Architektur ist die Kunst, der Stadt ein Gesicht zu geben
„Architektur ist die Kunst, der Stadt ein Gesicht zu geben.“ Stadt-Marketing für Wuppertal oder der Markenkern unserer Stadt. Womit verbinden Sie den Namen WUPPERTAL?
Ich bin verblüfft. Das, was wir seit Jahrzehnten fordern, wird plötzlich Thema.
„Ohne Bekanntheit kein Erfolg“ lese ich und „Architektur ist die Kunst, der Stadt ein Gesicht zu geben“. Interessanterweise kam diese Aussage nicht von einem Politiker, dessen Aufgabe es wäre, der Stadt ein Gesicht zu geben, sondern dem Vorstand der Wuppertaler Stadtsparkasse Gunther Wölfges.
Anlass war eine Aktion des Bundes Deutscher Architekten BDA, die es sich auf die Fahnen geschrieben haben, beispielhafte Architektur herauszustellen und zu bewerten.
Offizielle Vertreter der Stadt sollen nicht anwesend gewesen sein: Kein Oberbürgermeister, kein Baudezernent, kein Mandatsträger.
Wie hoch das Interesse der Bevölkerung an der Architektur, dem „Gesicht der Stadt“ ist, zeigt die aktuelle Diskussion um den Neuen Döppersberg. Den verschobenen Investoren-Kubus, die Sichtbehinderung durch eine architektonisch misslungene, dominanten Mauer und das zähe Ringen um ein „Radhaus“ im Schatten des Primark-Gebäudes.
Es ist ja nicht so, dass Verantwortlichen der Stadt sich da nicht engagierten. Immerhin diskutieren Müller als CDU-Fraktionschef und Meyer als Planungsdezernent kontrovers darüber, ob eine „Fahrradstadt“ wie Wuppertal 150 oder 300 Stellplätze benötigt und ob man 600.000,- oder 935.000,- Euro dafür ausgeben soll.
Und Lüdemann von den Grünen, empfahl „keine Wellblechhütte (zu) bauen“. So also entsteht das „Gesicht unserer Stadt“.
Wobei wir wieder bei Professionalität und Politik wären. Dass das Thema Marketing, das für Professionalität stehen sollte, also die Frage nach dem Produkt, der Marke, der Positionierung, der Zielsetzung, also auch der Bekanntheit und dem Profil (Gesicht), inzwischen in der „großen“ Politik angekommen ist, zeigte kürzlich eine Diskussionsrunde bei Maischberger in der ARD. Hier ging es um die Möglichkeiten einer großen Koalition und die Unterscheidbarkeit von CDU und SPD für potentielle Wähler.
Die Frage also, nach dem Markenkern, dem Alleinstellungsmerkmal und der Abgrenzung zu den anderen Parteien. Auch das ist neu. Dass die grundsätzlichen Fragen jeder professionellen Marketing-Konzeption in politische Diskussionen einfließen und fehlende Antworten Defizite aufzeigen, die unser Leben heute und in Zukunft maßgeblich bestimmen werden.
So ist es auch kein Wunder, dass diese Fragen von den Journalisten der Runde, Maischberger, Kelle, Jörges, in unterschiedlicher Form immer wieder gestellt wurden und kein politischer Teilnehmer in der Lage war, diese auch nur ansatzweise zu beantworten.
Wobei wir wieder bei dem beliebten Zitat wären: Wer das Ziel nicht kennt, kann den Weg nicht finden.
Silke Asbeck, Geschäftsführerin der „Historischen Stadthalle Wuppertal“ kennt ihr Ziel. Sie möchte Wuppertal und die Historische Stadthalle bundesweit und möglichst darüber hinaus als Kongressdestination bekanntmachen. Das Ergebnis, eine 360° Kampagne, die unter „WOW! – WUPPERTAL“ zwar nicht das architektonische Gesicht der Stadt in den Mittelpunkt stellt, aber unter vielen Einzelaspekten einen beeindruckenden Gesamteindruck der „bergischen Metropole“ vermittelt, Wuppertals Stärken zusammenfasst und der Stadt ein Gesicht gibt.
Der Markenkern wird sichtbar, die Alleinstellung, die Abgrenzung zu andern Städten, deutlich. Stadt-Marketing im besten Sinne des Wortes.
Wenn wir jetzt noch an den Wuppertaler Wirtschaftspreis 2018 denken, in dessen Rahmen auch der Stadtmarketingpreis 2018 verliehen wird, so sehe ich hier einen heißen Kandidaten. Immerhin sind wir weiter als die Großkoalitionäre von CDU und SPD im Bund. „WOW! – WUPPERTAL“ gibt eine Antwort auf die Frage nach dem Markenkern und erläutert worin wir uns von anderen Städten unterscheiden.
Auch Marketing gibt der Stadt ein Gesicht!
Mit den besten Grüßen aus WUPPERTAL, der Erlebnisstadt mit der Schwebebahn.
Vok Dams.
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