3. August 2020

Ralf Silberkuhl: Coole Fotos voller Anmut und Ästhetik

Ralf Silberkuhl hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Der erfahrene Fotograf und Filmer ist fest in die Wirtschafts- und Kultur-Landschaft seiner Heimatstadt Wuppertal verwurzelt. Ob Werbe-Foto, Imagefilm oder Dokumentation - Ralf Silberkuhl beherrscht die Klaviatur. Eben ein echter Profi an der Linse. Er schafft sich aber auch seine künstlerischen Freiheiten - wie eben das "Tanz-Projekt", das er mit sehr viel Liebe zum Detail umsetzt.

Ralf Silberkuhl: Foto-Künstler und Kamermann – © Ralf Silberkuhl

Ralf Silberkuhls Visitenkarte müsste eigentlich 20 Zentimeter lang sein. Kunst-Fotograf, Industrie-Fotograf, Kameramann, Regisseur, Beleuchter, Drehbuchautor, Dozent bei Kamera-Workshops und Schöngeist könnte eigentlich darauf stehen. Ralf Silberkuhl (60) setzt Glanzlichter durch seine Vielseitigkeit auf hohem Niveau.

Beim vielbeachteten Film-Portrait „Wuppertal – die ungeschminkte Stadt“ (als DVD 10.000 Mal verkauft und über 140.000 Klicks bei ‚youtube‘) war er Chefkameramann, bei den Nostalgie-Film-Projekten „Zeitsprünge Wuppertal“ sowie „Rückblicke“ (Wuppertal, Solingen, Remscheid) führte er Regie.

Dann war drehte er auch noch einen Film über die Schwebebahn, der in keiner privaten Wuppertaler Video-Sammlung fehlen sollte. Beim Musik-Video der Wuppertaler Metal-Band ‚Lion Twin‘ mit Hardrock-Urgestein Udo Dirkschneider (Accept – U.D.O.), das auf der Trauminsel Ibiza produziert wurde, übernahm er den Regie- und Kamera-Job und schoß auch noch die Fotos. 

Ralf Silberkuhl beim Fotoshootings mit Hardrocker Udo Dirkschneider auf Ibiza – © Ralf Silberkuhl

Und nicht zuletzt sorgte Ralf Silberkuhl auch noch für die effektvollen Einspieler bei den spektakulären Bühnen-Erfolgen „Romeo & Julia“ und „Don Quijote“ von Regisseur Robert Sturm in den Riedel-Hallen.

Der ausgebildete Fotografen-Meister und Kameramann für 16- und 35-mm-Film hat als einer der wenigen den Spagat zwischen Fotografieren und Filmen nicht nur schmerzfrei, sondern auch sehr erfolgreich hinbekommen. Ralf Silberkuhl: „Ich habe mich da langsam herangetastet. Bewegtbilder haben mich aber eigentlich schon immer interessiert.“

Ralf Silberkuhl arbeitet die Unterschiede zwischen beiden visuellen Formaten heraus: „Bei der Fotografie muss man den entscheidenden Moment einfangen, da habe ich nur die 125stel Sekunde, um eine Geschichte zu erzählen. Beim Film spielt der Zeitfaktor nicht so eine große Rolle. Und da sind eben die Übergänge sehr wichtig: Wie komme ich von einer Szene in die nächste. Ein weiterer Unterschied: Als Fotograf ist man im Prinzip auf sich allein gestellt, während man beim Film im Team arbeitet.“

Ralf Silberkuhl beim Fotoshootings für sein „Tanz-Projekt“ – © Ralf Silberkuhl

Der Job des Wuppertalers mit Leib und Seele gestaltet sich aus einer Mischung Auftrags-Arbeiten wie Fotoshootings für die Industrie, die Produktion von Imagefilmen und Unternehmens-Portraits sowie Eigenproduktionen mit hohem künstlerischen Anspruch. 

„Die Auftragsarbeiten brauchen wir, um Geld zu verdienen. Und da ist es hilfreich wenn der Auftraggeber schon eine Idee, einen Plan hat. Bei den Eigenproduktionen kann ich meiner Phantasie zwar freien Lauf lassen, aber finanziell lohnt sich das in der Regel nicht“, gibt der Geschäftsführer des Medien-Unternehmens 6tant GmbH zu.

Auch Ralf Silberkuhl registriert natürlich, dass heutzutage professionelles Film-Equipment und digitale Schnitt-Systeme für jedermann erschwinglich sind und immer mehr selbsternannte Film-Produzenten den Markt mit Dumpingpreisen überfluten. 

Auch da bleibt Ralf cool: „Mit meinem Erfahrungsschatz, meiner Kreativität und meinem Wissen, wie man eine Geschichte filmisch erzählt und wie man Licht optimal und effektvoll setzt, kann ich da sehr gut dagegenhalten. Wenn die Qualität stimmt, dann zahlen die Kunden auch marktgerechte Preise.“

Zu Ralf Silberkuhls persönlichen Highlights im Bereich Werbefoto und Dokumentation zählt die gemeinsame Kampagne mit dem bekannten Medien-Unternehmer und Kunstsammler Christian Boros im Auftrag der Wuppertaler Stadtwerke: „Boros hatte ganz witzige Vorstellungen, da gab es beispielsweise eine Schnitte Brot mit zwei Gurkenscheiben oder einen Toiletten-Papierhalter mit ein paar Zeitungsseiten. Das hat Spaß gemacht.“

Und nicht zuletzt stellt auch die aktuelle Zusammenarbeit mit dem Wuppertaler Bildhauer Eckehard Lowisch beim spektakulären Kunst-Projekt „ENGELS 2020 Skulptur – when robots make art“ im Rahmen des Engels-Jahres einen Höhepunkt in der beruflichen Karriere von Raf Silberkuhl dar. Im Vorfeld der Aktion haben sich Ralf Silberkuhl und Eckehard Lowisch sogar auf die Spuren von Friedrich Engels in Manchester und London begeben.

Als Foto-Künstler liegt Ralf Silberkuhl, der mit Judith Birkenbach, Leiterin der Unternehmenskommunikation der Wuppertaler Stadtwerke (WSW), verheiratet ist und mit ihr zwei Söhne hat, seine Eigen-Produktion „Tanz-Projekt“ besonders am Herzen. Hier fotografiert Ralf Silberkuhl „Prima Ballerinas“ und andere Tänzerinnen in außergewöhnlichden Posen an ganz gewöhnlichen Wuppertaler Locations wie öffentlichen Treppen, Schwebebahnstationen oder auf der Hardt.

Die Tänzerin Shirley in der Jubiläumsbahn – © Ralf Silberkuhl

„Tanz-Projekt“: Fotoshooting mit Nora Brown 

Gern erinnert sich Ralf Silberkuhl an das Fotoshooting mit Nora Brown. Die gebürtige Amerikanerin wurde an der Boston Ballet School und der North Carolina School of Arts ausgebildet. Danach zog ihre Tanzkarriere immer weitere Kreise: Vom Boston Ballet, Les Grands Ballets Canadiens de Montréal und dem Metropolitan Opera Ballet ging es zunächst ans Ballett Dortmund unter Intendant Xin Peng Wang. 

Danach wurde Nora Brown vom „Ballett im Revier „in Gelsenkirchen engagiert wurde, der Company der ehemaligen Stuttgarter Ersten Solistin Bridget Breiner. Dort war Nora in Stücken von Bridget Breiner, David Dawson, Marco Goecke, Jiří Bubeníček, Cathy Marston und Demis Volpi zu sehen. 

Inzwischen ist Nora Brown Ensemblemitglied der bekannten Theaterhauskompanie von Eric Gauthier in Stuttgart.

Ralf Silberkuhl beim Fotoshootings mit Pia Karafotias – © Silberkuhl

Ralf Silberkuhls Fotos bilden einen Mix aus Ästhetik, Anmut und Erotik. Ralf Silberkuhl: „Erotik ist ja etwas Schönes. Und wenn zwischen der Aussage des Bildes und dem Betrachter ein Knistern entsteht, ist das schon toll. Aber jeder definiert Erotik ja anders. Auf jeden Fall sorgen meine Foto-Sessions für enorme Aufregung bei Autofahrern. Wenn beispielsweise eine schöne Frau direkt an der Bundesallee posiert, steigt so mancher kräftig in die Eisen.“

Doch wie findet Ralf Silberkuhl, dessen Hobby es ist, Kunst- und Foto-Ausstellungen auf der ganzen Welt zu besuchen, die Models für seine anmutig-prickenden Shootings? Der leidenschaftliche Fotograf: „Oft ist es Mund-zu-Mund-Propaganda, dann haben sich nach einem bundesweiten Facebook-Aufruf eine Reihe von jungen Frauen gemeldet. Und manchmal sagt meine sehr kunstinteressierte Frau sogar: ‚Die junge Dame da solltest Du unbedingt für Dein Foto-Projekt ansprechen‘.“ 

Keine Frage: Ralf Silberkuhl ist ein Fotograf und Filmer mit ‚silber-coolen‘ Projekten…

Text: Peter Pionke

 

Eckehard Lowisch am Karl Marx´s Desk in der Chatham`s LibraryFoto: © Ralf Silberkuhl

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