1. April 2021Peter Pionke
Jutta Wagner: Seit 50 Jahren Zahnarzthelferin

Dort ihm assistiert sie zunächst in der Patientenbehandlung bei Zahn- und Kieferfehlstellungen – vom Röntgenbild über den Abdruck bis zum Einsetzen der Zahnspange, bis der neue Chef das Talent seiner jungen Mitarbeiterin für Aufgaben im Praxismanagement entdeckte.
Jutta Wagner übernahm die Verwaltung, insbesondere den Bereich Abrechnung und Terminvergabe an der Rezeption. In dieser Position ist sie Ansprechpartnerin für Patientinnen und Patienten, deren Eltern, aber auch für Krankenkassen und überweisende Zahnarztpraxen.
Wolfgang Hoffmann, langjähriges Vorstandsmitglied der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Nordrhein (KZV), beteiligt sich gesundheitspolitisch bis auf Bundesebene an Verhandlungen für den Bereich der Kieferorthopädie – Jutta Wagner ist seine helfende Hand.
„Die Fülle von Aufgaben hat meine Arbeit so spannend gemacht“, sagt Jutta Wagner im Rückblick, „aber ganz besonders wichtig war mir immer der Kontakt zu den Menschen, die zu uns kommen.“
Generationen von – meist jugendlichen – Patientinnen und Patienten haben das persönlich erfahren dürfen: Jutta Wagner bezeichnen viele von ihnen als Institution und Herz der Kieferorthopädischen Praxis.
„Man muss sich schon voll und ganz identifizieren können mit seiner Aufgabe, dann geht die Freude daran niemals verloren“, sagt die heute 69jährige voll Überzeugung. Als privat die Familiengründung anstand und Tochter Nina noch ein Kleinkind war, ging Jutta Wagner in Teilzeit.
„Das war damals durchaus noch kein gängiges Modell“, erinnert sie sich. Aber der Praxischef ist froh, seine Managerin nicht zu verlieren. Immer intensiver arbeitete die sich in die Anforderungen des Abrechnungsverfahrens ein und leitet das Backoffice der Praxis.
Ihr professioneller Umgang mit Kostenstellen und Schriftverkehr blieb auch Außenstehenden nicht verborgen. Es habe durchaus das ein oder andere, auch branchenferne Wechselangebot gegeben, sagt sie. Aber Jutta Wagner lehnte ab und blieb der Kieferorthopädie treu. Auch dann noch, als die Praxis zunächst krankheits-, dann altersbedingt in neue Hände überging.
Als Dr. Peter von Thun vor 25 Jahren die Praxisräume am Elberfelder Standort im Turmhof übernahm, konnte er auf Jutta Wagners Erfahrung und Routine zählen. „Vertrauen ist das A und O in einer solchen Zusammenarbeit“, sagt Jutta Wagner, die in ihrer Freizeit ein Faible für Krimiliteratur und Reisen hat.
Wieder stellte sie sich neuen Herausforderungen, die Behandlungsbreite wurde größer, die Zahl der Patienten und die der Praxismitarbeitenden wuchs. Auch wenn die Therapieansätze in der Kieferorthopädie dem Wandel der Zeit unterliegen, im Mittelpunkt stehe für sie stets der Patient, betont Jutta Wagner.
Herausnehmbare Spangen, Multiband-Therapien und Invisalign-Systeme machten vielleicht einen methodischen Unterschied, der Faktor Mensch aber sei geblieben: „Wir müssen unsere Jugendlichen dazu motivieren, bei der Behandlung mitzuarbeiten“, so Jutta Wagner, die das Praxisteam nach ihrem Renteneintritt immer noch stundenweise unterstützt: „Eine Aufgabe, die ich jeden Tag aufs Neue gerne übernommen habe.“
Das Praxisteam Dr. von Thun und Partner ist froh, dass Jutta Wagner immer noch dabei ist.
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