28. September 2021Peter Pionke
Franziska Wolf nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand
Nach ihrer Schulausbildung arbeitete Franziska Wolf als festangestellte Kraft in der Wäscherei eines Hotels in Solingen. Doch jetzt will die 29jährige neue Wege gehen. Franziska Wolf macht seit August ein Praktikum als Hauswirtschafterin beim Wuppertaler Unternehmen Pflege Wessel.
Jeden Morgen um pünktlich 7 Uhr steigt sie deshalb in Haan in den Bus und fährt nach Wuppertal-Vohwinkel. Franziska Wolf hilft hier in der Wohngemeinschaft für Demenz-Kranke an der Bahnstraße. Eine beeindruckende Entwicklung. Die freundliche, sympathische, junge Frau ist längst ein vollwertiges Teammitglied.
Arbeit macht ihr Spaß
„Franziska ist eine riesengroße Unterstützung“, sagt Hauswirtschafterin Martina Hartmann, die seit sechs Jahren Vollzeitkraft in den Demenz-Wohngemeinschaften der Bahnstraße ist. „Die Hilfe kann ich gut gebrauchen.“
Auch Franziska fühlt sich wohl und erledigt ihre Aufgaben mit großem Engagement. Und auch mit viel Spaß. „Sie kümmert sich um die Wäsche, bezieht die Betten, räumt die Schränke auf, hilft bei der Essenszubereitung, spült und serviert den Bewohnern die Getränke am Tisch“, beschreibt Martina Hartmann den Arbeitstag der neuen Praktikantin.
Um 13 Uhr hat Franziska Wolf in der Regel Feierabend. Alle zwei Wochen muss sie allerdings auch samstags arbeiten.
Anfangs war Franziska noch ein wenig schüchtern. Kein Wunder: Neues Umfeld, neue Kolleginnen und Kollegen, neue Aufgabe.
Aber das dauerte nur wenige Tage, bis sie „aufgetaut“ war. Jetzt freut sie sich jeden Morgen, dass ihre Leistung anerkannt wird, dass sie mit dazu gehört.
Franziska winkt eine Festanstellung
„Franziska kennt viele Abläufe, ist sehr fleißig und lernt die Abläufe schnell. Aktuell warten wir auf die Förderzusage des Inklusionsamtes des LVR (Landschaftsverband Rheinland), um das Praktikum in eine Festanstellung umzuwandeln“, erklärt Tim Harguth, Leiter Ambulant Betreutes Wohnen bei Pflege Wessel. Denn der LVR unterstützt Unternehmen, die behinderte Menschen einstellen, bei den Lohnkosten.
„Es wäre schön, wenn noch mehr Unternehmen Menschen mit Unterstützungsbedarf auf dem ersten Arbeitsmarkt einstellen würden. Das wünschen sich auch viele Menschen mit Behinderungen. Denn das ist eine enorme Wertschätzung ihrer Leistung und bringt ein großes Stück Normalität – und damit soziale Teilhabe – in ihr Leben,“ macht sich Michael Wessel, Inhaber Pflege Wessel, für Menschen mit Einschränkungen stark.
Das Beispiel Franziska Wolf ist ein beeindruckendes Beispiel für eine Win:Win-Situation im wahrsten Sinnes Wortes. http://www.pflegedienst-wessel.de
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