7. Februar 2022

Klaus Homberg geniesst Leben als Gastronom außer Dienst

An der "Alten Bergbahn" machte die Wuppertaler Gesellschaft gerne Halt. Im Restaurant im erhaltenen Bahnhofsgebäude an der Endstation der legendären Zahnradbahn empfingen Gastronom Klaus Homberg und Godelieve van Hoofstadt jahrzehntelang ihre Gäste.

Klaus Homberg locker und lässig in Port d’Andratx (Mallorca), seiner zweiten Heimat – © privat

Klaus Homberg war die gastromonische und gesellschaftliche Institution am Toelleturm. Hier verkehrte alles, was Rang und Namen hatte in Wuppertal und Umgebung. Zu vielen Stammgästen hatte der passionierte Golfer und Mallorca-Fan ein fast schon ein freundschaftliches Verhältnis.

Mit gleichbleibend hoher Qualität auf dem Teller und beim Service sowie mit handverlesenen Kultur-Veranstaltungen hielten Klaus Homberg und Godelieve van Hoofstadt ihre illustre Kundschaft bei Laune. 

Keinem viel der Abschied nach 36 Jahren leicht. Ihm nicht und seinen Gästen er recht nicht. Klaus Homberg verkaufte sein Restaurant „Zur alten Bergbahn“! Endstation Privatleben.

Doch wie geniesst der ehemalige Gastronom as Leidenschaft seine zusätzliche Freizeit? Wir haben bei Klaus Homberg (81) nachgefragt.

DS: Als Hausherr und Gastronom des Szene-Restaurants „Zur Alten Bergbahn“ waren Sie eine Institution in Wuppertal, die Wuppertaler Gesellschaft ging bei Ihnen ein und aus. Wie schwer ist es Ihnen gefallen, die Bühne zu verlassen?

Klaus Homberg: „Mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Vom Alter her – ich bin über 75 Jahre alt – war es nicht so schwer. Von der Geselligkeit und von der Kommunikation schon mehr. Die Bergbahn war ja nach über 36 Jahren mein Wohnzimmer geworden.“

Das Restaurant „Zur alten Bergbahn“ am Toelleturm – © privat

DS: Wie lange haben Sie gebraucht, um sich an die neue Rolle des Privatiers zu gewöhnen?

Klaus Homberg: „Am Anfang war es schon etwas ungewohnt, aber an positive Dinge kann man sich doch dann schnell gewöhnen. Durch den großen Freundes- und Bekanntenkreis ging das dann schneller als gedacht.

DS: Wie verbringen Sie jetzt Ihre dazu gewonnene Freizeit?

Klaus Homberg: „Ich bin sehr Naturverbunden, Golfen, Wandern, Reisen.

DS: Gibt es vielleicht ein neues Hobby, das Sie sich jetzt zugelegt haben?

Klaus Homberg: „Durch die gewonnene Freizeit wandere ich viel mehr als früher. Wandern ist sozusagen mein neues Hobby“

DS: Haben Sie noch Kontakt zu Ihren vielen Stammgästen?

Klaus Homberg: „Zu einem gewissen Teil noch.“

DS: Ihr Lokal war Anlaufstelle und Treffpunkt für viele Ihrer Freunde und Bekannten. Jetzt gibt es diese Anlaufstelle nicht mehr und Sie sind auch viel unterwegs – wie haben Sie den Kontakt zu Ihren Freunden aufrecht erhalten?

Klaus Homberg: „Durch Verabredungen und auch Kurzurlaube.“

Klaus Homberg bei einer Radtour in Ascona (Schweiz) – © Privat

DS: Kann man Sie denn auch noch als Gast in der Alten Bergbahn antreffen?

Klaus Homberg: „Ganz selten, es ist nicht mehr ‚Meine Bergbahn‘.“

DS: Wo kehren Sie denn, wenn Sie mal ein Bierchen, ein Glas Wein oder gutes Essen in Wuppertal geniessen möchten?

Klaus Homberg: „Da gibt es für mich nur einige wenige Lokale in Wuppertal. Mein Bierchen bei Willi kann ich ja leider nicht mehr trinken. Er hat nach über 30 Jahren aufgehört. Wenn ich in Wuppertal bin, besuche ich den wöchentlichen Stammtisch im Essenz oder gehe zum ‚Husar‘ oder ins ‚Scarpati‘.“

DS: Wie froh sind Sie eigentlich, in Coronazeiten kein Gastronom mehr zu sein?

Klaus Homberg: „Eigentlich bin ich ganz froh. Obwohl ich sagen muss, für den Eigentümer eines Restaurants ist die Sache nicht ganz so schmerzhaft.“

DS: Wie hat sich aus Ihrer Sicht als Experte die Wuppertaler Gastronomie-Szene in den letzten Jahren entwickelt?

Klaus Homberg: „Es ist natürlich schwieriger geworden. Trotzdem sage ich: Gut geführte Betriebe, die Qualität, Freundlichkeit, guten Service usw. zu bieten haben, werden immer überleben und auch Geld verdienen.“

DS: Mallorca ist Ihre zweite Heimat – hat es Sinn gemacht, sich dort während der Covid-19-Pandemie aufzuhalten, oder waren die Pandemie-Beschränkungen noch größer als hier im Tal?

Klaus Homberg: „Mallorca war etwas lockerer. Natürlich kommt das deutlich bessere Wetter als in Wuppertal als Bonus hinzu!“

Klaus Homberg liebt die Natur -© privat

DS: Was werden Sie als Erstens tun, wenn alle Corona-Beschränkungen aufgehoben sind?

Klaus Homberg: „Mehr Flugreisen machen.“ 

DS: Welche Pläne haben Sie für die kommenden Jahre?

Klaus Homberg: „Ich werde versuchen, gesund zu bleiben! Ich habe mir fest vorgenommen, den Rest meines Lebens zur besten Zeit meines Lebens zu machen.“

DS: Vielen Dank für das offene, interessante Gespräch

Das Interview führte Peter Pionke

 

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