23. April 2019

„Fußball-Narr“ Friedhelm Runge ist ein echter Globalplayer

Als Unternehmer spielt er in der Champions League: Emka-Chef (76) denkt noch lange nicht ans Aufhören. Er sitzt bestens gelaunt an seinem schlichten Schreibtisch. Hinter ihm an der Wand eine bunte Weltkarte. Ein Bild mit Symbol-Charakter. Friedhelm Runge, geschäftsführender Gesellschafter von EMKA, ist ein echter Global Player. 

Der Unternehmer und ehemalige WSV-Präsident Friedhelm Runge – © Foto: Dirk Sengotta

Acht Produktionsstätten, 25 Niederlassungen, 19 Agenturen. Sein Unternehmen mischt als Weltmarktführer im Bereich Verschlusstechnik auf allen Erdteilen mit. Jahresumsatz 2014: 237 Millionen Euro. Friedhelm Runge ist stolz auf das Erreichte. Doch daran, sich auszuruhen oder gar zur Ruhe zu setzen, denkt der Wuppertaler nicht im Traum. Sein Koffer für die nächste Dienstreise ist bereits wieder gepackt. Im Jahr 2014 war er allein 19 Mal „businessmäßig on Tour“.

Mit 76 Jahren lassen sich viele seiner Unternehmer- Kollegen längst die Sonne Mallorcas auf den Bauch scheinen. Für den Vollblut- Unternehmer keine Alternative: „Mein Arzt hat mir beim letzten Check die Konstitution eines 55jährigen bescheinigt. Und da ich immer geplant hatte, bis 70 zu arbeiten, habe ich also noch 15 Berufsjahre vor mir. Meine Frau würde mich auch gar nicht den ganzen Tag um sich herum haben wollen. Wenn ich nichts zu tun hätte, wäre ich auch ein ganz unbequemer Lebenspartner.“

„Wer als Unternehmer erfolgreich sein will, muss hart und konsequent arbeiten“

Sein Berufsleben ist die reinste Bilderbuch-Karriere. Nach einer Ausbildung als technischer Kaufmann bei der Firma Gebrüder Happich in Wuppertal studierte Friedhelm Runge Maschinenbau und Betriebswirtschaftlehre. 1973 stieg er als achter Mitarbeiter der bereits 1932 gegründeten Firma EMKA Beschlagteile ein. Heute beschäftigt das Unternehmen weltweit 1.400 Mitarbeiter. Lag der Umsatz im Jahr 2002 noch bei 43 Millionen Euro, wies die Bilanz 2012 schon 230 Millionen Euro aus. Jährliche Steigerung über zehn Jahre: 18,26 Prozent. Ein stolzer Wert.

Und auch bei seiner Urlaubsplanung denkt Friedhelm Runge ökonomisch: „Ich mache in der Regel Urlaub in Ländern, in denen wir unsere Niederlassungen haben. Dann kann ich mich dort mit Mitarbeitern vor Ort treffen, mit ihnen ein Bier trinken, mit ihnen essen und ihnen dabei immer wieder unsere Firmenphilosophie vermitteln und ihre Begeisterung für EMKA weiter steigern.“

Der Vater von drei Töchtern und einem Sohn setzt eindeutig auf Teambuilding. Friedhelm Runge: „Wer als Unternehmer erfolgreich sein will, muss hart und konsequent arbeiten, muss mit Menschen umgehen können und er braucht gute Mitarbeiter; ohne die geht es nicht.“

Dieses gute Team, lässt Friedhelm Runge durchblicken, hat ihm als Präsident des Wuppertaler SV gefehlt: „Der WSV war eine Leidenschaft von mir. Aber man kann einen solchen Verein nicht ohne menschlich miteinander harmonierende Mitarbeiter führen. Ich bin mir sicher, dass dieser Traditionsverein wieder auf die Beine kommt, wenn gute, charakterfeste Leute das Sagen haben.“

Er selbst wird eines Tages auch wieder ein Heimspiel des WSV besuchen. Bis dahin erfreut er sich an Erfolgsmeldungen, die über sein Unternehmen zu hören und zu lesen sind. So belegte EMKA in der „Wirtschaftswochen-Rangliste“ der 100 besten Unternehmen des deutschen Mittelstandes einen hervorragenden 23. Platz.

Sponsor Friedhelm Runge (l.) und der sportliche Leiter Stephan Küsters – © Jochen Classen

Friedhelm Runge: „Natürlich macht mich das sehr stolz. Immerhin besitzt Deutschland den leistungsstärksten Mittelstand der Welt. Und wenn man dann unter insgesamt 60.000 Mittelständlern den 23. Platz erringt ist das eine ganz schöne Welle. Und jetzt habe ich das Ziel, dass wir uns wie Bayern München, die ich sehr bewundere, über viele Jahre im oberen Tabellenbereich festsetzen.“

Es gibt Dinge, die es für Geld nicht zu kaufen gibt. Welche Wünsche hat ein Mann, der sich sonst alles leisten kann? Friedhelm Runge: „Mehr Freizeit für meine Sportarten Fußball und Tennis. Golf ist nicht so mein Ding, da hat man ja keinen richtigen Gegner – nur den Wind …“ (www.emka.com)

Text: Peter Pionke

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