19. Januar 2022Peter Pionke
Tanztheater Wuppertal endlich zurück auf der Bühne
Das Ensemble zeigt die Uraufführung von „Schlafende Frau“ von Rainer Behr, Choreograph und Ensemblemitglied des Tanztheaters, und bringt die aufwändige Neueinstudierung von „Das Stück mit dem Schiff“ von Pina Bausch zurück ins Rampenlicht.
„Angesichts der aktuellen Corona-Lage ist es ein kleines Wunder, dass wir jetzt die mehrfach verlegten Aufführungen von ‚Schlafende Frau‘ und ‚Das Stück mit dem Schiff‘ endlich wieder vor unserem Wuppertaler Publikum und unseren auswärtigen Gästen auf der Bühne des Opernhauses zeigen können. Das ist ein großes Privileg und dafür sind wir alle sehr dankbar. Wir werden auch weiterhin alles tun und uns den Herausforderungen stellen, um ein Gleichgewicht zu finden zwischen optimalem Gesundheitsschutz und dem vitalen Bedürfnis nach künstlerischer Arbeit, kultureller Teilhabe und -vermittlung“, so Bettina Wagner-Bergelt (Intendantin) und Roger Christmann (Geschäftsführer).
„Schlafende Frau“
von Rainer Behr
20. bis 24. Januar 2022 – Opernhaus Wuppertal
In enger Zusammenarbeit mit Susanne Stehle (Kostüme), Michael Simon (Bühne/Licht) und Andreas Eisenschneider (Musik) beschäftigt sich das Wuppertaler Ensemble in Rainer Behrs Kreation mit dem Thema der Auflösung.
Über ein kaleidoskopisches Narrativ, geprägt von sehr sinnlichen und hochenergetischen Tänzen, lotet Behr gemeinsam mit den Tänzerinnen und Tänzern des Tanztheaters Zonen des Übergangs aus, oszillierend zwischen Wahrnehmungen einer von apokalyptischen Szenarien bedrohten Welt und zukunftsweisenden Sehnsüchten.Durchdrungen von Wut, Orientierungslosigkeit einerseits und dem Verlangen nach Aufbruch, Zukunft und Vorwärtskommen andererseits.
Mit Emma Barrowman, Andrey Berezin, Jonathan Fredrickson, Blanca Noguerol Ramírez, Milan Nowoitnick Kampfer, Nazareth Panadero, Julie Shanahan, Ekaterina Shushakova, Julie Anne Stanzak, Julian Stierle, Christopher Tandy, Stephanie Troyak, Tsai-Chin Yu.
Gefördert von der Kunststiftung NRW
Tickets für die Uraufführung Schlafende Frau unter pina-bausch.de oder Kulturkarte 0202 563 76 66.
Entgegen der Coronaschutzverordnung des Landes NRW vom 13. Januar 2022, gilt für den Besuch von Veranstaltungen des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, gemäß der Entscheidung des städtischen Krisenstabs, eine spezielle Form der 2G+ Regel. Weitere Informationen dazu pina-bausch.de
„Das Stück mit dem Schiff“
Ein Stück von Pina Bausch
28. bis 30. Januar 2022 – Opernhaus Wuppertal
„Das Stück mit dem Schiff“, vor 25 Jahren zuletzt in Saitama/Japan gespielt, wurde 2020/21 in einer altersgemischten Besetzung, aber überwiegend den Jungen des Ensembles neu einstudiert.
Es sind größtenteils Tänzerinnen und Tänzer, die Pina Bausch nicht mehr persönlich kennengelernt haben, die aber in diesem Arbeitsprozess gemeinsam mit der israelischen Choreographin und Regisseurin Saar Magal, dem international tätigen Choreographie-Assistenten und Probenleiter Niv Marinberg, Barbara Kaufmann, Héléna Pikon und Julie Stanzak ihre eigene Freiheit im Umgang mit der Choreographie wagen.
Das von zarter Melancholie, feinsinnigem Humor und großer Tanzlust geprägte Stück zeigt eine gestrandete Gesellschaft an einem verlassenen Ort, da, wo Menschen Rettung suchen. Ein Strand ohne Meer, ein Schiff ohne Wasser. Aus dem Alltag gerissen, zwischen Verletzlichkeit und Überlebenswillen, um sich selbst ringend, tanzen alle als ginge es um ihr Leben.
Mit Dean Biosca, Gabriel Brito, Christoph Iacono*, Maria Giovanna Delle Donne,Taylor Drury, Çağdaş Ermiş, JonathanFredrickson*, Ditta Miranda Jasjfi, Milan Nowoitnick Kampfer, Nayoung Kim, Yosuke Kusano (als Gast), Alexander Lopez Guerra, Blanca Noguerol Ramírez, Emma Barrowman, Ekaterina Shushakova, Oleg Stepanov, Julian Stierle, Michael Strecker, Christopher Tandy, Stephanie Troyak*, Tsai-Wei Tien, Ophelia Young*,Tsai-Chin Yu, Aida Vainieri .
Für „Das Stück mit dem Schiff“ sind keine Tickets mehr verfügbar!
Ein Blick zurück auf die Spielzeit 2021-2022 – (September bis Dezember 2021)
Trotz strenger Hygienevorschriften und komplizierter Reiselogistik bestritt das Ensemble des Tanztheaters erfolgreich Gastspiele in Clermont-Ferrand, St. Petersburg, bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen, in Lublin, Luxemburg, Ludwigshafen und Montpellier.
Gespielt wurden „Wiesenland“, „Vollmond“, „Palermo Palermo“ und „Kontakthof“ in komplett neuer Besetzung, demnächst auch in London und Charleroi zu sehen.
Die Uraufführung von „Ectopia“ des mehrfach ausgezeichneten amerikanischen Choreographen Richard Siegal mit dem Ensemble des Tanztheaters konnte ins Forum Leverkusen verlegt werden und wurde auch von der ausländischen Presse sehr begeistert aufgenommen.
Die Tänzerinnen und Tänzer des Ensembles haben sich in dem von dem Siegal geleiteten Kreationsprozess einer sich selbst erschaffenden Skulptur des weltberühmten indisch-britischen Bildhauers Anish Kapoor ausgesetzt, begleitet von dem Komponisten Alva Noto und dem Lichtdesigner Matthias Singer. Gefördert von der Dr. Werner Jackstädt-Stiftung.
Das für Dezember 2021 geplante „underdogs and role models 48-Stunden-Festival“ im Rahmen von Pina Bausch Zentrum under construction 2021 konnte auf 06. bis 08. Mai 2022 verlegt werden.
Stattdessen realisierte das Tanztheater erstmalig in Kooperation mit der weltweit größten Jugendbewegung Fridays for Future 3 Nächte lang Projektionen auf das Schauspielhaus mit Forderungen der Wuppertaler Sektion Fridays for Future und in Zusammenarbeit mit dem Künstler Knut Klaßen.
Suchen & Finden
Im Rahmen des Education-Programms „Suchen & Finden“ des Tanztheaters arbeiteten 21 Schülerinnen udn Schülern des Berufskollegs Kohlstraße unter der Künstlerischen Leitung des ehemaligen Pina Bausch Tänzers und Choreographen Jorge Puerta Armenta zusammen mit Künstlerinnen und Künstlern verschiedener Sparten aus Wuppertal, unterstützt von einem Produktionsteam.
Drei Wochen lang – sechs Stunden (inkl. Pausen) täglich entwickelten und erprobten die Jugendlichen Ideen. Entstanden ist ein berührender Performance-Parcours mit von den Schülern selbst gestalteten und sehr persönlich geprägten Stationen: Video, Tanz, Zeichnungen, Erzählungen – teils muttersprachlich, mit Kostümen unterschiedlicher kultureller Kontexte, Choreographien, experimenteller Musik und mehr.
Der Parcours wurde im November 2021 zuerst schulintern und später auch vor Publikum im ehemaligen Schauspielhaus/dem zukünftigen Pina Bausch Zentrum präsentiert. Das Projekt ist gefördert von der Art Mentor Foundation Lucerne.
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