31. Mai 2020Peter Pionke
Leif Skoglöf: Jetzt weiß ich, was ‚Brotlose Kunst‘ bedeutet
Es gibt derzeit nur wenige Ausstellungen und somit wenige Möglichkeiten für die Künstler, Bilder zu verkaufen und Geld zu verdienen. Online-Ausstellungen sind eine Alternative, um auf sich und seine Werke aufmerksam zu machen. Doch viele Kunstliebhaber, wollen die Werke letztendlich real in Augenschein nehmen, bevor sie kaufen.
Ein weiteres Problem: Wegen der Sicherheits- und Hygiene-Vorschriften können viele Künstler ihre Malschulen nicht betreiben. Damit versiegt für sie eine weitere Einnahmequelle. Leif Skoglöf: „Viele Menschen auf engem Raum, das geht heute nicht mehr.“
Hinzu kommt, dass viele der Malschüler zur Risikogruppe zählen. Oft sind es Menschen, die sich nach ihrer Pensionierung einen Jugendtraum erfüllen und Malunterricht nehmen, um danach ihre bis dahin verborgene Kreativität auszuleben.
Leif Skoglöf selbst malt in der Coronakrise selbstverständlich weiter: „Meine Bilder werden aber zunehmend dunkler und ein bißchen aggressiver. Ich bin schon in der Lage zu malen. Die vorher so klaren Farben bei mir sind trüber geworden. Und das spiegelt sicher die Phase wider, die wir gerade erleben.“
Den Wuppertaler Künstler-Hilfs-Fonds „EinTopf“ hat Leif Skoglöf bewusst nicht in Anspruch genommen: „Ich habe ja selbst entschieden, Künstler zu werden und deshalb denke ich: Ich muss da auch zu Krisenzeiten alleine durch.“ Ein Künstler mit Prinzipien!
Er hat schon Visionen, was er tun wird, wenn die Corona-Krise bewältigt ist: „Dann werde ich mit meiner Katja bei Kerzenlicht eine Flasche Rotwein trinken und darauf anstoßen, dass diese Krise vorbei ist und wir sie gesund überstanden haben. Es war ja auch nicht alles negativ. Ich habe sehr viel Mitgefühl erlebt und wir sind alle ein wenig zusammen gerückt. Die Lebensweisheit ‚Zusammen sind wir stark‘ stimmt.“
Und dann wird Leif Skoglöf – wie hoffentlich seine Kolleginnen und Kollegen auch – aus“Corontäne“ neue kreative Kraft schöpfen, wieder ausstellen und Bilder verkaufen – und nicht zuletzt auch vielen Hobby-Malern ihren Jugendtraum erfüllen…
Text: Peter Pionke
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