15. Dezember 2021Peter Pionke
Charles Petersohn: Wo ist nur die Zeit geblieben?
Schon wieder ein Jahr zu Ende. Bemerkenswert ist, dass ich den Eindruck habe, in der Pandemie, also in einer Zeit, da wir mehr zuhause verbringen, als vorher, da die Reichweite dessen, was wir unternehmen können, geringer ist, als vorher, und daher die Zeit eigentlich gefühlt langsamer vergehen müsste, passiert scheinbar das genaue Gegenteil. Die Zeit rennt. 2020 und 2021, wo seid ihr eigentlich geblieben?
Die Notwendigkeit oder auch Chance, sich Aufgaben und Menschen intensiver zu widmen, führt bei mir persönlich zu interessanten Einsichten, Ergebnissen und Perspektiven. Die Einsicht, dass die eigenen vier Wände der wertvollste Ort sind, um über das, was mich antreibt, zu reflektieren.
Das Ergebnis, dass ich weniger Projekte realisiere, jedoch die, an denen ich arbeite, weniger Zeitdruck unterliegen und dadurch detaillierter und umfassender werden. Das ist bei der Produktion von Musik nicht zwangsläufig ein Vorteil, denn Musik entsteht oft aus einer spontanen Inspiration.
Die Zukunft ist Morgen
Für mich kann ich sagen, dass die Qualität meiner Musik durch den gefühlten Zugewinn an Zeit steigt. Perspektivisch lebe ich den Moment, das Jetzt, ausgiebiger, nehme das was ist, intensiver wahr, weil ich weniger abgelenkt bin. Die Zukunft ist vor allem Morgen, nicht nächsten Monat oder nächstes Jahr.
Ich weiß natürlich, dass „viele“ derer, mit denen ich verbunden bin, das anders sehen, aus meist sehr persönlichen Gründen und Möglichkeiten, dass sie diese Zeit der Einschränkungen überhaupt nicht als wertvoll oder gewinnbringend wahrnehmen.
Ich möchte niemandem zu nahe treten und meinen, dass ich irgend etwas besser weiß oder kann, als irgendwer sonst. Wir sind wie wir sind. Alle. Wir können nur nach vorne schauen. Und darum glaube ich, dass das „Ich“ im positiven Sinne jetzt umso wichtiger ist.
Wir alle wissen nicht, wann der Spuk vorbei sein wird und auch nicht, was dann sein und werden wird. Daher macht es Sinn, mich selbst unter die Lupe zu nehmen, die Selbstkenntnis zu vergrößern, um gegen die Einflüsse von außen weniger anfällig zu sein und das Hier und Jetzt aktiv und positiv gestalten zu können.
Ich weiss: Ein bisschen esoterisch? Ist okay. Schadet nicht.
Was zur Leichtigkeit beiträgt, ist singen und tanzen. Darum ist mein letztes Mixtape in diesem Jahr eine Party – und auch ein Abschied. Der Abschied von James Bond. Unter normalen Umständen müsste Bond ja jetzt Geschichte sein.
Allerdings – bei 007 weiß man nie!
Ich wünsche Euch viel Vergnügen bei dieser Funky House-Party!
Hier der LINK:
Die ersten zehn Interessenten bekommen den Mix als MP3 für’s offline Hören.
Bleibt gesund, tapfer und zuversichtlich! Frohes Fest und eine tolle Zeit zwischen den Jahren. Neben dem Hochsommer meine Lieblingszeit des Jahres. Die pure Entschleunigung.
Macht’s gut,
Euer Charles Petersohn
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