6. Januar 2018Peter Pionke
Morgen wird alles besser…
„Verstanden habe ich das alles nie so richtig. Warum die große Koalition in Berlin ihre Chancen nicht genutzt hat und letztendlich abgestraft werden musste. Warum die inoffizielle GroKo in Wuppertal so angefeindet wird und nicht in der Lage ist, das vorhandene Potential in zukunftsweisende Projekte zu stecken und dies den Bürgern, ihren Wählern, verständlich zu machen.
Wie anders als mit großen Mehrheiten wollen wir in einer Demokratie Großes bewegen? Renten- oder Steuerreformen, die ihren Namen verdienen, Strukturpolitik und Digitalisierung, die uns Spitzenplätze in der Welt einräumen. Eine innovative Schul- und Familienpolitik (mit entsprechenden Investitionen), die uns und unsere Kinder auf die Zukunft vorbereitet, eine Wirtschaftspolitik, die nicht von der Substanz (gut) lebt, sondern neue Geschäftsfelder aufzeigt und aktiv fördert.
Die Geschichte von dem kleinsten gemeinsamen Nenner kenne ich natürlich. Aber unterfordert das nicht unsere Intelligenz und unsere Fähigkeiten?
Aus der freien Wirtschaft wissen wir, dass nur die Unternehmen auf Dauer überleben, die sich dem Wandel nicht verschließen. Die im Gegenteil in der Lage sind, sich immer wieder neu zu erfinden. Sich als Motor zukünftiger Entwicklungen in Position zu bringen. Sich strategisch und operativ auf neue Situationen einzustellen und als Dienstleister die Bedürfnisse ihrer Klienten zu bedienen.
In jedem Unternehmen gibt es unterschiedliche Interessen, unterschiedliche Produkte und unterschiedliche Organisationsformen. So ist es hier wie in der Politik.
Man muss sich auf gemeinsame Ziele verständigen, die Instrumente zur Zielerreichung kennen und die Vorgehensweise verabreden. Warum, frage ich mich, funktioniert das (vielfach) in der freien Wirtschaft, nicht aber in der Politik? Hier wie dort habe ich es mit Menschen zu tun. Mit ihren Stärken und ihren Schwächen, mit unterschiedlichen Interessen und Temperamenten.
Liegt es also an einer unterschiedlichen Grundeinstellung bei der Berufswahl, an einer unterschiedlichen Sicht auf die eigene Person, auf die Einschätzung der eigenen Aufgabe, die Politiker von Mitarbeitern in Unternehmen und Politiker von Unternehmern unterscheiden?
Wenn dem so sein sollte, könnte man Abhilfe schaffen. Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche durch Wirtschaftskunde in den Schulen. Chancengleichheit für Politiker durch verpflichtende Praxis-Jahre in Führungspositionen der freien Wirtschaft. Es könnte nicht schaden, wenn Politiker von Wirtschaft etwas verstehen und Management-Kompetenz und Effizienz auch in die Zusammenarbeit großer Koalitionen einfließen.
Stellen Sie sich also vor, Wuppertal wäre ein Unternehmen, das professionell geführt wird. Ein Unternehmen mit einem klaren Profil, einem gesunden Selbstverständnis, mit unterschiedlichen Produkten und Angeboten. Mit einer professionellen Führungsmannschaft und einer flexiblen Organisations-Struktur.
Stellen Sie sich vor, dieses Unternehmen positionierte sich als Stadt-Marke eindeutig und unverwechselbar mit allen seinen Angeboten. Mit einem Marken-Versprechen, das Vertrauen und Interesse weckt, das Sympathie vermittelt. Kurz mit einem Marketing-Konzept, das diese (Dach-)Marke WUPPERTAL nachhaltig erlebbar und erfahrbar macht.
Mit einem (politischen) Aufsichtsrat, den gewählten Stadtverordneten, die Ziele vorgeben und strategische Entscheidungen treffen. Mit einer Führungsmannschaft in der Verwaltung, die stolz auf ihr Unternehmen WUPPERTAL ist und natürlich ihre jeweiligen Verantwortungsbereiche professionell managt. Mit einer Verwaltung, die mit Kooperationspartnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur alle Initiativen fördert, die auf die Stärkung der Marke WUPPERTAL einzahlen.
Das Ergebnis wäre umwerfend:
Ein Corporate-Design der Dach-Marke WUPPERTAL mit hohem Wieder-erkennungswert macht die Marke sichtbar. Die Stadtbetriebe mit ihren Marketing-Aktivitäten stellen sich in diesem Rahmen individuell dar, behalten also ihre Eigenständigkeit. Es entsteht ein Mosaik, das zu einem Gesamtbild führt, mit Einzelleistungen, die ihre Stärke aus der Vielfältigkeit des Gesamtangebotes ziehen.
So werden Ausstellungen des Von der Heydt-Museums, der grüne Zoo, die Aktivitäten der Wirtschaftsförderung oder die Kongresse und Ausstellungen der Historischen Stadthalle ebenso zu Wuppertal-Angeboten wie die Kulturereignisse Schauspiel, Oper, Konzert und das zukünftige Pina Bausch-Zentrum.
Utopiastadt im Bahnhof Mirke würde zu „Utopiastadt Wuppertal“, ähnlich wie das Wuppertal-Institut, WTec, die Junior Uni oder die Bergische Universität Wuppertal.
Das alles könnte man mit einer gesunden Mehrheit der GroKo in Wuppertal kurzfristig realisieren. Vorausgesetzt, unternehmerische Initiative, professionelles Management und agile Projektführung bieten die richtigen Rahmenbedingungen.
Eigentlich ist alles ganz einfach. Zumindest, wenn die Politik das Potential erkennt und zukunftsweisende Projekte startet. Dass es hier durchaus Hoffnung gibt, zeigt die Bewerbung Wuppertals für die Bundesgartenschau 2025. Auch die Entwicklung Wuppertals zur Kongress- und Ausstellungsstadt könnte im Engels-Jahr 2020 triumphal gefeiert werden.
Was fehlt, ist das Design der Dach-Marke WUPPERTAL, die Verpflichtung der Stadtbetriebe auf diese Marke und ein Claim, der WUPPERTAL eindeutig positioniert und langanhaltend im Gedächtnis verankert.
Wie wäre es mit:
WUPPERTAL, die Erlebnisstadt mit der Schwebebahn?
Beste Grüße und alle guten Wünsche für das Jahr 2018.
Ich bin sicher: Morgen wird alles besser!
Ihr Vok Dams.
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