12. Oktober 2020Peter Pionke
BHC-Löwen: Hammer-Aufgabe gegen Wetzlar
Leider wieder einmal Spitzenhandball ohne Zuschauer! „Das ist in diesem Fall besonders schade, weil zwei Teams gegeneinander spielen, die in der bisherigen Saison von sich reden gemacht haben“, sagt BHC-Geschäftsführer Jörg Föste.
Dass es dem BHC dennoch gelingt, in den viel zitierten Wettkampfmodus zu kommen, hat er bereits vorige Woche gegen Erlangen und am Sonntag bei der HSG Nordhorn-Lingen bewiesen. Auch bei diesen beiden Begegnungen war kein Publikum zugelassen worden – die Löwen gewannen jeweils.
„Wichtig ist für uns, dass die Abläufe gleich sind. Das hilft uns sehr“, sagt Trainer Sebastian Hinze. Demnach wird die Klingenhalle auch am Donnerstag komplett meisterschaftswürdig hergerichtet – inklusive Hallensprecher und Musik.
Der BHC wird die Partie mit dem Rückenwind des dritten Tabellenplatzes und 6:0-Punkten bestreiten. Die HSG Wetzlar hat im THW Kiel den amtierenden Deutschen Meister mit 31:22 abserviert. An Selbstvertrauen wird es daher wohl keiner der beiden Mannschaften mangeln.
„Das ist eine echte Hammer-Aufgabe für uns“, meint Sebastian Hinze. „Wetzlar hat eine unfassbar hohe Qualität im Kader. Das Team macht kaum Fehler. Wir müssen die kurze Vorbereitungsphase gut nutzen.“
Zeit, den tollen Saisonstart zu genießen, hat der Coach daher nicht. „Letztlich ist es business as usual“, sagt Hinze mit Blick auf den jüngsten Erfolg in Lingen und die Stunden danach. „Montagmorgen habe ich unser Spiel analysiert.“ Da bleibe kaum Zeit, abseits vom Taktischen zurückzublicken, weil der nächste Gegner im Fokus stehe.
„Bei der HSG Nordhorn-Lingen war es wichtig, dass wir von Anfang an voll da waren und diese Spannung über 60 Minuten gehalten haben. Defensiv haben wir lange etwas zu viel liegengelassen, bis dann in den letzten zehn Minuten auch dort das meiste gestimmt hat.“
Gegen Wetzlar benötigen die Löwen nun eine herausragende Leistung, um eine Chance auf den vierten Erfolg in Serie zum Saisonstart zu haben. „Wir brauchen unbedingt eine sehr hohe Effektivität im Angriff“, sagt Hinze. Was passiert, wenn das Wetzlarer Tempospiel ins Rollen kommt, haben die Kieler erlebt.
Der BHC-Trainer hebt zudem den Wetzlarer Positionsangriff hervor. Filip Mirkulovski führt dort weiterhin Regie und hat in Stefan Cavor, Olle Forsell Schefvert oder Lenny Rubin abschlussstarke Nebenleute. „Die Spieldisziplin der HSG ist extrem hoch. Sie nehmen wirklich nur gute Abschlüsse. Das heißt, dass wir oft sehr lange verteidigen müssen, um Erfolg zu haben.“
Komplettiert wird der starke HSG-Kader von Torhüter Till Klimpke, der zuletzt gegen Minden und Kiel mit 16 beziehungsweise 15 Paraden zur Hochform auflief.
Beim BHC ist die Personalsituation etwas angespannter als vorige Woche. Alexander Weck fällt natürlich nach wie vor aus (Kreuzbandanriss), dazu sind die Einsätze von Tomas Mrkva und Linus Arnesson fraglich. Bei Torhüter Mrkva bestätigte sich die Gehirnerschütterung, ein Einsatz am Donnerstag ist nach etwas Pause trotzdem im Bereich des Möglichen.
Gleiches gilt für Spielmacher Arnesson, der in Lingen mit muskulären Problemen passen musste. Neuzugang Tom Bergner befindet sich diese Woche im Übrigen auf einem Lehrgang der Junioren-Nationalmannschaft. Hinze hofft, dass der Kreisläufer bereits beim Abschlusstraining am Mittwoch wieder dabei sein kann.
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