27. Mai 2021Peter Pionke
Tanztheater bringt zehn verschiedene Stücke auf die Bühne
Das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch zeigt in der Spielzeit 2021-2022 zehn verschiedene Stücke, darunter zwei Neukreationen. 30 Aufführungen sind für Wuppertal geplant. Gastspielreisen führen das Ensemble nach Ludwigsburg, Clermont-Ferrand, St. Petersburg, Lublin, Luxemburg, Ludwigshafen, Montpellier, Charleroi, Fürth, Paris und Wien.
Im November 2021 wird das Ensemble zum ersten Mal wieder in Wuppertal auf der Opernbühne tanzen und zuerst die Premiere des Stücks des amerikanischen Choreographen Richard Siegal mit Tänzerinnen und Tänzern des Tanztheaters zeigen: „Shooting into the Corner “ (Arbeitstitel), performed mit „Shooting into the Corner“ von Anish Kapoor, einem der berühmtesten Bildhauer der heutigen Zeit.
Die Premiere des Stücks von Rainer Behr, Tänzer des Ensembles und Choreograph, das am 02. Juli 2021 als Film digital gezeigt wird, findet am 20. Januar 2022 im Opernhaus statt.
Weitere Begegnungen des Ensembles mit externen Künstlern sind geplant: zum Beispiel mit Peeping Tom aus Belgien, mit Alan Øyen aus Norwegen, der nach Saar Magal (für „Das Stück mit dem Schiff)“ die Einstudierung von „Sweet Mambo“ im Mai 2022 künstlerisch begleiten wird, mit der amerikanischen Bildhauerin Senga Nengudi in Kooperation mit dem Lenbachhaus München im Von-der-Heydt-Museum Wuppertal sowie mit der französische Performerin und bildenden Künstlerin Pauline Curnier-Jardin, Preisträgerin des Preises der Nationalgalerie Berlin 2019.
Darüber hinaus wird es Vorträge von Wissenschaftlern, Künstlern und Philosophen geben, die teils öffentlich, teils nur für den Austausch mit dem Ensemble geplant sind.
Neben Neukreationen und Wiederaufnahmen häufig gespielter Stücke – „Wiesenland, Vollmond,“ „Sweet Mambo“, „Palermo Palermo“ – und der nachgeholten Premiere von „Das Stück mit dem Schiff “ setzt Intendantin Bettina Wagner-Bergelt den Schwerpunkt der Saison auf die Fortsetzung des in der Spielzeit 2020-2021 initiierten Zyklus mit Stücken aus den 70er Jahren mit drei emblematischen Werken dieser Schaffensphase: „Kontakthof“, „Blaubart“. Beim Anhören einer Tonbandaufnahme von Béla Bartóks Oper „Herzog, Blaubarts Burg“ und die Neueinstudierung von „Orpheus und Eurydike“.
„Für mich sind das sehr bedeutende Werke von Pina Bausch, zweifellos die radikalsten“ betont Bettina Wagner-Bergelt, „Hier sind wir an der Quelle, am Ursprung ihrer Arbeit. Sie kämpft in diesen Jahren darum etwas Eigenes zu erschaffen, sich auszudrücken, ihre Sprache zu finden, ihre persönliche Handschrift. Sie ist auf der Suche und macht keine Kompromisse. Die Schönheit entsteht als Überraschungseffekt in diesen Stücken von unbedingter Aufrichtigkeit, eine Schönheit, die zugleich schmerzhaft ist.“
„Orpheus und Eurydike“, die Tanzoper von Pina Bausch mit Musik von Christoph W. Gluck – zuletzt 2003 in Wuppertal zu sehen, danach viele Jahre im Repertoire der Pariser Oper – wird, unter der musikalischen Leitung von Michael Hofstetter als Gast, in Wuppertal mit dem Sinfonieorchester und mit dem Chor der Wuppertaler Bühnen unter Leitung von Markus Baisch zu sehen sein. Und zudem noch Ende April/Anfang Mai auf Einladung der „GLUCK FESTSPIELE“ 2022 in Fürth mit dem Händelfestspielorchester und der Lauschwerk/AUDI Chorakademie.
Ein großes Anliegen des Ensembles des Tanztheaters ist auch weiterhin:
Die Intensivierung – in enger Zusammenarbeit mit der Pina Bausch Foundation – von Workshop-Aktivitäten und Weitergaben des Werkes von Pina Bausch an nachfolgende Tänzergenerationen.
Die Verstetigung von Education-Programmen in der Zusammenarbeit mit Schulen und Institutionen, um Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher kultureller und sozialer Herkunft aus Wuppertal und Umgebung Kunst und Tanz näherzubringen.
Das Spektrum reicht von Schnupperworkshops über wöchentliche Tanzprojekte bis hin zu interdisziplinären Kooperationen und choreographischen Ferienprojekten. Geplant ist zum Beispiel ein Leuchtturmprojekt mit dem Berufskolleg Kohlstraße unter Leitung des ehemaligen Ensemblemitglieds Jorge Puerta Armenta und zusammen mit Wuppertaler Künstler*innen: Horst Wegener, Milton Camilo, Tobias Daemgen, Anna Wehsarg und Ruth Amarante im Haus der Jugend Barmen.
Der von Bettina Wagner-Bergelt und Roger Christmann initiierte Demokratisierungs- und Kommunikationsprozess im Ensemble und die Entwicklung partizipatorischer Formate im Hinblick auf organisatorische und künstlerische Entscheidungen soll auch in Zukunft weiterentwickelt und intensiviert werden.
Link zur dem Veranstaltungskalender 2021-0222
Link Spielzeitbrochüre 2021_2022
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