21. Oktober 2021

Der Tisch für die „Literarische Teezeit“ ist gedeckt

Der Tisch wird wieder gedeckt: Im November feiert die „Literarische Teezeit“ im Café Podest im Skulpturenpark Waldfrieden ein Comebeck. Caroline Keufen, Julia Wolff, Bernt Hahn und Olaf Reitz präsentieren Weltliteratur.

Der Tisch ist für die „Literarische Teezeit“ gedeckt – © Cragg Foundation / Sueleyman Kayaalp

Vier Erzählungen aus Polen, Russland, den USA und aus Deutschland: Große Literatur und kulinarischen Genuss verbindet die Lesereihe „Literarische Teezeit“, die der Skulpturenpark Waldfrieden in Kooperation mit dem Literaturhaus Wuppertal e. V. i. veranstaltet.

Bedeutende Erzähler des 20. Jahrhunderts kommen bei süßem, köstlichem Gebäck im Café Podest zu Wort. Alle Lese-Events werden von Anne Linsel moderiert.

Freitag – 05. November – 16:30 Uhr

Olga Tokarczuk – „Amos“

(Aus dem Roman „Taghaus, Nachthaus“)

Die Bank­angestellte Krystyna, dreißig Jahre jung, ledig, führt ein wenig auf­regendes Leben in der polnischen Provinz. Da flüstert ihr eines Nachts im Schlaf eine männliche Stimme zu: “Ich heiße Amos. Ich liebe dich.” 

Am nächsten Tag macht die Träumerin sich tatsächlich auf die Suche nach Amos, und – unglaublich! – sie findet ihn. 

Wie es die polnische Erzählerin Olga Tokarczuk, Nobel­preisträgerin 2018, schafft, aus dieser Un­wahr­schein­lichkeit spannende erzähl­erische Wirklich­keit entstehen zu lassen, ist beein­druckend. 

Es liest Julia Wolff

Julia Wolff – © Claudia Kempf

 

Freitag – 12. November – 16:30 Uhr 

Vladimir Nabokov – „Ein vergessener Dichter“

In Sankt Petersburg findet um das Jahr 1900 eine Gedenk­stunde für den russischen Lyriker Konstantin Perow statt. Ein genialer Dichter, der bereits als Jüngling aus dem Leben gerissen worden ist. 

Da betritt ein alter Mann das Podium, liest Perows Gedichte vor und behauptet, der Verstorbene zu sein. Ist Perow damals gar nicht gestorben? Wer ist dieser Mann? Wirklich Perow selbst, sein Doppel­gänger, ein Hoch­stapler? 

Ein tief­gründiger Spaß, den Vladimir Nabokov mit dem Leser treibt – und mit der Geschichte seines eigenen Landes. 

Es liest Bernt Hahn

Bernt Hahn – © Katja Illner

 

Freitag – 19. November – 16:30 Uhr

Anna Seghers – „Die schönsten Sagen der Räuber Woynok“

So harmlos volks­tümlich, wie man das von einer Sage erwarten darf, fängt diese Räuber­geschichte an, die Anna Seghers 1938 auf­ge­schrieben hat. Als einsamer Wolf streift der Räuber Woynok durchs Gebirge, überfällt Höfe, fackelt Klöster ab. Immer allein. 

Der Räuber­bande um den alten Gruschek gefällt das gar nicht. Aus diesem Konflikt entfaltet die Erzählerin ein faszinierendes Ringen zwischen dem Einzelnen und einer Gruppe. 

Und mit einem Mal steckt der Leser nicht mehr in einer alt­modischen Räuber­pistole, sondern mitten in seiner eigenen Gegen­wart. 

Es liest Caroline Keufen

Caroline Keufen – © Meike Willner

 

Freitag – 26. November – 16:30 Uhr

William Faulkner – „Yo Ho und zwei Buddeln voll Rum“

Eine Seemanns­geschichte, im Indischen Ozean. Auf dem runter­gekommenen Frachter DIANA haben es die englischen Offizieren mit einer chinesischen Besatzung zu tun. Eine sprachliche Verständigung ist so gut wie unmöglich. 

Die Mann­schaft rebelliert stumm, als einer der Ihren erschlagen wird. Aber höchst wirkungs­voll. William Faulkner inszeniert daraus einen Krieg der Kulturen, mit bösem, abgründ­igstem Humor. 

Es ist eine der ganz frühen (und eine der frechsten) Geschichten, die der Autor geschrieben hat. 

Es liest Olaf Reitz

Olaf Reitz – © privat

 

Eine Anmeldung ist erforderlich!

Link zu allen Veranstaltungen:

https://skulpturenpark-waldfrieden.de/vortraege/vorschau.html

 

Anne Linsel – eine Kultur-Institution in Wuppertal – © privat

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