25. Februar 2021Peter Pionke
Bayer präsentiert Umsatzzahlen im Pandemie-Jahr 2020
Werner Baumann unterstreicht: „Wir haben das vergangene Jahr auch genutzt, um die Weichen für künftiges Wachstum zu stellen. Wir haben die Transformation unseres Unternehmens weiter vorangetrieben, unsere Produktpipelines weiterentwickelt und über alle Geschäftsfelder hinweg in neue Technologien investiert.“
Für 2021 erwartet Bayer ein solides operatives Wachstum und ein stabiles Ergebnis zu konstanten Währungskursen.
Im Jahr 2020 hat Bayer allein im Pharmabereich mehr als 25 Akquisitionen oder Kooperationen abgeschlossen, wobei das Biotech-Unternehmen Asklepios BioPharmaceutical, Inc. (AskBio) der größte Zukauf war. „Mit AskBio und BlueRock Therapeutics bauen wir eine Plattform für Zell- und Gentherapien auf und stärken so unsere zunehmend führende Position in diesem vielversprechenden und schnell wachsenden Bereich“, sagte Baumann.
Auch ansonsten habe Bayer im vergangenen Jahr konsequent in Innovation investiert, bei Consumer Health durch die Mehrheitsbeteiligung an Care/of etwa in personalisierte Ernährung, während die Division Crop Science ihre neue, niedrig wachsende Maissorte Vitala™ in einem Pilotprojekt in Mexiko eingeführt habe.
Seit Beginn der Pandemie hat Bayer umfassende Schutzmaßnahmen an allen Standorten eingeführt und Beschäftigte im Home Office unterstützt. „An erster Stelle ging und geht es natürlich um die Verantwortung für unsere rund 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der ganzen Welt. Aber besonders auch darum, Kunden, Patienten und Landwirte mit teils lebenswichtigen Produkten und Dienstleistungen zu versorgen“, sagte Baumann.
Er hob das Engagement der Beschäftigten hervor: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben seit Beginn der Pandemie mit enormer Eigeninitiative alle Hebel in Bewegung gesetzt, um zu helfen.“
Im Zuge der Eindämmung von COVID-19 ging Bayer darüber hinaus eine umfassende Partnerschaft mit dem biopharmazeutischen Unternehmen CureVac N.V., Deutschland, ein. „Dabei geht es zunächst darum, die klinischen Studien und die Zulassung des Impfstoffs von CureVac zu unterstützen“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende.
„Gleichzeitig laufen die Vorbereitungen in Wuppertal und in unserem globalen Produktionsnetzwerk, um so schnell wie möglich auch bei der Herstellung des Impfstoffs zu helfen.“
Konzernumsatz wpb. auf Vorjahresniveau
Der Konzernumsatz lag im Jahr 2020 bei 41,400 Milliarden Euro. Währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) entsprach das dem Niveau des Vorjahres (plus 0,6 Prozent). Das traf mit 11,461 Milliarden Euro auch auf das EBITDA vor Sondereinflüssen zu (minus 0,1 Prozent).
Währungseffekte belasteten den Umsatz mit 1,941 Milliarden Euro und das EBITDA vor Sondereinflüssen mit 741 Millionen Euro. Das EBIT lag bei minus 16,169 (Vorjahr: plus 4,162) Milliarden Euro. Darin enthalten sind Sonderaufwendungen von saldiert 23,264 (Vorjahr: 2,813) Milliarden Euro. Diese standen insbesondere in Verbindung mit Rückstellungen für die getroffenen Vereinbarungen in Bezug auf die Rechtskomplexe Glyphosat, Dicamba, PCB und Essure™.
Darüber hinaus wurden vor allem Wertberichtigungen bei Crop Science als Sondereinflüsse berücksichtigt. Das Konzernergebnis belief sich auf minus 10,495 (Vorjahr: plus 4,091) Milliarden Euro. Das bereinigte Konzernergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft erreichte mit 6,39 Euro Vorjahresniveau (plus 0,2 Prozent).
„Ohne den negativen Währungseffekt läge der Wert bei etwas unter 7 Euro und damit fast auf dem Niveau, das wir uns vor Ausbreitung der Pandemie als Ziel gesetzt hatten“, sagte Baumann.
Vorstand und Aufsichtsrat der Bayer AG schlagen der Hauptversammlung am 27. April 2021 die Zahlung einer Dividende von 2,00 (Vorjahr: 2,80) Euro je dividendenberechtigter Aktie für das Geschäftsjahr 2020 vor. Damit behält das Unternehmen seine Dividendenpolitik bei, 30 bis 40 Prozent des bereinigten Ergebnisses je Aktie auszuschütten, wobei der diesjährige Vorschlag wie angekündigt am unteren Ende des Korridors liegt.
Bei 982,42 Millionen dividendenberechtigten Aktien entspricht das einer Ausschüttungssumme von 1,965 (Vorjahr: 2,751) Milliarden Euro.
Der Free Cash Flow wurde durch Zahlungen von knapp 4 Milliarden Euro für die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten belastet und belief sich im vergangenen Jahr auf 1,343 (Vorjahr: 4,214) Milliarden Euro. Die Nettofinanzverschuldung reduzierte Bayer im Vergleich zum Vorjahr um 11,8 Prozent auf 30,041 Milliarden Euro.
Bei beiden Kennzahlen schnitt der Konzern dank starker operativer Geldflüsse besser ab als im angepassten Ausblick prognostiziert.
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