5. November 2018

Mariella Ahrens: Stehe gern in Kostümfilmen vor der Kamera

Sie ist eine erfolgreiche Schauspielerin, eine herausragende Moderatorin, zweifache Mutter und engagiert sich für notleidende Kinder und einsame, alte Menschen. Mariella Ahrens, eine Frau und Mutter mit dem Herz am rechten Fleck. 

Mariella Ahrens glänzte in der Rolle der Katja im Theaterstück „Das Abschiedsdinner“ – © Anna Dylla

Eine Zeit lang hatte die Wahl-Berlinerin auch eine enge Beziehung zum Bergischen Land. Ihr Ex-Lebensgefährte Sebastian stammt aus Solingen. Gemeinsam besuchten sie regelmäßig seine Familie. 

De STADTZEITUNG hat sich mit der gefragten TV- und Theater-Schauspielerin unterhalten.

DS: Sie haben für die Moderation der STADTZEITUNGS-Gala von allen Seiten sehr positive Kritiken erhalten. Inwieweit helfen Ihnen Ihr großes Talent und Ihre Erfahrungen als Schauspielerin bei einem Job als Moderatorin?

Mariella Ahrens: „Moderation ist ein ganz anderer Bereich, da hilft keine Erfahrung als Schauspielerin. Man sollte sich gut ausdrücken können, gewisses Selbstbewusstsein haben, Interesse an Gesprächspartnern, Improvisationstalent, um spontan reagieren zu können und vor allem Spaß daran haben, Leute zu unterhalten.“

DS: Sie stehen fast ausschließlich für Film- & Fernsehproduktionen vor der Kamera. Andere Kollegen suchen die Nähe zum Publikum, indem sie Theater spielen. Ist das Moderieren Ihre Art, mit dem Publikum, mit Ihren Fans in Kontakt zu kommen?

Mariella Ahrens: „Ich habe auch Theater gespielt, aber das ist auch nicht vergleichbar mit Moderation. Beim Theater sind es alles gelernte vorgegebene Texte. Während einer Moderation steht man mit seiner Persönlichkeit selbst vor dem Publikum, da spielt man keine Rolle wie im Film. Die Leute können sich ein gutes Bild von einem persönlich machen und gegebenenfalls auch hinterher miteinander sprechen. Das ist beim Theater und Film natürlich nicht so.“

Mariella Ahrens mit Marko Pustisek (l.) und Martin Semmelrogge in „Das Abschiedsdinner“ – © Anna Dylla / Theater an der Kö

DS: Sie sind oft in Filmen zu sehen, in denen es um große Gefühle, Romantik und Liebe geht. Wie schwer ist es, solche Emotionen vor der Kamera glaubhaft darzustellen?

Mariella Ahrens: „Man versetzt sich einfach in eine Situation, die man selbst schon erlebt hat – und das hat jeder schon… „

DS: Ist das überhaupt mit einem Film-Partner möglich, den man eigentlich völlig unsympathisch findet?

Mariella Ahrens: „Ja, man muss trotzdem dann so professionell sein und das abschalten können.“

DS: Wann wird denn Ihre Erfolgs-Serie „Ein Fall von Liebe“ fortgesetzt, in der Sie eine Journalistin spielen, die mit einem Anwalt – gespielt von Francis Fulton-Smith – nicht nur Kriminalfälle löst?

Mariella Ahrens: „Im kommenden Jahr werden die Folgen noch einmal von vorn gezeigt und neue dazu. Im Dezember läuft in der ARD der Märchenfilm „Prinzessin Maleen“, in dem ich auch mitspiele. Das Drehen dazu macht sehr viel Spaß.“

DS: Gibt es eigentlich so etwas wie eine Traumrolle für Sie?

Mariella Ahrens: „Im Prinzip jede, die mich vor Herausforderungen stellt. Aber ich stehe auch ger in Kostümfilmen vor der Kamera.“

DS: Sie sind eine wunderschöne Frau mit jugendlichem Touch. Könnten Sie sich vorstellen, in 20 oder 30 Jahren auch noch vor der Kamera zu stehen und  ergraute Charakterrollen á la Helen Mirren zu spielen?

Mariella Ahrens: „Auf jeden Fall! Das sind auch tolle Rollen, die Helen Mirren spielt…“

Schauspielerin & Moderatorin Mariella Ahrens im Gespräch mit Sternekoch Nelson Müller – © Dirk Sengotta

DS: Sie haben zwei Töchter, müssen aber aus beruflichen Gründen viel unterwegs sein. Wie kriegen Sie es hin, Kinder und Karriere unter einen Hut zu bekommen?

Mariella Ahrens: „Ich bin  gar nicht so viel unterwegs wie es scheint. Ich achte sehr darauf, viel für meine Kinder da zu sein. Wenn es dennoch  mal so ist, dass ich außerhalb Berlins drehe, dann nehme ich sie – falls Ferien sind entweder mit – oder ich achte darauf, dass ich nicht allzu lange am Stück von zu Hause weg bin.“

DS: Ärgert es Sie nicht ein wenig, dass Ihre Töchter Isabella Maria und Lucia sich mehr für ihre Computer-Spiele und Smartphones interessieren als für Ihre Filme?

Mariella Ahrens: „Naja, ganz so ist es nicht, aber sie sind halt schon wie alle Kinder und Teenies viel damit beschäftigt. Es ist halt doch noch mal eine ganz andere Generation, die damit ja auch nicht nur kommuniziert, sondern damit auch lernt.“

DS: Als Gründerin und Schirmherrin des Vereins „Lebensherbst“, der in diesem Jahr 10 Jahre besteht, unterstützen Sie pflegebedürftige, ältere Menschen. Als „World-Vision-Botschafterin“ haben Sie schon mehrmals notleidende Kinder in Afrika und Indien besucht. Zudem waren Sie 2009 Patin des „Deutschen Kinderpreises“. Wie wichtig ist Ihnen dieses zeitaufwendige soziale Engagement?

Mariella Ahrens: „Mir ist das sehr wichtig. Wenn es einem selbst gut geht, kann und sollte man anderen Menschen helfen. Nicht umsonst ist das Credo meines Vereins: Hinsehen und helfen! ‚Lebensherbst‘ wächst stetig, dennoch ist es immer noch schwierig, die Menschen zu überzeugen, dass wir dringend Spenden benötigen. Senioren sind genauso bedürftig wie Kinder, daher engagiere ich mich auch für beide. Ich bin jemand, der wirklich dann auch etwas tut und das nicht nur auf dem Papier. Daher grenze ich auch genau ein, für was ich mich engagiere. Habe ich mich einmal entschieden, setze ich mich dann auch sehr aktiv und motiviert für die Sache ein.“

DS: Vielen Dank für das Gespräch

Das Interview führte Peter Pionke

 

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