11. August 2020Peter Pionke
Georg Rose: Corona inspiriert ihn als Foto-Künstler nicht
Das Corona-Virus hat den Alltag in der Redaktion von Radio Wuppertal verändert – und für den Foto-Künstler Georg Rose gibt es derzeit wegen der Kontaktbeschränkungen und Hygiene-Vorgaben so gut wie keine Möglichkeit, seine Werke in einer Ausstellung zu präsentieren. Wir haben uns darüber mit Georg Rose unterhalten.
Fragen an den Foto-Künstler Georg Rose:
DS: Welche Rolle spielt Corona für Sie als Foto-Künstler?
Georg Rose: „Als Thema spielt Corona für mich beim Fotografieren keine Rolle. Es behindert mich ein wenig. Denn eigentlich wollte ich diesen Sommer mit meiner Wander-Galerie „pop-up-artists.com“ weiterziehen an den nächsten Standort. Das hat im Moment aber noch nicht so viel Zweck. Eine große Vernissage in einem kleinen Laden – das ist noch nicht wieder vorstellbar.“
DS: Thematisieren Sie die Besonderheiten – z.B. Menschen, die in der Öffentlichkeit eine Maske tragen – künstlerisch?
Georg Rose: „Nein. Portaits sind aber auch nicht mein Thema.“
DS: Die Hälfte der Gesichter verschwinden durch die Maske in der Anonymität – hat dadurch die Portraitfotografie einen besonderen Reiz bekommen?
Georg Rose: „Bestimmt setzen sich viel Künstler/innen aktuell mit Corona auseinander. Auf die Ergebnisse bin ich durchaus gespannt. Aber ich habe schlicht keine Lust auf das Thema.“
DS: Haben Sie vielleicht sogar schon eine „After-Coronakrise-Ausstellung“ vor Augen – oder lassen Sie das Thema vielleicht sogar komplett links liegen, weil Sie beim Thema „Kunst & Corona“ die reinste künstlerische Inflation erwarten?
Georg Rose: „Aktuell bereite ich eine neue Ausstellung vor, die mit Corona nichts zu tun hat: Ich bin im Juli die komplette Bundesstraße 7 von Sachsen bis NRW abgefahren. Daraus sind 50 Radiobeiträge geworden und einige hundert Fotos. Dafür suche ich für den Herbst/Winter noch eine Ausstellungsmöglichkeit in Wuppertal. Danach wird daraus eine Wanderausstellung in mehreren Städten entlang der B7.“
DS: Hört sich sehr spannend an. Werden Sie das das Thema Online-Galerie nach Corona intensivieren?
Georg Rose: „In den vergangenen Monaten hatte ich schlicht keine Zeit. Aber den Plan verfolge ich weiter.“
Fragen an den Radio-Wuppertal-Chef Georg Rose:
DS: Wie sehr hat sich der Alltag in der Redaktion von „RW“ im Laufe der Krise wieder normalisiert?
Georg Rose: „Wir gehen wieder häufiger auf Termine. Und es arbeiten jetzt wieder mehr Mitarbeiter/innen in den Redaktionsräumen.“
DS: Hat der Einfluss der Coronakrise auf die Programmgestaltung inzwischen wieder abgenommen?
Georg Rose: „Ja, zum Gück! Wir haben längst wieder ganz viele andere Themen im Programm. Aber so lange die Krise dauert, wird sie uns natürlich auch journalistisch immer beschäftigen.“
DS: Wie finden Sie die richtige Mischung zwischen Krisenberichterstattung, dem Vebreiten von Stadtnachrichten und Unterhaltung?
Georg Rose: „Unser Programm ist jeden Tag und jede Woche aufs Neue das Ergebnis spannender Diskussionen innerhalb unseres Teams. Damit bekommen wir immer eine gute Mischung hin.“
DS: Inwieweit hat sich die Coronakrise auf die Einschaltquoten ausgewirkt?
Georg Rose: „Das kann ich Ihnen erst in ein paar Monaten wirklich sagen. Aber ein Idikator ist spannend: Im Frühjahr hat sich der Zugriff auf unsere Homepage verdreifacht.“
DS: Was wird nach Bewältigung der Krise von Corona im Sende-Alltag übrig bleiben?
Georg Rose: „Ich fürchte, die Krise ist noch lange nicht zu Ende.“
DS: Viele Unternehmen haben angekündigt, auch nach Corona dem Thema Homeoffice einen weitaus höheren Stellenwert beizumessen, als es vorher der Fall war. Wie sehen diesbezüglich Ihre Planungen aus?
Georg Rose: „Bei uns war das, zum Beispiel für die Reporter/innen, schon vor der Krise eine Option. Hat aber keiner gemacht. Jetzt haben wir gute Erfahrungen damit und werden das weiterhin anbieten.“
Das Interview führte Peter Pionke
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