4. März 2018Peter Pionke
„Milenas 50 plus“: 50 ist doch nur so eine Zahl
Milena Preradovic ist der Prototyp einer Powerfrau. Über Jahre war die wortgewandte und schlagfertige Gelsenkirchenerin eines der bekanntesten Fernsehgesichter Deutschlands. Unter anderem war sie das Aushängeschild der bunten, informativen Show „Punkt 12“ (RTL) und revolutionierte mit ihrer lockeren Art die bis dahin beschaulichen, angestaubten Mittagsmagazine im deutschen Fernsehen.
In unserer neuen Kolumnen-Serie „Milenas 50 plus“ schildert sie witzige Alltags-Geschichte und Erfahrungen, in denen sich so manch einer wiederfinden wird.
„50 ist doch nur eine Zahl“. Völlig richtig – aber eine mit Schmackes!
Eine, die mich überfallen hat, wie ein Junkie die Apotheke – roh und verzweifelt… Und sie hatte einen ganzen Sack voll übler Fragen dabei.
Müsste ich mit 50 mein Land und mein Leben nicht längst bestellt haben?
Was kann ich noch erreichen in einem Alter, in dem sich manche schon ihre Grabstelle sichern?
Drei Monate haben mich diese düsteren Gedanken gelähmt… Dann war der Spuk wieder vorbei. Ganz plötzlich war‘s mir wurscht! Ein Hoch auf den Fatalismus!
Was soll’s – ich bin fit, die Falten heißen noch Lach und Knitter… und in meinem „Stretch-and-Balance-Kurs“ gehöre ich fast zu den Kids.
Es ist doch nur eine Frage der Relation. 50 ist das neue 30 heißt es und da ist was dran… Wir haben ja – sollte alles gutgehen – noch einen Haufen Leben vor uns.
Um die 80 werden die Deutschen im Jahr 2018 – davon konnte Fred Feuerstein nicht mal träumen – zumindest nicht lange.
Mit 30 war ein Steinzeitler Asbach und hatte ein ähnliches Sterberisiko wie heute ein 72-jähriger Japaner. Aber was ändert sich eigentlich wirklich mit 50?
Auf jeden Fall reicht es nicht mehr, gut auszusehen – nein, wenn du 50 bist, dann siehst du gut aus…für dein Alter!
Will heißen, daß du in Sachen Schönheit nur noch außer Konkurrenz läufst… quasi auf der Aschebahn neben dem Catwalk des Lebens.
Aber drauf gerotzt. Spielregeln anderer fand ich schon immer langweilig…
Also, was ändert sich noch mit 50?
Das kleine Aua schlägt zu – die ersten Wehwehchen zwicken und zwacken, die Bandscheiben rumoren, der Verschleiß klopft forsch an unseren Corpus delicti.
Wer sich bis jetzt vor Sport gedrückt hat, der sollte fix umdenken. Yoga, Rückentraining, Aqua Gym – die perfekte Vorbereitung für ein schmerzfreies Seniorenleben.
Aber soweit sind wir ja noch nicht. 50 ist die neue Mitte des Lebens – optimistisch betrachtet. Und optimistisch sollten wir auf jeden Fall sein. Denn wie sagte schon der humorkluge Karl Valentin: Ich mag den Regen. Denn auch wenn ich ihn nicht mag, regnen tut’s trotzdem….
Ihre Milena Preradovic
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