Lore Duwe: Wupper-Flut erinnert mich an Mina Knallenfalls

Mal unter uns! Arbeit und Brot hat die Wupper vielen Generationen geschenkt. Brücken wurden gebaut, um Nord und Süd miteinander zu verbinden. Den Entscheidungen der Stadtväter ist die Anzahl von 96 zu verdanken.

Viele dieser Brücken waren in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli durch die Flutkatastrophe unbegehbar. Am Mittag des 15. Juli habe ich einige traurige Fotos gemacht. Die sonst friedliche Wupper hatte sich in einen reißenden Strom verwandelt.

Meine Liebe zur Heimat ließ meine Gedanken in die Zeit „Mina Knallenfalls“ zurück schweifen. Auch sie hatte Wupper-Überflutungen hautnah miterlebt.

Das Fachwerkhaus, das sie mit anderen Familien bewohnte, stand in unmittelbarer Nähe des Schwebebahnhofs am Döppersberg. Die Wupper war damals noch nicht eingefriedet. Und es gab auch noch keine rettende Brücke, sondern lediglich die „Fuhr“, die durch das seichte Wasser führte.

Mina Knallenfalls sagt über sich in Hausmanns Erzählungen „eck woad anne Fuhr ertrocken“. Wie mag es den Familien damals ergangen sein? Schliesslich gab es keine Hilfsorganisationen, keine Feuerwehr. Es gab nur Hilfsbereitschaft untereinander.

Die Hofaue unter Wasser – © Lore Duwe

Zwei Gedenktafeln, die sich an der Hauswand des Museums befinden, deuten im übrigen auf zwei Wasserstände hin: 24.11.1800 und 28.03.1845.

Hilfsbereitschaft gab es auch jetzt bei der Flut . Unvermittelt packten freiwillige Helfer mit an. Ein Zeichen der Solidarität wurde sichtbar. Ein großes Dankeschön  an alle!

Das Mitgefühl gilt allen Betroffenen. Wünschen wir uns Verbesserungen bei Klimaschutz und dass Katastrophen dieses Ausmaßes in Zukunft unterbleiben.

Ihre Lore Duwe/Euer Lörken