10. November 2021

Buch über Dr. Penner sorgt für hübsche Randnotizen

Das Buch des Wuppertaler Journalisten und Schriftstellers Dr. Matthias Dohmen über den SPD-Politiker a.D. Dr. Willfried Penner hat nicht nur an der Wupper , sondern auch bundesweit Wellen geschlagen. Die Reaktionen auf autobiografische-biografische Werk „Sport Politik Heimat – Das Willfried-Penner-Lesebuch“ waren durchweg positiv. Und es sorgt ganz nebenbei für menschelnde Randnotizen.

Dr. Matthias Dohmen, Journalist, Schriftsteller und Autor der STADTZEITUNG – © privat

Die positive Resonanz liegt sicher nicht zuletzt auch an dem prominenten Protagonisten selbst, einer großen Persönlichkeit mit Ecken und Kanten, aber auch mit klaren, unverrückbaren Überzeugungen und Wertvorstellungen. Und der wie ein Leuchtturm aus dem Wust der stromlinienförmigen Polit-Profis herausragt, bei denen häufig die persönliche Karriere absolute Priorität vor irgendwelchen Weltanschauungen geniesst.

Jedenfalls kann sich Matthias Dohmen – regelmässiger Autor der STADTZEITUNG – nicht nur über den Ritterschlag seines fernsehbekannten und Talkshow erfahrenen Kollegen Heribert Prantl freuen, der von 2011 – 2019 Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung war. Er adelte  Dohmens Buch mit einer „Persönlichen Leseempfehlung“ in seinem regelmässigen Newsletter „Prantls Blick – die politische Wochenvorschau“.

Auch die Süddeutsche Zeitung selbst gönnte dem Penner-Buch und dessen Schreiber eine Rezension. Robert Probst fand unter dem Titel „Bundestag – Der Kümmerer“ lobende Worte in seiner ausführlichen Buch-Kritik (siehe unten).

Und selbst der „Perlentaucher“, das führende Rezensionsorgan im Internet, tauchte in die Autobiografie über den hoch geschätzten und von (fast) allen respektierten Ex-Politiker ein.

Dr. Willfried Penner selbst hat dem Buch Rendezvous mit schönen Erinnerungen zu verdanken. Eine Primanerliebe, mit der seit Jahrzehnten keinerlei Kontakt hatte, meldete sich nach Lesen des Buches bei ihm. Er wurde ein ellenlanges Telefongespräch. Und auch eine Mitarbeiterin des Amtsgerichts Velbert, die der gelernte Jurist vor rund 50 Jahren kennengelernt hatte, meldete sich bei ihm.

Menschelnde, hübsche Randnotizen eines erfolgreichen Buches. (pp)

 

Willfried Penner, ein Typ, eine Persönlichkeit – © Privat

 

„Süddeutsche Zeitung “ vom 25.5.2021

Bundestag – Der Kümmerer

Ein Lesebuch über den SPD-Politiker Willfried Penner, der einst Wehrbeauftragter war – und an diesem Dienstag 85 Jahre alt wird.

Welche Bundestagsabgeordneten bleiben eigentlich in Erinnerung? Wohl eher die, die sich gern für knallige Schlagzeilen hergeben. Der große Politikbeobachter der vergangenen Jahrzehnte, Günter Bannas, schrieb im März 2001 in der FAZ über einen Mann, der „mit der aufgeregten Welt der Fernsehleute und des Boulevardjournalismus . . . schon früher nichts zu tun haben wollte.“

Heute hat sich der langjährige SPD-Bundestagsabgeordnete und einstige Wehrbeauftragte, Willfried Penner, längst von den ganz neuen Aufgeregtheiten des Politikbetriebs, die vor 20 Jahren noch nicht mal ansatzweise zu erahnen waren, zurückgezogen. Den sozialen Medien ist er abhold und zu seinem Wirken sagt er bescheiden: „Ich habe mir Mühe gegeben – zeitlebens. Ob das in Erinnerung bleiben wird? Eher nicht, nein.“

An diesem Dienstag wird Penner 85 Jahre alt, und wer alte Bonner und frühe Berliner Zeiten Revue passieren lassen will, der kann sich in das vor einigen Monaten erschienene Willfried-Penner-Lesebuch vertiefen, das nicht nur viel über den Wuppertaler Abgeordneten, sondern auch über die SPD und die Gesellschaft erzählt. Ein Heimatbuch im besten Sinnen. Irgendwie altmodisch und dennoch erfrischend.

Das Cover des Buches über Dr. Willfried Penner

Sport – Heimat – Politik

Das Willfried-Penner-Lesebuch – Wuppertal: Nordpark 2020 – 154 Seiten – ISBN 978-3-943940-70-1 – Euro 14,00.

 

Der Wuppertaler Politik-Journalist Matthias Dohmen hat in dem Büchlein Wichtiges und Unwichtiges, Politik-Weisheiten und „Dönekes“ zusammengetragen, gemeinsam mit alten Weggefährten von Penner. Auch der Politpensionär hat einiges beigetragen, etwa Manuskripttexte über Friedrich Engels oder über die Selbstbestimmung der Frau. Dass Dohmen und Penner Duz-Freunde sind, schadet in dem Fall nicht, auch nicht leichte Übertreibungen, dass Persönlichkeiten wie Penner heutzutage in der politischen Landschaft rarer sind als die „Blaue Mauritius“.

Penner war von 1972 an im Bundestag, er war Staatssekretär im Verteidigungsministerium unter Helmut Schmidt, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender, Vorsitzender des Innenausschusses und von 2000 bis 2005 Wehrbeauftragter des Bundestags. Alles wenig spektakulär, aber offenbar nach innen und außen stets wirksam. Klaus Vater, einst Referent bei der SPD-Bundestagsfraktion und später stellvertretender Regierungssprecher, kommt beim Nachdenken über Penner der Fußball-Vergleich mit Herbert Wimmer oder Jupp Kapellmann in den Sinn.

Leute wie Wimmer und Kapellmann räumten auf im Mittelfeld und schirmten die großen Gestalter wie Günter Netzer oder Wolfgang Overath ab; „Stabilisatoren“ nennt Vater das; nicht unbedingt unumstrittene Persönlichkeiten, aber geachtet – ohne die der Politikbetrieb nicht funktioniert. Unter Kanzler Schröder war Penner für die große Karriere wohl nicht Rot-Grün genug. Ganz vorn stand der Jurist und Staatsanwalt nie, aber er war ein „Kümmerer“ (Dohmen).

Nicht von ungefähr kommt übrigens der Fußballvergleich, Penner war auch als Kicker mit hartem, präzisem Schuss bekannt. Und als Mann des besonderen Humors. Auf die Frage des Herausgebers, was an der heutigen SPD vermisse, antwortet er an anderer Stelle knapp und weise: „Politische Strahlkraft“. Rezension Robert Probst

 

Irgendwie typisch: Matthias Dohmen in der Türkei an einem Zeitungsbericht-Kiosk – © privat

Vita Matthias Dohmen

Matthias Dohmen wurde am 15.11.1947 in Düren als Sohn eines Arbeiters und einer Hausfrau geboren. Er besuchte zunächst die Volksschule, anschließend das Gymnasium und machte 1966 sein Abitur 1966. An der Uni Bonn studierte Matthias Dohmnen Geschichte, Politik und Philosophie. 

1973 schloß er sein Studium als Magister Artium ab. 2015 erfüllte er sich schließlich seinen Jugendtraum und promovierte. 

Nach Studium und Volontariat arbeitete Matthias Dohmen mehrere Jahre als freier Journalist. Danach war er als festangestelter Redakteur politischer Korrespondent in Bonn. 

In der Folge redigierte er für den Kundenzeitschriftenverlag Yukom (München) verantwortlich Zeitschriften, darunter einen Newsletter für den Verlag selbst und eine Publikation der IHK für München und Oberbayern. Mit Beginn der 90er Jahre war Matthias Dohmen wieder als freier Journalist unterwegs. 

Im Lauf der Jahre bekleidete er zahlreiche Ehrenämter, darunter Landesvorsitzender der Deutsch-Finnischen Gesellschaft sowie bei der Gewerkschaft „Verdi“. Dazu kamen politische Engagements: SPD-Ortsvereinsvorsitzender, stellvertretender Bezirksbürgermeister, Mitglied des Rates der Stadt Wuppertal. Von 2014 an war er fünf Jahre Schöffe.

Verheiratet ist Matthias Dohmnen mit Ehefrau Brigitte Dohmen, einer Lehrerin.  (Gmeinsam haben sie einen Sohn, der als studierter Wirtschaftsgeograph) arbeitet. Seine Hobbys: Finnland, Bücher, Tischtennis.

Historiographische Schwerpunkte: Weimar, Arbeiterbewegung, DDR, Systemkonkurrenz BRD/DDR.

Lesen Sie auch:

DIE STADTZEITUNG: Buch über Dr. Willfried Penner trifft den Nerv

https://www.die-stadtzeitung.de/index.php/2021/02/06/buch-ueber-dr-willfried-penner-trifft-den-nerv/

DER PERLENTAUCHER

https://www.perlentaucher.de/buch/matthias-dohmen/sport-politik-heimat.html

 

 

Kommentare

  1. G. Wecker sagt:

    Zur Vita von Matthias Dohmen gehört auch, dass er viele Jahre als Redakteur und politischer Korrespondent für die UZ, Unsere Zeit, Zeitung der DKP, arbeitete und aktiv in der Friedensbewegung war.

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