17. Oktober 2021Peter Pionke
Opern-Premiere: Klytämnestra nimmt furchtbare Rache
Mit dem Erholungshaus in Leverkusen konnte die Oper Wuppertal eine Location gewinnen, die auch von der technischen Ausstattung her eine vollwertige Aufführung ermöglicht.
Die Welt-Uraufführung des Auftragswerks beim Koproduktionspartner, dem Stadttheater Klagenfurt, konnte pandemiebedingt nur vor einem Fachpublikum stattfinden.
In Leverkusen wird Salvatore Sciarrinos neuste Oper nun erstmals dem Publikum zugänglich gemacht. Nigel Lowery, der bereits „Hoffmanns Erzählungen“ an der Oper Wuppertal inszeniert, zeichnet in dieser Produktion wieder für Inszenierung, Bühne und Kostüme verantwortlich.
Gleichzeitig stellt sich mit „Il canto s’attrista, perché?“ Johannes Witt dem Publikum vor, der neue 1. Kapellmeister der Oper Wuppertal.
Der zeitgenössische Komponist Salvatore Sciarrino ist nach mehreren Premieren und Uraufführungen in den letzten Jahrzehnten in Wuppertal längst kein Unbekannter mehr.
Es hätte seine fünfte Oper werden sollen, die im Opernhaus zur Aufführung kommt. Seine letzte Uraufführung „Ti vedo, ti sento, mi perdo“ wurde als eine Koproduktion der Staatsoper Unter den Linden Berlin und der Mailänder Scala realisiert.
Als einer der bedeutendsten zeitgenössischen italienischen Komponisten betrachtet er große Stoffe des Theaters von einer anderen Warte. Nach Versionen von „Macbeth“ und „Lohengri“ greift er nunauf die antike griechische Literatur zurück.
Sein aktuelles Werk ist der „missing link“ zwischen den Iphigenie-Opern Christoph Willibald Glucks und der „Elektra“ von Richard Strauss kommt nun endlich auch die betrogene Klytämnestra zu Wort.
Die Handlung der Oper „Il canto s’attrista, perché?“
Aber worum geht’s eigentlich in diesem antiken Thriller? In Mykene erfährt man von der Rückkehr des Königs Agamemnon, der nach zehn Jahren Krieg Troja erobert hat und nun mit Kassandra als Sklavin und Mätresse nach Hause kommt.
Seine Gattin kann ihm weder die damalige Opferung ihrer Tochter Iphigenie noch den jetzigen Ehebruch verzeihen und nimmt furchtbare Rache.
Aufgrund der Verlegung in das Erholungshaus Leverkusen wird ein Shuttle-Service von Wuppertal nach Leverkusen und zurück angeboten, der während des Bestellvorgangs für 5 EUR hinzugebucht werden kann. Eine spätere Nachbuchung ist nicht möglich.
Für Ticketkäufe an der Abendkasse des Erholunshauses ist ausschließlich Barzahlung möglich.
Tickethotline: +49 202 563 7666
KulturKarte, Kirchplatz 1, Wuppertal
Die Informationen zu unseren Corona-Schutzmaßnahmen werden laufen aktualisiert. Sie finden sie unter wuppertaler-buehnen.de/corona
Termine:
„Il canto s’attrista, perché?“
Szenen nach Aischylos von Salvatore Sciarrino.
Libretto vom Komponisten, Auftragswerk.
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln.
Nachgeholte Deutsche Erstaufführung von Mai 2020.
Koproduktion der Uraufführung mit dem Stadttheater Klagenfurt.
Dauer: 1h 30 Minuten – keine Pause
Premiere: Samstag – 23. Oktober 2021 – 19:30 Uhr – Erholungshaus – Nobelstraße 37 – 51373 Leverkusen
Weitere Termine:
Sonntag – 24. Oktober 2021 – 19:30 Uhr – Erholungshaus Leverkusen
Samstag – 04. Dezember 2021 – 19:30 Uhr – Erholungshaus Leverkusen
Sonntag – 05. Dezember 2021 – 19:30 Uhr – Erholungshaus Leverkusen
Weitere Informationen unter oper-wuppertal.de/ilcanto
Künstlerisches Team
Musikalische Leitung: Johannes Witt
Inszenierung, Bühne, Kostüme: Nigel Lowery
Videodesign: Thilo David Heins
Chor: Markus Baisch, Ulrich Zippelius
Dramaturgie: Markus Hänsel, Marie-Philine Pippert
Besetzung
Cassandra: Nina Koufochristou
Clitemestra: Iris Marie Sojer
Agamennone: Simon Stricker
Guardiano: Tobias Hechler
Araldo: Timothy Edlin
Gesangsquartett: Marco Agostini, Katharina Greiß, Ja-Young Park, Javier Horacio Zapata Vera
Opernchor der Wuppertaler Bühnen
Statisterie der Wuppertaler Bühnen
Sinfonieorchester Wuppertal
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