25. Juni 2021Peter Pionke
Aufrüttelnder Spielsucht-Workshop mit Werner Hansch
Mit beim Workshop im WSV-Stadion dabei war auch der gelernte Automobilkaufmann Tobias Blümel (35) aus Mönchengladbach, der seine Spielsucht und den damit verbundenen Gefängnisaufenthalt vor einiger Zeit öffentlich gemacht hat.
Mit dem Angebot richteten sich Werner Hansch und Tobias Blümel gezielt an 14- bis 18-Jährige, um auf die große Versuchung durch nationale Werbekampagnen, niedrigschwellige Online-Angebote und die möglichen drastischen Folgen aufmerksam zu machen.
Die Jugendabteilung des Wuppertaler SV setzte mit dieser Veranstaltung ein wichtiges Zeichen für Prävention und Aufklärung – auch im Hinblick auf den neuen Glücksspielstaatsvertrag.
Mit Herz und Bauch dabei – seit Jahrzehnten ist das das Motto der Sportreporter-Legende Werner Hansch, der gerade einen eigenen Podcast „HANSCHSPIEL“ gestartet hat – zusammen mit WSV-Stadionsprecher Carsten Kulawik.
Leidenschaft am Mikro ist sein Markenzeichen. Doch Hansch trug ein Jahrzehnt auch ein dunkles Geheimnis in sich, welches er im Zuge seiner „Promi Big Brother“-Teilnahme in SAT.1 offen und schonungslos einem Millionen-Publikum offenbarte: Werner Hansch ist glücksspielsüchtig.
Neben seiner Therapie und der Rückzahlung seiner Schulden liegt ihm eins besonders am Herzen: Ein Engagement im Bereich der Spielsuchtprävention, das er als ehrenamtlicher Botschafter des bundesweiten Fachverbandes Glücksspielsucht e.V. in die Tat umgesetzt hat.
Tobias Blümel, ebenfalls Botschafter des Vereins, hat mit 16 Jahren zum ersten Mal Geld auf den Ausgang eines Bundesliga-Spiels gesetzt: zunächst nur 2,50 Mark Einsatz – mit weitreichenden Folgen. Schritt für Schritt entwickelte sich seine Spielsucht, die sein Leben bestimmte und ihn schließlich ins Gefängnis brachte.
Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Der Fachverband Glücksspielsucht e.V. ist ein bundesweit tätiger Verband, der 1998 gegründet wurde und dem Wissenschaftler, Ärzte, Juristen, Psychotherapeuten, Suchttherapeuten und als juristische Mitglieder auch Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen und Rehabilitationseinrichtungen angehören.
Er bestreitet seine Arbeit ausschließlich aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und gelegentlichen Bußgeldern. Der Verband versteht sich als Interessenvertretung der Belange Glücksspielsüchtiger und ihrer Angehörigen. Er verfolgt u.a. das Ziel, die individuellen und gesellschaftlichen Folgen der Glücksspielproblematik zu thematisieren und einzuschränken.
Video-Interview mit Werner Hansch:
https://www.youtube.com/watch?v=b9Ykngc1Z2g
Interview mit Tobias Blümel:
https://www.welt.de/sport/article224334458/Sportwetten-Doku-Verzockt-Die-Wettsucht-zerstoerte-mein-Leben.html
Podcast „HANSCHSPIEL“ mit Werner Hansch & Carsten Kulawik
Mit seinen energiegeladenen Reportagen hat er Fußballgeschichte geschrieben und gehört bis heute zu den beliebtesten und bekanntesten Kommentatoren im deutschen Fernsehen: Werner Hansch. Ein Kommentator aus Leidenschaft eben – jetzt auch in seinem eigenen Podcast „HANSCHSPIEL“. Seit heute ist die erste Episode online.
Die „Stimme des Ruhrgebiets“ spricht mit SAT.1-Reporter und WSV-Stadionsprecher Carsten Kulawik über das „runde Leder“ und kramt in seiner Anekdoten-Schatzkiste. Werners Motto: Mit Herz und Bauch dabei. Denn: „Alles andere ist Schnulli-Bulli!“ Die Themen in der ersten Folge: Die Zeit nach dem Sieg bei „Promi Big Brother“, der Auftakt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und das bisher schönste Fußballmärchen bei dieser EM.
„HANSCHSPIEL“ erscheint dienstags, ab sofort alle zwei Wochen und ist überall abrufbar, wo es Podcasts gibt.
Über seine jahrelange Spielsucht sagt Hansch in seinem neuen Audio-Format: „Das ist ein unglaublicher Kraftakt, sich als Spielsüchtiger zu outen. Das ist eine Mauer der Scham, die so hoch ist, dass man Stabhochspringer sein muss. Aber, was mich aufgefangen hat, war diese unglaubliche Welle an Zustimmung, Respekt und Sympathie dafür, dass jemand in meinem Alter die Kraft hat für so eine Lebensbeichte.“
Neuer Glücksspielstaatsvertrag ab 1. Juli
Den kommenden Glücksspielstaatsvertrag, der am 1. Juli 2021 in Kraft tritt, sieht er kritisch: „Es gibt keinen anderen Weg als den der Prävention. Viele Angebote im Online-Bereich – zum Beispiel Online-Casinos – werden legalisiert. Die Gefahr süchtig zu werden wird größer. Der Spielerschutz in diesem Vertrag reicht nicht aus. Diesen Vorwurf mache ich der Politik“. Gefallen hat er an DFB-Senkrechtstarter und Spieler des Spiels, Robin Gosens, gefunden: „Das scheinen Edelstein-Finder gewesen zu sein, die ihn entdeckt haben. Das ist ein Märchen.“
Leidenschaft am Mikro ist sein Markenzeichen. Doch Hansch trug ein Jahrzehnt auch ein dunkles Geheimnis in sich, welches er im Zuge seiner „Promi Big Brother“-Teilnahme in SAT.1 offen und schonungslos einem Millionen-Publikum offenbarte: Werner Hansch ist glücksspielsüchtig.
Neben seiner Therapie und der Rückzahlung seiner Schulden liegt ihm eins besonders am Herzen: Ein Engagement im Bereich der Spielsuchtprävention, das er als ehrenamtlicher Botschafter des bundesweiten Fachverbandes Glücksspielsucht e.V. in die Tat umgesetzt hat.
Web: www.hanschspiel.de
Links: Trailer / Folge 1
Mehr über Werner Hansch, Carsten Kulawik und ihr gemeinsames Projekt „HANSCHSPIEL“ lesen Sie in Kürze an gleicher Stelle
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