23. Juli 2021

Ranking „Beste Krankenhäuser“: Wuppertal dreimal dabei

„Deutschlands beste Krankenhäuser“ suchte jetzt aktuell die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z). Von den rund 2.000 Krankenhäusern erreichten 576 die Wertung, die in einem Ranking dargestellt werden. Wuppertaler Häuser sind hier dreimal vertreten.

Das Bethesda-Krankenhaus taucht in der Bestenliste auf – © Agapleseon-Bethesda

In der engeren bergischen Region sind es insgesamt sechs Kliniken, die bei der Analyse verschiedener Quellen positiv in Erscheinung traten.

Die Studie kombiniert subjektive Einschätzungen von Bewertungsportalen ebenso wie objektive Kriterien von jährlichen Qualitätsberichten. Die gesammelten Daten stammen u.a. aus der „Weissen Liste“, die die Bertelsmann-Stiftung in Zusammenarbeit mit den Allgemeinen Orts-Krankenkassen (AOK), der Barmer und der Kaufmännischen Krankenkasse erhebt. 

Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt des F.A.Z-Instituts (Frankfurt) und des IMWF-Instituts (Hamburg) von Professor Arne Westermann (Dortmund).  Wegen der Schwierigkeit unterschiedlich große Häuser zu bewerten, hat man acht verschiedene Kategorien für Krankenhäuser gebildet und so eine Rangfolge ermittelt.

Die Verfasser räumen einen Schwachpunkt ein, der darin besteht, dass Patienten in den einschlägigen Portalen immer nur das ganze Krankenhaus bewerten. Dieser Tatsache hat man durch Kombination mit abteilungsspezifischen Angaben der Qualitätsberichte der Kliniken Rechnung zu tragen versucht.

Agaplesion Bethesda auf dem 65. Rang 

In der Kategorie 300 bis unter 500 Betten nimmt das Wuppertaler Agaplesion Bethesda den 65. Rang ein. Das Barmer Petrus Krankenhaus findet man auf Position 105. Helios Niederberg in Velbert landete hier auf dem 127. Platz. 

Zum Vergleich: Die beste Platzierung in NRW erreichte in dieser Kategorie die Augusta-Krankenanstalt Bochum (9.), St. Antonius in Eschweiler (18.) und St. Vinzenz Köln (21.)

Bei den kleineren Häusern in der Kategorie 150 bis 300 Betten konnte sich das Elberfelder Krankenhaus St. Josef auf dem 76. Rang einreihen. Nennenswertes Haus in NRW dieses Bereichs ist nur noch St. Joseph Krankenhaus in Essen- Werden als 13. 

In der Kategorie 50 bis 150 Betten findet man die Remscheider Sana Fabricius Klinik auf dem 68. Platz.  

In dem besonders interessanten Sequenz (Kategorie  500 bis 800 Betten) erreichte die Schön Klinik Hamburg das Siegerpodest, aus der näheren Umgebung nennenswert St. Johannes-Hospital Dortmund auf Platz vier, das Alfried Krupp-Krankenhaus Essen ist 21. Sana Remscheid belegt Rang 68.

Helios Wuppertal nicht erwähnt

Keine Erwähnung findet das „Helios Universitätsklinikum Wuppertal“, ein Haus der Maximalversorgung und mit rund 1.000 Betten das größte Krankenhaus im Bergischen Land. Es kooperiert wie auch das Dortmunder Klinikum mit der Privatuniversität Witten/Herdecke.

Foto: HeliosDas Helios-Klinikum in Barmen – © Helios-Universitätsklinikum

Das Klinikum Dortmund dagegen wird auf dem zweiten Platz der Kategorie 800 und mehr Betten geführt. Bei den Universitätskliniken ist das „Herzzentrum NRW“ in Bad Oeynhausen bundesweit vorne, die Universitätsklinik Essen belegt hier Platz drei, die Uniklinik Düsseldorf Rang 11, noch vor der Uniklinik Bonn (13.)

Krankenhausversorgung in massiven Umbruch

Die Zahl der Kliniken und Krankenhäuser in Deutschland ist seit Jahren rückläufig. Waren es 1991 noch rund 2.400, zählt das Statistische Bundesamt aktuell noch 1.925 Kliniken. Die privaten Träger konnten dabei ihren Anteil von 21,7 Prozent im Jahr 2000 auf rund 37,5 Prozent der Häuser im Jahr 2018 ausbauen. 

Die deutsche Krankenhauslandschaft befindet sich derweil in einem massiven Umbruch. Beim Krankenhausgipfel 2021 der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) sagte Bundesgesundheitsminister Spahn: „Wir haben Überversorgung, vor allem in den Ballungsträumen und wir haben auch manche Unterversorgung. Aber wir haben an zu wenigen Stellen bedarfsgerechte Strukturen.“ 

Für die Krankenhäuser forderte DKG-Chef Gerald Gaß einen Kurswechsel in der Krankenhauspolitik, die in einer Sackgasse stecke, auch weil die Bundesländer ihren Investitionsverpflichtungen nicht nachkämen und weil die aktuellen Fallpauschalen Schwächen hätten, die eine optimale Gesundheitsvorsorge an jedem Standort erschweren würden.

Text: Siegfried Jähne  

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