17. Mai 2021

VOK DAMS: 50 Jahre KommunikationDirekt

„Vok Dams schreibt Geschichte“ war einer der Presse-Kommentare zur Vorstellung der neuen Branchen- und Agenturdokumentation, die das Unternehmen VOK DAMS worldwide im Herbst des Jahres 2012 der Öffentlichkeit präsentierte. Der Kommentar bezog sich auf eine erste Veröffentlichung in der Wuppertaler „Westdeutschen Rundschau“ Regionalpresse am 23. Juni 1962 unter dem Titel: Volkwart Dams, ein junger Fotografenmeister, „Start im eigenen Atelier“.

Der Marketing-Experte und Wuppertal Botschafter Vok Dams – © Oliver Wachenfeld

Starten wir also in die 1960er Jahre und sprechen darüber, wie alles begann: Das erste Jahrzehnt stand (bei Vok Dams) ganz im Zeichen der Fotografie und der Werbung – von Presse- und Werbefotografie über klassische Werbe-Kampagnen zu Foto-Experimenten mit Dokumentationen und Ausstellungen. Kreativität und Qualität verbunden mit dem Namen Vok Dams – eine Marke etablierte sich.

Wie war es bei den anderen Unternehmen, die in dieser Zeit gegründet wurden und sich später als starke Mitbewerber im Markt etablierten?

Allen gemeinsam war der Gründergedanke. Die Entscheidung sich selbstständig zu machen, Risiko zu übernehmen und Chancen in einem Markt zu suchen, der von einer dynamischen Entwicklung geprägt war.

So starten wir unsere Serie auch mit dem Beitrag von Prof. Dr. Christine Volkmann (Lehrstuhl für Unternehmensgründung und Wirtschaftsentwicklung an der Bergischen Universität Wuppertal) der sich in dem Buch von Vok Dams mit den Phänomenen Unternehmensgründung und Unternehmerpersönlichkeit auseinandersetzt.

Peter Pionke

Auszug eines Beitrages aus „Vok Dams – 50 Jahre KommunikationDirekt – Entstehung und Entwicklung von Event- und Live-Marketing“.

Christine Volkmann: Eine Grundsatzbetrachtung

Unternehmensgründung und Unternehmerpersönlichkeit – zwei Grundphänomene

„Die Menschen machen immer die Umstände dafür verantwortlich, was sie sind. Ich glaube nicht an Umstände. Die Menschen, die vorangehen in dieser Welt, sind stets jene, die sich aufmachen und die Umstände suchen, die sie brauchen, und sie schaffen, wenn sie sie nicht finden können“

(George Bernard Shaw (1856-1950), irischer Schriftsteller)

Innerhalb der Universität befasst sich vor allem die „Schumpeter School of Business and Economics“ mit der Lehre und Forschung im Kontext von Unternehmertum, Gründung, Innovation und wirtschaftlicher Entwicklung. Dabei wird seit einigen Jahren auch regelmäßig eine Vortragsreihe mit der Bezeichnung „Schumpeter School Kolloquium“ mit dem Ziel durchgeführt, grundlegende und aktuelle Themen aus Forschung, Lehre und Praxis im Sinne von Schumpeter auf Basis eines erweiterten und interdisziplinären Ansatzes zu vertiefen. 

Unternehmensgründung – ein aktuelles Thema in Deutschland

In Deutschland besteht seit einiger Zeit ein hohes Interesse der Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit an Unternehmensgründungen und Unternehmerpersönlichkeiten. Unter gesamtwirtschaftlichen Aspekten wirken sich neue Unternehmen positiv auf die Beschäftigung und das Wachstum sowie den Strukturwandel unserer Volkswirtschaft aus. Vor diesem Hintergrund deutet vieles darauf hin, dass das unternehmerische Denken und Handeln in unterschiedlichen Kontexten in Deutschland im 21. Jahrhundert auf vielfältige Weise eine Renaissance erlebt.

Dimensionen einer (erfolgreichen) Unternehmensgründung 

In theoretischer Betrachtung lassen sich die Faktoren, die erfolgreiches Unternehmertum maßgeblich beeinflussen, in die Dimensionen Unternehmerpersönlichkeit (individuelle Dimension), Stakeholder-Beziehungen (umfeldbezogene Dimension) sowie Rahmenbedingungen (systembezogene Dimension) unterteilen. (Koch 2001; Volkmann/Tokarski 2006)

Die maßgeblichen Faktoren, die eine Unternehmensgründung beeinflussen, sind von hoher Komplexität. Dabei geht es in einer übergeordneten Dimension um die ökonomischen, ökologischen, technologischen, rechtlichen und politischen, aber auch die sozialen, kulturellen, historischen und ethischen Rahmenbedingungen für die Gründung und das Wachstum von Unternehmen.

Hierbei sind insbesondere stabile und unternehmensfreundliche politisch-rechtliche Rahmenbedingungen als eine conditio sine qua non hervorzuheben, ohne die nachhaltig erfolgreiches unternehmerisches Handeln in einem Wirtschaftssystem nicht möglich ist.

Die zweite Dimension besteht aus den Stakeholdern bzw. Interessengruppen, die als Akteure auf den Erfolg der Unternehmensgründung direkt oder indirekt Einfluss nehmen.

Die dritte Dimension umfasst auf individueller Ebene die Unternehmerpersönlichkeit, der in der Unternehmerforschung verschiedene typische Eigenschaften und Verhaltensdimensionen zugeschrieben werden.

Zwischen diesen Dimensionen bestehen selbstverständlich Wechselwirkungen, die sich auf vielfältige Weise positiv oder negativ auf die Entwicklung einer Unternehmensgründung auswirken können. Wesentlich ist jedoch, dass die Unternehmerperson auf entscheidende Weise Einfluss auf die Gründung nimmt und für den Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens letztlich die Verantwortung trägt.

Gerade im Falle der Agentur VOK DAMS, also in einer sich schnell verändernden Dienstleistungsbranche wie dem Event- und Livemarketing, die stark von den kreativen Machern und den Beziehungen zu ihren Kunden abhängt, ist die Persönlichkeit des Unternehmers mit ihren Eigenschaften und Fähigkeiten eine ausschlaggebende Grundlage des Erfolges. Daher soll die Unternehmerpersönlichkeit im Folgenden näher betrachtet werden. 

Die Unternehmerpersönlichkeit als treibende Kraft für den Unternehmenserfolg

Innovation als Rezept langfristigen Erfolgs

Die Erforschung der Unternehmerperson ist bereits durch eine lange Tradition gekennzeichnet. Besondere Aufmerksamkeit erzielte in der Forschung Joseph A. Schumpeter mit seiner funktionalen Sichtweise des Unternehmers. Danach sind „Unternehmer die Wirtschaftssubjekte, deren Funktion die Durchsetzung neuer Kombinationen ist und die dabei das aktive Element sind“ (Schumpeter 1934, S. 111).

Auf der ständigen Suche nach Veränderungen zählen zu seinen zentralen Eigenschaften Innovationskraft (Innovator) und Dynamik (Pionierunternehmer). Die Innovationskraft von Unternehmern beschränkt sich dabei nicht nur auf die Umsetzung neuer Produkte und Dienstleistungen am Markt, sondern bezieht sich in erweiterter Betrachtung auch auf die Einführung neuer Produktionsmethoden, die Erschließung neuer Absatzmärkte und Beschaffungsquellen sowie die Realisierung neuer Organisationsformen und -strukturen (Schumpeter 1934).

Auf diese Weise werden auch etablierte Unternehmen gefordert, selbst nachhaltig innovativ zu sein.
 In einer sich rapide wandelnden Umwelt und einer sich schnell verändernden Branchenentwicklung – das gilt in hohem Maße für die der Event- und Livemarketingbranche – ist ein langfristiger, nachhaltiger Unternehmenserfolg daher vor allem eine Folge stetiger Innovationstätigkeit.

Der Unternehmer muss seine Unternehmung und damit auch „sich“ regelmäßig „neu erfinden“.
Ein erfolgreicher innovativer Unternehmer ist daher aus dieser Sicht nicht nur am Puls seiner Branche, sondern prägt diese entscheidend mit – er definiert auch sie gleichsam beständig neu.

Prof. Dr. Christine Volkmann, Bergische Universität Wuppertal

 

Zur Autorin:

Prof. Dr. Christine Volkmann, Bergische Universität Wuppertal

Kurzvita

Seit September 2008 leitet Prof. Dr. Christine Volkmann den Lehrstuhl für Unternehmensgründung und Wirtschaftsentwicklung an der renommierten Schumpeter School of Business and Economics der Bergischen Universität Wuppertal. Sie ist zudem Inhaberin des UNESCO-Lehrstuhls für Entrepreneurship und Interkulturelles Management.

 

Leseprobe

 http://vokdamsatelierhaus.de/wp-content/downloads/buch-leseprobe50j.pdf

 

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