12. Mai 2021Peter Pionke
Für Löwen in Ludwigshafen wieder nichts zu holen
Linus Arneson war mit fünf Treffern bester Werfer – © Archivfoto Jochen Classen
In der ersten Hälfte lief es zwar im Angriff offensiv auch nicht besonders, weil die BHC-Handballer immer wieder in den Ludwigshafener Abwehrblock warfen, aber defensiv bekamen die Gäste Zugriff. Mit zwei 3:0-Läufen ging die Truppe jeweils in Führung, ohne dabei besonders zu glänzen. Zum 14:13-Halbzeitvorsprung genügte es dennoch. Kapitän Fabian Gutbrod hatte im Rückraum erfolgreich Verantwortung übernommen, und ein paar Mal war die Mannschaft auch erfolgreich ins Tempospiel gekommen.
Wer nach Wiederanpfiff aber eine Steigerung erwartet hatte, sah sich getäuscht. Zunächst blieb der Abwehrblock der aufopferungsvoll kämpfenden Eulen immer wieder Sieger, dann drehte Torhüter Martin Tomovski auf. Bei einer 16:15-Führung – Tomas Mrkva hatte gerade für den BHC gehalten – erhöhte Darj auf 17:15. Der BHC hatte in dieser Phase die große Chance, das Spiel in seine Richtung zu lenken.
Stattdessen aber rieben sich die Bergischen auf. Ein Fehlpass, zwei Fehlversuche, und die Eulen waren wieder dran. Trainer Sebastian Hinze nahm eine Auszeit, doch sie verpuffte. Im Angriff folgten einem technischen Fehler drei Sechs-Meter-Würfe in Serie durch Tom Kare Nikolaisen, Arnor Gunnarsson und Jeffrey Boomhouwer. Tomovski entschärfte alle, pushte damit seine Mannschaft, die nicht mehr zurückblickte. Sie zog auf 22:17 davon und komplettierte damit einen 7:0-Lauf.
Für den BHC war diese Hypothek zehn Minuten vor Schluss zu hoch. Die müde wirkenden Löwen versuchten es, doch kämpferisch sahen die Hausherren einfach wacher aus. Letztlich markierten die Bergischen magere acht Tore in der zweiten Hälfte und lieferten damit nicht nur mit Blick auf die Ausbeute einen ihrer schwächsten Abschnitte in dieser Saison ab.
Stimmen zum Spiel
Sebastian Hinze: „In der ersten Halbzeit war das Spiel wellenförmig. Defensiv haben wir gut gestanden. Wir hatten zwar die Chance auf zwei, drei Steals mehr, waren aber nicht ganz so frisch, um die Bälle wirklich zu holen. Unser Tempospiel war aber gut. In der zweiten Hälfte fehlte uns dann der Angriffsryhthmus, wir haben mehr Fehler aus der zweiten Welle gemacht. Wir haben dann Sechs- und Siebenmeter-Bälle verschossen und kamen aus der Phase nicht mehr raus. Wir haben die gute Kooperation in der Abwehr mehr hinbekommen, und hatten in der Torwartleistung ein Minus – wobei Tomas Mrkva gut reinkam in der zweiten Hälfte. In der Phase, in der die Eulen mit vier, fünf Tore weggingen, haben wir zu viel verschossen. Und dann waren wir vielleicht müde auf den Beinen, aber augenscheinlich eben auch müde im Kopf. Das müssen wir wieder hinkriegen.“
Benjamin Matschke: „Es war ein wellenförmiges Spiel. Der BHC hat viel verworfen gegen unseren Block und Tomovski. Das war wohl nicht der BHC, der mental frisch ist. Trotzdem ein Lob an meine Mannschaft, die zwei gute Gegner bei 19 und 22 Gegentoren hält.“
Jörg Föste: „Glückwunsch an die Eulen Ludwigshafen. Sie haben sicher kein gutes Spiel gemacht, aber Herz, Leidenschaft und Siegeswillen mitgebracht. Die Bank vermittelte erkennbar Esprit und Motivation. Ihnen kam letztlich auch zustatten, dass sie heute keinen nennenswerten Gegner hatten.“
Eulen Ludwigshafen – Bergischer HC 28:22 (13:14)
Eulen Ludwigshafen: Tomovski – Wagner (7), Bührer, Dietrich (1), Durak (4/2), Scholz (4), Klimek, Valiullin (2), Haider (1), Mappes (3), Falk (1), Neuhaus, Klein (3), Remmlinger (2). Trainer: Benjamin Matschke
Bergischer HC: Rudeck, Mrkva – Boomhouwer (4), Gutbrod (6), Stutzke, Fontaine (1), Weck, Arnesson (5), Babak, Szücss, Darj (3), Nikolaisen, Schmidt, Nippes, Uscins, Gunnarsson (3/1). Trainer: Sebastian Hinze
Schiedsrichter: Fabian Baumgart und Sascha Wild
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