8. Januar 2022

Leukämie: Wirt Mehmet braucht Knochenmarkspende

Er ist einer der beliebtesten Gastronomen Wuppertals. Mehmet Yildiz, kurdischer Wirt der Ölbergkneipe "Hayat" (auf deutschen "Leben"), berühmt für seine Gastfreundschaft und für seine kurdischen Spezialitäten aus der Küche. Viele Jahre war Mehmet für seine Gäste da. Jetzt ist er selbst auf die Hilfe seiner Stammgäste angewiesen. Mehmet Yildiz leidet an chronischer Leukämie und braucht dringend eine Knochenmark- oder Stammzellenspende!

„Hayat“-Wirt Mehmet Yildriz – so wie ihn alle kennen und mögen – © privat

Mehmets Leidensgeschichte begann vor knapp vier Monaten. Der Wirt bekam Luftnot beim Treppengehen, fühlte sich schlapp. Zunächst befürchtete er ein kardiologisches Problem. Immerhin hatte er schon einen Herzinfarkt.

Im Helios-Klinikum unterzog er sich einer Katheter-Untersuchung am Herzen. Die Ärzte stellten dabei fest, dass die Blutwerte von Mehmet Yildiz absolut nicht in Ordnung waren.

Nach weiteren Untersuchungen im Petrus-Krankenhaus mussten ihn die Mediziner mit der niederschmetternden Diagnose konfrontieren: Mehmet leidet an chronischer Leukämie. Mehrmals in der Woche wird er jetzt im Petrus-Krankenhaus behandelt. 

Eine Chemotherapie und mehrere Blutinfusionen musste er bereits über sich ergehen lassen. Doch Hoffnung auf Heilung kann er sich nur machen, wenn der passende Knochenmark-oder Stammzellenspender gefunden wird.

Die Ölbergkneipe „Hayat“ auf der Schreinerstrasse – © Hayat

Deshalb richtet sich Mehmet jetzt auf seiner Facebook-Seite und in der STADTZEITUNG mit einem Hilferuf an seine Stammgäste oder ganz einfach an Wuppertalerinnen und Wuppertaler, die aus Solidarität und einer gewissen sozialen Verantwortung heraus ganz einfach helfen wollen. Typisierungs-Sets stellt Mehmet kostenlos in seinem Lokal zur Verfügung.

Oft ist leider das Alter der potentiellen Spender ein entscheidendes Hindernis. Spender sollten nicht älter als 55 Jahre sein. Das ist auch das Problem von Schauspielerin Lilay Huser (64), seit vielen Jahren Stammgast im „Hayat“ und mit Mehmet befreundet: „Ich würde mich selbstverständlich sofort für Mehmet typisieren lassen. Leider spricht mein Alter dagegen.“

Stattdessen mobilisiert sie jetzt ihren großen Freundes- und Bekannten-Kreis. Der Ölberg-Wort muss wegen seiner schweren Erkrankung zur Zeit kürzer treten. Seine Familie sorgt jetzt dafür, dass seine Gäste in der urigen Kneipe bestens bedient werden. Er schaut aber jeden Abend einmal kurz in der Gaststube vorbei, um den Kontakt zu seinen Gästen zu halten und um sich etwas abzulenken.

Eines ist ganz sicher: Mindestens halb Wuppertal wird dem sympathischen, beliebten Wirt ganz fest die Daumen drücken.

Text Peter Pionke

Hier der Aufruf von Mehmet Yildiz

Liebe Gäste, liebe Freundinnen und Freunde,

ich habe eine große Bitte. Einige von euch wissen es bereits: Ich bin an Blutkrebs erkrankt. Um meine Chance auf einen geeigneten Spender oder eine Spenderin zu erhöhen, suche ich Leute, die sich typisieren lassen. 

Das geht mit einem Wangenabstrich ganz schnell, einfach und schmerzfrei. Als Spender kommen gesunde Menschen zwischen 18 und 55 Jahren in Frage.

Das Typisierungsset bekommt ihr im Hayat (Ausgabe am Fenster oder an der Theke) montags bis freitags von 18.00 bis 22.00 Uhr und am Sonntag zwischen 16.00 und 18.00 Uhr.

Die Proben werden dann im Universitätsklinikum Düsseldorf ausgewertet.

Ich danke Euch für Eure Unterstützung.

Euer Mehmet

Der beliebte Wirt am Zapfhahn in seiner Gaststätte – © Hayat

HAYAT

Kurdische Ölbergkneipe

Schreinerstr. 26 – 42105 Wuppertal

Telefon: 0202-308329

E-Mail: hayat2007@web.de

Link zur Webseite:

http://hayat-jiyan.de/?page_id=63

 

Leben retten kann so einfach sein

Leserin Sibylle A. weist darauf hin: „Inzwischen werden 90 Prozent der Spenden nicht mehr aus dem Knochenmark genommen, sondern durch ‚Blutwäsche‘ gewonnen. Aus eigener Erfahrung – mein Mann ist an Leukämie gestorben – weiß ich, dass viele Menschen Angst vor diesem Eingriff haben und sich daher nicht testen lassen wollen. Liebe potenzielle Spenderinnen und Spender, bitte informiert Euch, Leben retten kann so einfach sein!“

Wichtige Informationen:

http://www.dkms.de

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