6. August 2021Peter Pionke
WSV unterliegt VfL Bochum im Pokal-Krimi mit 1:2
Es war das erste DFB-Pokal-Spiel des WSV seit 14 Jahren. Die 4.990 Zuschauer, die unter Corona-Bedingungen live im Stadion dabei sein durften und die vielen Fans vor den Fernsehern, erlebten ein packendes Spiel. Nichts war zunächst von einem Klassenunterschied zu sehen.
WSV-Chef-Trainer Björn Mehnert setzte auf eine Fünferkette. Nach Ballgewinnen ging sofort die Post nach vorne ab. In der 20. Minute resultierte aus diesem taktischen Schachzug beinahe das 1:0 für den WSV. Kevin Hagemann kämpfte sich auf der linken Seite bis zur Grundlinie durch und passte scharf nach innen. Dort stand Marco Königs und knallte den Ball direkt aufs Bochumer Tor. Doch Torhüter Manuel Riemann konnte den Ball mit einem tollen Reflex abwehren.
Schon drei Minute später hatten die Wuppertaler dann Grund zum Jubeln. Niklas Heidemann passte von der linke Seite auf Semir Saric und der knallte den Ball volley ins Bochumer Tor. 1:0 für den Außenseiter!
Was viele Besucher im Stadion und vor den TV-Geräten überraschte: WSV-Torhüter Sebastian Patzler verlebte eine völlig ruhige erste Halbzeit, musste so gut wie gar nicht eingreifen.
Bochums Trainer Thomas Reis reagierte und wechselte in der Halbzeit gleich zweimal: Für Armel Bella Kotchap kam Vasileios Lampropoulos und für Gerrit Holtmann Stürmer Christopher Antwi-Adjei. Und diese Einwechselungen sollte auch schnell Früchte tragen.
Der WSV verlor in der Vorwärtsbewegung in der eigenen Hälfte den Ball. Dann ging alles ganz schnell: Antwi-Adjei wurde steil auf der linken Außenbahn angespielt, er marschierte in den Strafraum und passte auf Mittelstürmer Simon Zoller. Der fackelte nicht lange und zog aus drei Metern direkt ab. Der Ausgleich für die Gäste!
Der Bundesligist war in der 2. Halbzeit klar spielbestimmend. Der WSV konnte sich keine klare Möglichkeit mehr herausspielen. Auf der anderen Seite mussten die Wuppertaler Fans bei einer Groß-Chance von Takuma Asano zittern. Er traf zum Glück für die Gastgeber aus kurzer Distanz nur die Unterseite der Latte.
Nach knapp 97 Minuten pfiff Schiedsrichter Patrick Alt die Partie ab. Verlängerung!
Bei beiden Mannschaften wurde jetzt der enorme Kräfteverschleiß sichtbar. Der Bundesligist hatte in der ersten Hälfte der Verlängerung durch Pantovic eine Chance (100.) und der WSV durch Phillip Aboagye (102.).
In den zweiten 15 Minuten dann die Entscheidung: Nach einem Eckball von Milos Pantovic verlängerte Simon Zoller auf Robert Tesche und der traf aus sieben Metern zum 1:2-Endstand (111.).
Der VfL Bochum erreichte mit dem glücklichen, aber nicht unverdienten 2:1-Sieg die 2. Runde des DFB-Pokals.
Die Spieler des WSV, die tapfer gekämpft hatten, wurden von den Fans mit einem Riesenapplaus verabschiedet. Gerade in der 1. Halbzeit hatte der Regionalligisten den Bundesligisten sogar dominiert. Das sah auch der Bochumer Coach Thomas Reis so. Er wünschte dem Traditionsverein Wuppertaler SV für die Regionalliga-Saison für vel Glück.
WSV-Trainer Björn Mehnert zeigte als fairer Verlierer. Auf 120 Minuten gesehen sei der Erfolg des Bundesligisten nicht unvberdient.
Die Spieldaten
Wuppertaler SV – VfL Bochum (1:0 – 1:1) 1:2 n.V.
Aufstellung Wuppertaler SV:
1 Sebastian Patzler – 14 Philipp Hanke (63. 2 Moritz Montag), 21 Noah Salau, 26 Dominik Bilogrevic, 27 Kevin Pytlik, 33 Niklas Heidemann – 5 Felix Backszat (90.+6 Lion Schweers), 10 Kevin Rodrigues Pires – 7 Semir Saric (90.+5 11 Xhuljo Tabaku), 9 Kevin Hagemann (90.+5 23 Phillip Aboagye) – 48 Marco Königs (80., 18 Roman Prokoph)
Trainer: Björn Mehnert
Aufstellung VfL Bochum:
1 Manuel Riemann – 2 Christian Gamboa Luna, 37 Armel Bella Kotchap (46. 24 Vasileios Lampropoulos), 29 Maxim Leitsch, 3 Danilo Soares – 23 Robert Tesche, 8 Anthony Losilla – 10 Takuma Asano (73. 35 Silvere Ganvoula Mboussy), 20 Elvis Rexhbecaj (91. 27 Milos Pantovic), 17 Gerrit Holtmann (46. 22 Christopher Antwi-Adjei) – 9 Simon Zoller
Trainer: Thomas Reis
Stadion: Stadion am Zoo
Zuschauer: 4.990 (ausverkauft; 800 Gäste)
Tore: 1:0 Saric (23.), 1:1 Zoller (53.), 1:2 Tesche (111.)
Gelbe Karten: Mehnert (71.), Salau (100.) – Tesche (44.), Leitsch (71.), Zoller (71.), Pantovic (118.)
Gelb-Rote Karte: Rodrigues Pires (119.)
Rote Karte: El Hajjaj (90.+3)
Schiedsrichter: Patrick Alt
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