9. Juli 2021Peter Pionke
Event-Branche: Die Menschen wollen zurück ans Lagerfeuer
Nach anderthalb Jahren der COVID-19 Pandemie gibt es in Deutschland wieder eine stark wachsende Nachfrage nach Live-Events. Auch international ist die Zahl der Anfragen im Vergleich zum Jahresbeginn 2021 gewachsen.
26 Prozent aller bei VOK DAMS eingehenden Anfragen in Deutschland beziehen sich nach Angaben des Unternehmens auf Präsenzveranstaltungen, 35 Prozent auf hybride Events mit einem Mix aus Digital- und Präsenzanteilen und 39 auf rein digitale Zusammenkünfte.
Colja Dams, CEO von VOK DAMS worldwide, dessen Unternehmern mit Hybrid-Events fast unbeschadet durch die Corona-Krise gekommen ist, zur STADTZEITUNG: „Die Wirtschaft in Deutschland setzt zunächst noch auf die besonders flexiblen digitalen und hybriden Formate, da die Unternehmen für ihre Präsenz-Veranstaltungen einen längeren Vorlauf und Sicherheit in der Umsetzung benötigten. Im Laufe der Planungen dürfte sich bei vielen Projekten der Präsenzanteil aber weiter erhöhen.“
Die Sehnsucht nach Gemeinschaftserlebnissen
In China, wo seit Mitte letzten Jahres wieder Präsenz-Veranstaltungen stattfinden dürfen, setzen Unternehmen verstärkt auf Live-Events: Seit Anfang des Jahres verzeichnet die Wuppertaler Agentur hier ein Anfragenplus von 30 Prozent.
Auch in den USA steigen die Anfragen nach Live-Events weiter, was Colja Dams auf das erfolgreiche COVID-19-Impfprogramm in Amerika zurückführt.
Colja Dams: „Nach den langen Monaten der COVID-19-Präventionen wollen die Menschen wieder face-to-face zusammenkommen. Wir nennen das die ‚Lagerfeuer-DNA‘. Dass seit dem ersten Quartal 2021 auch Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmenden wieder verstärkt angefragt werden, spiegelt das tiefe Bedürfnis nach starken Gemeinschaftserlebnissen wider.“
Das Revival der Roadshow
Aktuell erlebt die deutsche Event-Branche einen Trend in Richtung Regional Events. Das bedeutet: Viele kleinere Events werden an unterschiedlichen Orten durchgeführt.
„Hybrid Roadshows sind dezentrale, temporäre Brand Experiences, die Marken in einer Reihe von regionalen Events direkt zu der Zielgruppe bringen und so ein physisches Zusammenkommen von kleineren Gruppen pandemiekonform ermöglichen. Wenn der Kunde nicht zum Event kommen kann oder möchte, dann muss der Event eben zu den Kunden kommen. Das rechnet sich für viele Unternehmen auch bei einer kleinen Anzahl von Teilnehmenden.“
Der aktuelle Trend, nach harten Zeiten auch für Unternehmen der Veranstaltungs-Branche ein Silberstreif am Horizont, die nur Deutschland weit oder sogar nur regional aktiv sind.
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