20. September 2021Peter Pionke
Das Zusammenspiel von Erde, Boden, Kunst & Leben
Um 18 Uhr steht die Vernissage der Ausstellung „das wERDEn aus dem nICHts ist leben“ im Mittelpunkt. Die Künstlerinnen Gisela Kettner und Andrea Franke präsentieren ihre Werke vor – untermalt von musikalischem Klängen von André Füsser (Materialklang).
Außerdem kan. Bereits ab 17 Uhr die Forschungsstation Bodenleben mit Michael Felstau erkundet werden. All dies lädt zu Erderfahrungen, Austausch und Gesprächen ein – mit dem „plan e“-Kernteam, Vertreterinnen und Vertretern der „plan e“-Stationen und allen Interessierten.
Über die Ausstellung:
In diesem neuen Projekt der Reihe „Co Labor Art“ von Gisela Kettner erforschen die beiden Künstlerinnen erneut Kooperationen. Was gechieht, wenn sie forschend und neugierig mit den Mitteln der Kunst mehr Möglichkeiten der Erkenntnis aufmachen, als dies für eine alleine möglich ist? Sie arbeiten gemeinsam mit ihren unterschiedlichen Ansätzen.
Gislea Kettner zum Entstehungsprozess der Bilder: „Während langer Spaziergänge im Jahr 2020 war ich in diesem erzwungenen Allein-Sein – wie aufgespannt zwischen Himmel und Erde. Jede Bewegung wurde zu einem Lauschen. Es war, als bildeten sich Wurzeln unter meinen Füßen. Mit allen Sinnen kam ich der Erde näher, tauchte in sie ein, spürte die Erde. Können Erdsubstanzen, mitgebracht aus aller Welt, mehr als nur Pigmente sein, nämlich ein Stück spürbare Erde? Das war die Spur, der ich folgte. Dann lernte ich Andrea Franke kennen und die Frage erweiterte sich.“
Gisela Kettner philosophiert weiter: „Wird diese „Erde“ nun nicht nur Untergrund sein für die Formen, die Andrea in ihren Bildern darüberlegt, sondern wird die Substanz auch etwas von dem dazugeben, was Erde eben ausmacht – Stütze, Energie, Erneuerung, Nahrung und damit Leben?“
Über die Forschungsstation Bodenleben:
Michael Felstau (IG Wuppertals urbane Gärten): „Erde, Boden ist mehr als Dreck unter unseren Füßen. Nehmen wir ihn wahr, schätzen wir ihn! Erdbilder machen Bodenreiche sichtbar, entdecken das verborgene Werden und Vergehen und die Farbe geologischer Zeiten. Sie bringen den Klang der Erde zum Schwingen.
Wir, die wir uns um den Zustand der Erde sorgen, fragen uns, was wir mit unseren Mitteln tun können. Vielleicht können wir das Unbewusste erreichen, Vorstellungskraft wecken, Zusammenhänge sichtbar machen oder einfach einen emotionalen Zugang schaffen.“
„Unser Problem ist doch, dass wir zwar heute überall alles wissen können hinsichtlich des zerbrechlichen Zustands der Welt, das scheint uns aber eher zu erschlagen und dieses „Ich kann ja eh nichts machen“-Gefühl hervorzurufen. Gegen diesen Immunisierungseffekt hat die Kunst ihre eigenen Werkzeuge. Da geht es um die Wahrnehmung der Schönheit oder einfach Sinnenbewusstsein für die Welt. Wir haben nur diese eine, lieben und schützen wir sie“, sinniert Felstau.
Eintritt frei. Zu gemeinsamen Schutz gilt für die Teilnahme GGG, das heißt: Getestet, mit aktuellem, negativen Corona-Testnachweis, Genesen oder vollständig Geimpfte.
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