23. Januar 2022Peter Pionke
Lore Duwe: Gehen Sie zur „Tafel“, wenn Sie Not leiden
Mal unter uns! „Ich habe Hunger“, flüsterte die Frau schüchtern vor der Essens-Ausgabe der „Wuppertaler Tafel“. Ich nenne sie hier Christine. Die Uhr zeigte 13:05 Uhr. Eigentlich war die Essens-Ausgabe bereits geschlossen.
Doch eine ehrenamtlche Mitarbeiterin der Tafel bewies Herz und gab Christine ein eingeschweisstes Mittagessen.
Die hungernde Frau mit der Corona-Schutzmaske nahm die Mahlzeit mit dankbarem Blick an.
„Leider dürfen wir corona-bedingt keine warmen Mittagessen in unserer Kantine verabreichen“, bedauerte die Leitung der Wuppertaler Tafel. Zum Trost erhielt Christine schließlich sogar zwei Mahlzeiten.
Ich begleitete sie ein Stück. An anderer Stelle der Wuppertaler Tafel hatte sich eine lange Menschenschlange gebildet.
Christine klärte mich auf: „Das hier ist die Lebensmittel-Ausgabe. Sie findet montags, mittwochs und freitags von 13.00 bis 16.00 statt.“
Sie zeigte mir fast verschämt ihren gültigen „Ausweis für Bedürftige“, der sie berechtigt, kostenlos Lebensmitteln zu erhalten. Sorgsam bedeckte sie mit dem Daumen ihren Namen und ihre Adresse.
Wie mag es denen täglich ergehen, die mit einem ähnlichem Schicksal in der Schlange stehen und geduldig auf „Einlaß“ und eine Lebensmittel-Spende warten?
Den Spendern – bekannte, verantwortungsbewusste Firmen unserer Stadt und sozial engagierte Normalbürger – sei an dieser Stelle gedankt.
Im übrigen kann jeder bei Bedürftigkeit bei der Tafel einen Ausweis erhalten. Rentner und Behinderte bekommen dienstags und donnerstags von 13.00 bis 15.00 Uhr Lebensmittel.
Zieren Sie sich nicht, wenn Sie Not leiden und auf kostenlose Lebensmittel angewiesen sind. Nehmen Sie die Hilfe an – ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Wir sind alle eine große Gemeinschaft und sollten immer füreinander da sein.
Ihre Lore Duwe / Euer Lörken
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