31. Juli 2021

Vok Dams: Bin gegen nicht nachhaltige Einzelmaßnahmen

Die Diskussion zur Stadtplanung in Wuppertal nimmt langsam Fahrt auf. Alles begann mit der Fertigstellung des „Neuen Döppersberg“ als attraktives Eingangstor zur Stadt. Doch irgendwie typisch für Wuppertal: Es wird hier mehr über Baumängel gesprochen, als über die Chancen, die sich daraus für die weitere Stadtplanung eröffnen.

Der „Neue Döppersberg“, an dem immer noch gearbeitet wird – © Vok Dams iNotes

Priorität haben offentsichtlich weitere Einzelmaßnahmen im Umfeld, deren Nutzen und Sinnhaftigkeit durchaus in Frage gestellt werden kann.

Wir haben uns darüber mit Vok Dams unterhalten, der nicht nur Wuppertal Botschafter ist, sondern sich als Journalist, Unternehmensgründer und Autor mit seiner Denkfabrik ATELIERHAUS in seinem NotizBlog zu diesem Thema sehr oft zu Wort gemeldet und klar Stellung bezogen hat.

DS: Wenn man in Ihrem NotizBlog-Suchfeld den Namen Döppersberg eingibt, trifft man auf viele Beiträge zu dem Thema. Besonders ist ein Beitrag vom 06. Oktober 2017. ‚Willkommen in Wuppertal! Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance‘. Warum ist der Beitrag aus Ihrer Sicht heute noch aktuell?

Vok Dams: „Es wurde seinerzeit die Chance vertan, die mit der Baumaßnahme verbundene Aufbruchsstimmung zu kommunizieren. Jedes positive Beispiel aus anderen Städten könnte dazu führen, es in Zukunft besser zu machen. Gebaut wird am Döppersberg ja immer noch. “

Beispiel Middelburg in Zeeland (Niederlande) – Vok Dams iNotes

DS: Sie haben vor Jahren das geflügelte Wort ‚Bergisch Pepita‘ kreiert. Warum verwenden Sie diesen prägnanten Begriff auch im Zusammenhang mit der Diskussion zur geplanten Detailsperrung am Laurentiusplatz – halten Sie die Sperrung für den Auto-Verkehr für keine gute Idee?

Vok Dams: „Ich bin gegen Einzelmaßnahmen, die weder durchdacht noch nachhaltig sind. Es fehlt aus meiner Sicht ein Gesamtkonzept, das die Verkehrsführung beinhaltet und die Fußgängerbereiche und Plätze der Innenstadt miteinander verbindet. Auch hier bieten andere Städte durchaus Anregungen.“

DS: Der Von-der-Heydt-Platz wurde mit großem Aufwand neu gestaltet. Das Ergebnis hat nicht zu breiten Beifallsstürmen geführt, sondern wird derzeit kontrovers diskutiert. Was ist Ihre Meinung dazu?

Vok Dams: „Auch hier kenne ich die Funktion des Platzes im Gesamtkonzept nicht. Geht es um Großflächigkeit und Wirkung oder um Aufenthaltsqualität?“ 

Beispiel Köln – © Vok Dams iNotes

DS: Gibt es weitere Wuppertaler Bereiche und Locations, wo Sie sich – was die Stadtplanung angeht – ein schlüssiges, nachhaltiges Konzept wünschen würden?

Vor Dams: „Was ist mit dem Platz am Kolk und dem Neumarkt? Muss der Wall als Bus-Autobahn den Fußgängerbereich so massiv teilen? Wie können die Fußgängerbereiche miteinander verbunden werden und gibt es eine Zielsetzung bei der Gestaltung? Eine städtebaulichen Qualität, einen künstlerischen Anspruch? All das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit und Voraussetzung für weitere Entscheidungen. Auch und gerade in Wuppertal. Eine Universitätsstadt mit Innovationskraft, die mit dem ‚Neuen Döppersberg‘ gut gestartet ist.“

DS: Vielen Dank für das offene Gespräch

Der Laurentiusplatz in Elberfeld – © Vok Dams iNotes

http://vokdamsatelierhaus.de/willkommen-in-wuppertal/

http://vokdamsatelierhaus.de/bergisch-pepitateilsperrung-am-laurentiusplatz/

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