei könnten Optimismus, Motivation und Tatkraft die Quellen einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung sein und den Aufschwung in Wuppertal nochmals beschleunigen!
Um solche Schneeballeffekte zu erzeugen, bedarf es allerdings eines hinlänglichen Selbstbewusstseins. Warum haben unsere Vororte Düsseldorf und Köln davon so reichlich, während wir endlos über – natürlich auch vorhandene – Defizite lamentieren? Wuppertal birgt in vielen Bereichen ein riesiges Potenzial, das nur ausgeschöpft werden muss.
Junge innovative Unternehmen. Stadtteile, wie der Arrenberg, die sich neu erfinden. Welt- und Europamarktführer, die expandieren, Bayer etwa. Großartige Kulturstätten, die zunehmend Touristen anlocken. Und nicht zuletzt eine Universität, mit mittlerweile 22.000 Studierenden, deren Forscherinnen und Forscher national und international aufhorchen lassen. Je mehr es Wuppertal gelingt, auch vom Charakter her eine Studentenstadt und eine Stadt im Aufbruch zu werden, umso wohler fühlen sich nicht zuletzt die jungen Menschen – und: desto eher bleiben sie nach ihrem Studium hier.
Das wiederum hilft der Kaufkraft, belebt den Arbeitsmarkt und lässt die Bevölkerungszahl steigen. Warum also 2017 nicht selbstbewusst mit anpacken?! Kennedys berühmter Ausspruch könnte dabei ein guter Vorsatz sein. Man müsste ihn nur ein bisschen abwandeln, dann würde er lauten: „Frage nicht, was deine Stadt für dich tun kann, sondern was du für deine Stadt tun kannst“.
Ihr Prof. Dr. Lambert T. Koch
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