9. November 2018Peter Pionke
Frauke Ludowig: In meinem Freundeskreis gibt’s keine Promis
Seit 1992 ist Frauke Ludowig bereits dabei. Doch die Zeit ging offensichtlich spurlos an ihr vorüber gegangen. Die TV-Lady ist seit 2003 mit dem Creative Director Kai Roeffen geheiratet. Gemeinsam haben sie zwei minderjährigenTöchtern (Nele & Nika). Frauke Ludowig ist es offensichtlich bestens gelungen, Familie und Karriere unter einen Hut zu bekommen. Yvonne Peterwerth und Peter Pionke unterhielten sich im Rahmen des Events „LadiesLunch“ mit der schönen Fernseh-Moderatorin. Eine umfassende Bildergalerie des Hochglanz-Events finden Sie ab morgen an dieser Stelle.
DS: Neben Ihnen sind bei RTL noch Katja Burkard, Ulrike von der Groeben und Nazan Eckes regelmässig auf dem Bildschirm präsent. Von den männlichen Kollegen ist nur Peter Kloeppel übrig geblieben. Haben Frauen etwa das größere Durchhaltevermögen?
Frauke Ludowig: „Ich bin mir nicht sicher, ob es die Frauen leichter haben. Denn wenn wir Moderatorinnen zum Schönheitschirurgen gehen würden, dann hiesse es überall: ‚guck mal, die hat sich liften lassen‘. Aber wir haben schon bei unserem Arbeitgeber RTL den Vorteil, dass der Sender im Gegensatz zur Konkurrenz an bewährten Gesichtern festhält. Und das kommt offensichtlich bei unseren Zuschauern gut an.“
DS: Sie leben aufgrund Ihres Job ja ein Stück weit in der Glamour-Welt. Was nehmen Sie davon mit nach Hause?
Frauke Ludowig: „Gar nichts! Das wäre ja auch ganz schlimm! Das erste, was ich tue, wenn ich nach Hause komme: Ich schminke mich ab, tausche meine hohen Schuhe gegen Turnschuhe und lege damit praktisch meine berufliche Fassade ab. Es gibt ja viele Menschen, die abends ihren beruflichen Alltag nicht abschütteln können und ihrer Sorgen mit nach Hause nehmen. Das finde ich traurig und belastend. Zum Glück habe ich auch keinen Mann, der mich fragt, welchen Promi ich tagsüber getroffen habe, Das ist ihm völlig egal. Mit den Kindern rede ich dann auch nur über ganz alltägliche Dinge wie die Schule. Also kein Glamour daheim!“
DS: Haben Sie in der Glitzerwelt der Promis nur oberflächliche Bekanntschaften gemacht oder auch echte Freunde gefunden?
Frauke Ludowig: „Ich habe mich immer dagegen gewehrt, im Umfeld meiner Sendung Freundschaften zu knüpfen. Das entspräche nicht meinem Charakter und wäre auch kontraproduktiv. Man stelle sich nur vor, ich wäre mit einem Promi eng befreundet, dem plötzlich Steuerhinterziehung im großen Masse oder ein anderes schwerwiegendes Delikt vorgeworfen wird. Und der würde dann von mir verlangen, ich solle darüber nicht berichten, weil wir ja eng befreundet wären. Das geht doch gar nicht. Es gibt sehr nette Menschen in der Showbranche, aber meine echten Freunde stammen alle aus meinem privaten Umfeld, teilweise noch aus meiner Schulzeit.“
DS: Welchen Anteil hat die Geborgenheit in Ihrer Familie an Ihrem beruflichen Erfolg?
Frauke Ludowig: „Ich wollte immer eine Familie haben und ich konnte mir ein Leben ohne Kinder auch gar nicht vorstellen. Ich habe ja selbst auch einen Bruder. Ich bin in Wunzdorf/Niedersachen eine große Metzger-Familie hineingeboren worden – so mit Oma, Opa und Eltern an einem Tisch. Ich habe einen engen Bezug zu meiner Familie und besuche sie, wann immer es geht. Dann passiert es mir auch einmal, dass ich ungeschminkt einkaufen gehe und gefragt werde: ‚Sind Sie nicht die Schwester von der aus dem Fernsehen?‘ Ich habe früher selbst im Geschäft meiner Eltern hinter der Theke gestanden uns bedient. Und das gebe ich auch meinen Kindern mit auf den Weg. Die Geborgenheit der Familie gibt mir sehr viel.“
DS: Es ist sicher eine große Herausforderung für Sie: Ehemann, Kindern, und Beruf! Wie bekommen Sie diesen Spagat hin?
Frauke Ludowig: „Es ist sicher nicht einfach. Die meiste Hausarbeit bleibt ja immer noch an den Frauen hängen. Ich habe ein Netzwerk an Freunden, auf das ich notfalls zurückgreifen kann. Und wir können uns zum Glück auch eine Kinderfrau leisten. Das ist sicher ein Privileg, das viele berufstätige Mütter, die von morgens 7.30 Uhr bis abends 18 Uhr irgendwo an einer Supermarktkasse sitzen müssen, leider nicht haben. Diese Frauen haben es sehr schwer. Für sie müssten der Staat und die Arbeitgeber die Rahmenbedingen unbedingt verbessern“
DS: Vielen Dank für das Gespräch
Das Interview führte Peter Pionke
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