7. Januar 2021Peter Pionke
Frank-Peter Eydorf: „Wichtig sind Geduld und Langmut“
Geboren wurde er kurz vor Kriegsende 1945 in Remscheid. Nach Volksschule und Mittlerer Reife tritt er eine Banklehre an und darf sich seit 1970 Sparkassenbetriebswirt nennen.
Seine Tätigkeit bei der Stadtsparkasse Wuppertal beginnt traditionell mit dem Dienst hinter dem Schalter, und zwar in der Filiale am Wichlinghauser Markt, von wo aus er zur Hauptstelle Schloßbleiche und zum Autoschalter am Mäuerchen wechselt.
Der unter den Kolleginnen und Kollegen schnell beliebte Mann – da ist er schon in der Werbeabteilung beziehungsweise erster Verkaufs- und Führungskräftetrainer – wird Mitglied des Personalrats, wenig später Vorsitzender sowie Arbeitnehmervertreter im Verwaltungsrat.
Aus der Zeit kannte er den späteren Bundespräsidenten Johannes Rau, der ihm 2003 von seinem Ferienort Spiekeroog einen Brief schrieb, in dem er es bedauerte, bei der Verabschiedung Eydorfs nicht anwesend gewesen zu sein: Die „Feste in der Stadtsparkasse sind immer so locker und fröhlich, dass man auch ins Erzählen kommen kann, und Sie und ich hätten wahrlich Anekdoten genug aus den vielen Jahren freundschaftlicher Zusammenarbeit im Verwaltungsrat“.
Doch zurück zu Frank-Peter Eydorf, der nach 14 Jahren im Personalrat „die Seiten wechselte“ und Personalchef der Sparkasse wurde und damit rund 1.500 Mitarbeiter dirigierte.
Für Eydorf selbstverständlich: Er war Mitglied und Funktionär der ÖTV, die in der heutigen Gewerkschaft verdi aufgegangen ist, engagierte sich in der Vereinten Evangelischen Mission (acht Jahre Schatzmeister), in Vorstand und Verwaltungsrat der damaligen Diakonie Elberfeld, im Förderverein Lutherstift, im Verein „Brücken bauen“ für MS-Kranke und im Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Elberfeld Nord.
Verheiratet ist er seit 1971 mit seiner Frau Erika, die mit Geburtsnamen Kipp heißt, die aus einer bekannten Schreinerei am Katernberg stammt, die heute als Bestattungsunternehmen vom Sohn Bastian geführt wird. Sohn und Tochter Daniela schenkten den Eltern insgesamt sechs Enkelinnen und Enkel.
Die Katernberger Gruppe des „Christlichen Vereins junger Menschen“ wurde 1888 als „Katernberger Jünglingsverein“ gegründet. Anfangs traf man sich in den Stuben der Bandwirker, ab 1904 im Katernberger Vereinshaus. Seit 1978 gehören dem CVJM auch Mädchen und junge Frauen an. Derzeitiger Mitgliederstand: etwa 50.
Mit dem CVJM hat Frank-Peter Eydorf viele Sommerfeste und Wanderungen unternommen. Den traditionellen Männerchor, in dem er selbstverständlich mitsang und der künstlerisch die jährlichen Totengedenken am „Kriegerdenkmal“ für die Gefallenen und Vermissten in der Straße Metzmachersrath prägte, gibt es seit drei Jahren nicht mehr.
Doch wenn Eydorf auftaucht, wird er noch oft auf die „alten Zeiten“ angesprochen. Aktiv ist er ja weiterhin, kennt das Katernberger Vereinshaus wie seine Westentasche und ist, obwohl er immer noch keinem Streit aus dem Weg geht, beliebt bei Jung und Alt.
Text: Dr. Matthias Dohmen
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