28. Juni 2021Peter Pionke
Stromnetz muss smarter und digitaler werden
In Zusammenarbeit mit der ef.Ruhr und dem Institut für Elektrische Anlagen und Netze, Digitalisierung und Energiewirtschaft der RWTH Aachen haben die Wuppertaler Forscher unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek untersucht, welche Netzausbaubedarfe im elektrischen Verteilnetz von Nordrhein-Westfalen für die Jahre 2030 und 2040 zu erwarten sind.
Das Ergebnis: Es bestehen Investitionsbedarfe von rund 15 Milliarden Euro, wenn man die stets steigende Anzahl von Elektrofahrzeugen und die Zunahme an dezentralen Energiequellen mit einbezieht. Denn nur durch erheblichen Ausbau der Netze können die Sektorenkopplung und die Einbindung neuer Verbraucher gelingen.
„Was da an zusätzlichem Investitionsbedarf und insbesondere an Ausbaumaßnahmen auf die Netzbetreiber zukommt ist ein Brett. Nur mit mehr Kupfer und ohne Flexibilisierung und Intelligenz ist das kaum zu stemmen“, resümiert Prof. Zdrallek im Rahmen der Vorstellung des Gutachtens bei der Energieagentur.NRW.
Das Gutachten stellt allerdings auch signifikante Einsparpotenziale heraus, darunter die Steuerung von elektrischen Verbrauchseinrichtungen zur Entlastung der Netze oder auch Alternativen zum Laden an der heimischen Wallbox, wie zum Beispiel ein größeres Angebot an Schnellladestationen für Elektrofahrzeuge.
„Die Förderung und intelligente Verteilung von Schnellladestationen kann die Investitionsbedarfe in die Verteilnetze reduzieren, wenn dadurch weniger private Ladeinfrastruktur notwendig ist“, erklärt Kevin Kotthaus, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wuppertaler Lehrstuhl.
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