19. April 2021Peter Pionke
Tony Cragg präsentiert „Pieces“ von Leunora Salihu
Durch Wiederholung und Reihung bilden ihre Skulpturen rhythmische Strukturen. Dabei gelingt es Leunora Salihus, Gegensätze, wie zum Beispiel Expansion und Anziehung oder Schwerkraft und Schwerelosigkeit, mühelos zu verbinden. Zugleich sind die Wahl und Kombination ihrer Werkstoffe untrennbar mit der Ausdrucksqualität ihrer Skulpturen verbunden.
Das bildhauerische Werk der gebürtigen Kosovarin zeugt von einer unverwechselbaren Material- und Formensprache. Die Künstlerin befasst sich mit elementaren Themen der Bildhauerei wie konstruktive und organische Bauweisen, Bewegung in der statischen Form, die Skulptur-Sockel-Problematik oder die Auseinandersetzung mit Innen und Außen, Raum und Umraum.
Ihre skulpturalen Formen basieren auf einem Prinzip von modularen Bauweisen aus manuell gefertigten Elementen, die durch das Prinzip der Wiederholung und Reihung einen spannungsgeladenen Rhythmus erzeugen und physikalische Gegenpole betonen: Expansion und Anziehungskraft sowie Schwerkraft und Schwerelosigkeit.
Alles hängt miteinander zusammen und bedingt sich gegenseitig. Dabei sind die Wahl und Kombination der Materialien mit ihren spezifischen Eigenschaften und Herstellungsprozessen, darunter vornehmlich natürliche Materialien wie Keramik oder Holz, untrennbar mit der Ausdrucksqualität ihrer Skulpturen verbunden.
Unabhängig von statischen und konstruktionsbedingten Fragestellungen beschäftigt sich Salihu in ihren Zeichnungen mit dem Verhältnis von Körper und Raum sowie biologischen und geologischen Phänomenen. Dem Prinzip der Wiederholung und Variation einzelner Elemente bleibt sie auch in diesem Medium treu.
Über die Künstlerin
Leunora Salihu wurde 1977 in Prishtina, Kosovo geboren und lebt und arbeitet heute in Düsseldorf. Sie studierte Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf und schloss als Meisterschülerin bei Tony Cragg ab.
Sie hatte Einzelausstellungen in Institutionen wie kürzlich in der Sammlung Philara (2020), dem Museum Lothar Fischer (2018), der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, K21 (2017), The National Gallery of Kosovo (2017) sowie dem Lehmbruck Museum (2011/12). Salihus Schaffen wurde unter anderem durch den Lothar-Fischer-Preis (2017) ausgezeichnet.
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