20. März 2021Peter Pionke
IHK: Nerven der Unternehmer zum Zerreißen gespannt
„Und am Ostersamstag treffen sich nach einem extra Ruhetag alle Kaufwilligen im Lebensmitteleinzelhandel. Wo ist da die Logik?“, stellt Michael etwas provokant die Frage in den Raum.
„Bei vielen Kolleginnen und Kollegen sind die Nerven zum Zerreißen gespannt. Sie sehen keine der seit Monaten versprochenen ‚Perspektiven‘ und sind ratlos und verärgert.“ So dramatisch ist aus Sicht von Michael Kozinowski, Vorsitzender des IHK-Einzelhandelsausschusses und Inhaber der Buchhandlung Klaus v. Mackensen, mittlerweile die Stimmung.
Katrin Becker, City Arkaden Wuppertal, ergänzt: „Wenn doch selbst das Robert-Koch-Institut den Anteil des Einzelhandels am Infektionsgeschehen für niedrig hält, wie kann man dann weitere Schließungen als begründete Maßnahmen zum Infektionsschutz darstellen?“ Wo blieben die Möglichkeiten, mit Schnelltests Zutritt zu gestatten, fragt die Centermanagerin. „Wir müssen – bei allem vorsichtigen Agieren – endlich praktische Lösungen haben!“
Das sieht auch Michael Wenge so: Die regionale Wirtschaft habe seit Beginn der Pandemie vielfältige Anstrengungen zu Hygiene- und Abstandsregelungen unternommen und sei kein Treiber des Ansteckungsgeschehens. Ferner seien viele Unternehmen bereit, mit einer freiwilligen Selbstverpflichtung sowie Selbst- und Schnelltests für die Belegschaft einen weiteren Beitrag zur Verhinderung weiterer Infektionen zu leisten.
„Wir brauchen endlich eine intelligent kombinierte Strategie aus Abstands- und Hygienebestimmungen, mehr Impfungen und Tests sowie digitalen Hilfsmitteln zur Nachverfolgung, Kontrolle und Eindämmung. Das wäre wesentlich zielführender und effektiver als der aktuelle Dauer-Lockdown, der zahlreiche Unternehmen in die Knie zwingen wird“, so Michael Wenge abschließend.
Weiter mit:
Kommentare
Neuen Kommentar verfassen