17. Juli 2018Peter Pionke
Dramatische Wende im Springmann-Prozess
Die vorgelegten Indizien dürften von der mehrköpfigen, hochkarätigen Verteidigung nicht mehr mit der bekannten akademischen Rhetorik auszuhebeln sein. Auf dem Kopfkissen im Bett des 2017 ermordeten Enno Springmann (91) fand man DNA-Spuren, die eindeutig dem 45jährigen Angeklagten Geschäftsfreund des mitangeklagten Enkels zuzuordnen sind.
Mehr noch, die Ermittler fanden auch winzige Blutspuren des Ermordeten an einer modischen „Jack & Jones“-Mütze des Enkels, die in dessen Audi lag. Daneben wurden auch Faserspuren an der Leiche und dieselben Spuren auf dem Fahrersitz, dem Beifahrersitz und im Kofferraum des Autos gefunden. Sichergestellt wurden auch DNA-Spuren eines Stiefbruders des angeklagten Enkels, der dadurch möglichweise auch noch zum Thema der Staatsanwaltschaft werden könnte.
Interessant für alle Beobachter, dass von der Verteidigung einmal mehr die Verfahrenstechnik kritisiert wurde, man habe die vergleichbaren DNA-Spuren dem angeklagten Mandanten unter Vorspiegelung falscher Tatsachen (als Zeuge nicht als Angeklagten) entnommen und seien daher als Beweismittel nicht verwertbar, so Anwalt Reinhard Leis.
Die belasteten Indizien wurden von der Verteidigung wegzudiskutieren versucht und der Vorwurf einseitiger Ermittlungen erhoben. Der ganze Prozess sei eine einzige Farce. Da konnte Prozessbeobachter Oberstudienrat H.-Peter S. nur noch den Kopf schütteln:“ Unfassbar, was in unserem Rechtsstaat heute alles möglich ist!“ -sj-
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