Veronika Ferres: „Mich berührt das Lachen der kranken Kids“

Sie gehört zu den ganz Großen der deutschen Schauspieler-Gilde, spielte Rollen in Kinofilmen wie ‚Das Superweib', ‚Rossini', ‚Rubinrot'. ‚Saphierblau' oder "Schtonk' und stand nicht zuletzt mit Weltstars wie John Malkovich oder Nicolas Cage vor der Kamera: Veronica Ferres (50). Die gebürtige Solingerin hat nicht nur sehr viel Talent, sondern auch ein großes Herz.

Veronika Ferres engagiert sich für das Kinderhospiz Burgholz – © Elisabeth Caren

Seit Jahren engagiert sich Veronika Ferres mit sehr viel Einsatz für das ‚Kinderhospiz Burgholz‘. Die STADTZEITUNG hat mit dem sympathischen Film-Star über sein soziales Engagement und vieles mehr gesprochen.

DS: Frau Ferres, Sie sind Schirmherrin des Kinderhospizes Burgholz. Warum engagieren Sie sich ausgerechnet für dieses Projekt?

Veronica Ferrers: „Das Kinderhospiz Burgholz ist eine sehr wichtige Einrichtung, mit einem tollen und bewundernswerten Engagement der Mitarbeiter. Wenn Kinder lebensbedrohlich krank sind, ist das immer furchtbar. Diese Einrichtung hilft den Kindern eine Zeit zu verleben, in der sie trotz ihrer Krankheit eine halbwegs unbeschwerte und lebensfrohe Zeit, gemeinsam mit ihren Familien haben. Besonders die familiennahe Betreuung finde ich sehr wichtig und wertvoll.

DS: Sie haben das Kinderhospiz bereits mehrfach besucht. Was hat Sie dort am meisten beeindruckt?  

Veronica Ferres: „Die Freude der Kinder. Trotz ihrer Krankheiten können sie immer noch lachen und sich für Dinge begeistern. Das mitzuerleben, hinterlässt ein sehr besonderes und intensives Gefühl der Dankbarkeit.“

DS: Ändert das Engagement für so ein Projekt auch die Sicht auf das eigene Leben?  

Veronica Ferres: „Natürlich rüttelt das Befassen mit einem solchen Projekt wach. Es ruft einem ins Bewusstsein, wie dankbar man jeden Tag sein muss, dass man selber und die eigene Familie gesund sind.“

DS: Sie haben letztes Jahr mit großem Erfolg in dem Fernsehfilm „Die Staatsaffäre“ die deutsche Bundeskanzlerin verkörpert. Könnten Sie sich auch privat vorstellen, noch stärker politisch oder gesellschaftlich aktiv zu sein?  

Veronica Ferres: „Ich liebe meinen Beruf als Schauspielerin und kann mir momentan keinen anderen Beruf vorstellen. Aber ich engagiere mich für verschiedene Projekte und sehe meine Prominenz natürlich auch mit einer gewissen Verantwortung verbunden an. Gewisse gesellschaftliche Themen, wie zum Beispiel die Flüchtlingsthematik erfordern eine Haltung und da scheue ich mich dann auch nicht davor, Stellung zu beziehen.“

DS: Sie leben seit vielen Jahren in München, fühlen sich aber auch immer noch mit Ihrer Heimatstadt Solingen und dem Bergischen Land verbunden. Ein Fernsehportrait über Sie, das im Bayrischen Rundfunk gezeigt wurde, hat das eindrucksvoll dokumentiert. Was bedeutet diese Herkunft für Sie und wie hat Sie Ihre Heimat in Ihrem Werdegang geprägt?  

Veronica Ferres: „Ich bin, wie es so schön heißt, zwischen Kohlen und Kartoffeln groß geworden und musste schon ziemlich früh mit anpacken. Das erdet natürlich und auch meine Verbundenheit zu meiner Familie ist ein wichtiger Punkt in meinem Leben. Ich habe gelernt, dass man auch arbeiten muss, um etwas zu erreichen und das hat mir in meinem Werdegang sehr geholfen. Ich schätze meine Herkunft sehr und besuche Solingen gern. Die Menschen hier sind ehrlich und bodenständig. Das mag ich.“

DS: Sie sind eine international sehr gefragte Schauspielerin. Gerade standen Sie in „Pay the Ghost“ mit Hollywood-Star Nicolas Cage vor der Kamera. Trotz Ihrer Erfolge ist die deutsche Öffentlichkeit nicht ausschließlich gnädig mit Ihnen. Ist Heimat für Sie auch eine Möglichkeit, eine Auszeit davon zu nehmen, eine öffentliche Person mit all seinen positiven und negativen Begleiterscheinungen zu sein?  

Veronica Ferres: „Ja, Heimat bietet die Möglichkeit sich dem Trubel zu entziehen, aber viel mehr als dort, finde ich diese Ruhe mit meiner Familie. Heimat ist vor allen Dingen in Erinnerungen schwelgen und mit den Geschwistern und langjährigen Freunden Zeit verbringen.“

DS: Vielen Dank für das Gespräch

Das Interview führte David Fleschen

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