10. November 2021Peter Pionke
„found it =“: Mit Behinderung erfolgreich selbständig
„enterability“ hat in Berlin (www.enterability.de) bereits gezeigt, dass es ein Schritt in die richtige Richtung ist, Menschen mit Behinderung auf dem Weg in die Selbstständigkeit zu begleiten. Selbst dann, wenn die Anstrengungen in einigen Fällen am Ende doch nicht zu einer Selbstständigkeit der Geförderten führen.
Denn auch die Behinderten, die es letztlich nicht schafften, sich beruflich auf eigene Füße zu stellen, tanken durch die Unterstützung und Förderung von „enterability“ soviel Selbstbewusstsein, dass sie viele näher an eine sinnvolle Beschäftigung heran geführt werden können.
Genau dort setzt „found it =“ aus Wuppertal an und bietet im Bergischen Land ein neues Angebot und eine Ergänzung des Konzepts durch Peer Counseling an. Das Ziel: Zukünftige Gründerinnen und Günder mit Behinderung werden von Gründern mit Behinderung beraten und unterstützt, die bereits erfolgreiche Unternehmer sind.
„found it =“ bringt auf beiden Seiten Menschen mit Behinderung zusammen, die den Weg in die Selbständigkeit gewagt haben (Peer Counselor) und noch wagen wollen (Kundinnen und Kunden). Einen echte Win:Win-Situation.
Alle Protagonisten werden unterstützt von einem etablierten Netzwerk aus Politik, Gründungsberatung und erfolgreicher Gründern im Bergischen Land, das Amrei Feuerstack bereits für ihr Projekt begeistern konnte.
„found it =“ stößt mit einer 360 Grad rundum Betreunung genau in die Leerstelle, die zwischen den vorhandenen Gründungsberatungen und den Bedürfnissen behinderter Menschen besteht. Selbst Betroffene geben ihr Know how und ihre Erfahrungen weiter.
Das Projekt richtet sich vorwiegend an Menschen mit einem Grad der Behinderung (GdB) von 30 aufwärts.
Finanziert wird das Projekt aktuell vor allem durch Spendengelder. Auf der Spendenplattform „WirWunder“ werden z.B. aktuell Spenden gesammelt:
https://www.wirwunder.de/projects/95464?wirwunder=86
Der Trägerverein
Der Verein Publik e.V.– supporting Science and Society –, wurde 2014 gegründet und 2018 als gemeinnütziger Verein mit Sitz und Wirkungskreis in Wuppertal eingetragen. Er unterstützt Wissenschaft und Gesellschaft uneigennützig. Seine zentralen Felder sind dabei 1. internationale Exkursionen, Tagungen und Vorträge 2. Entwicklung von Orten gesellschaftlicher, wissenschaftlicher und sozialer Entwicklung. 3. Social Business Babysitting.
„found it =“ ist ein aktuelles Projekt des dritten Bereichs. In diesem Bereich fördert Publik e.V. die Social Business Projekte von Studierenden und jungen Menschen. Hier bieten Mitglieder von Publik e.V. mit entsprechender Erfahrung Gründungsberatung, aber als Verein vor allem eine Plattform um Projekte unter dem bestehenden Mantel des gemeinnützigen Vereins zu beginnen und ggf. später in eigene (gemeinnützige) Unternehmen zu überführen.
Dies ermöglicht einen gut beratenen und aufwandslosen Start in eine eigene soziale Selbstständigkeit ohne die Hürden der Gründung einer gemeinnützigen Organisation direkt zu Beginn schultern zu müssen.
Das Team
Amrei Feuerstack, mit einem GdB von 50, ist die Gründerin und Projektleiterin von „found it =“. Sie studierte Kommunikationsdesign und Wirtschaftswissenschaften und schloss ihr Studium mit einem Bachelor in Kommunikationsdesign ab, bevor Sie unter anderem bei der QlikTech GmbH arbeitete und sich erfolgreich mit einer Event- und Marketingagentur selbstständig machte.
Katharina Michel ist die zweite Projektleiterin von „found it =“. Sie ist selbst behindert (GdB von 50) und hat mit Ihrer Behinderung einen Master of Arts efolgreich abgeschlossen. Katharina Michel studierte an der Cologne Business School Wirtschaftspsychologie, davor Personalmanagement und Unternehmensführung.
Nach Ihrem Studium arbeitete Sie in einer Unternehmensberatung als Vertriebsmanagerin und Persönlichkeits-Coach. Außerdem hat Sie eine erfolgreiche Coaching Ausbildung absolviert und ist somit eine große Bereicherung für „found it =“.
Der Hintergrund
Im April 2018 gründete Amrei Feuerstack ihre erste Eventagentur. Als Neugründerin fand sie schnell ein Netzwerk, das ihr bei der Entwicklung des Unternehmens geholfen hat. Doch mit ihrer seelischen Behinderung traf sie nicht immer auf das Verständnis und die Hilfe, die sie sich gewünscht hätte.
Tatsächlich wurde sie durch ihre Außenwelt zusätzlich behindert. Viele trauten ihr diesen Schritt nicht zu. Mit „Feuerstack Events“ verwirklichte sie über drei Jahre große Veranstaltungen für eine Reihe von Kunden. Nun durch Corona kam eine Zwangspause. In dieser Zeit reifte in ihr der Gedanke für „found it =“ und wurde Wirklichkeit.
Amrei Feuerstack: „Trotz des grundsätzlichen Ziels der Selbstständigkeit ist der Prozess ergebnisoffen und setzt vor allem auf Empowerment, Inklusion und Selbstwirksamkeit.“
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