7. März 2022Peter Pionke
Ukraine-Krieg: Waisenkinder nach langer Odyssee in Sicherheit
Drei Nächte lang hatten die 90 Mädchen und Jungen im Alter von 2 – 12 Jahren sowie ihre 20 Betreuerinnen in Putins Krieg in einem feuchten, unbeheizten Bunker ausharren müssen. Hilflos und voller Angst. Immer wieder heulten die Sirenen.
Ihr Hilferuf erreichte den gerade von Yevgen und Irina Besidin sowie von anderen in NRW lebenden gebürtigen Ukrainern gegründeten Verein „Stand With Ukraine“. Yevgen Besedin reagierte sofort und organsisierte mit Hilfe von Helge Lindh und Rosemarie Gundelbacher zwei Busse.
Auf Umwegen holten sie die Kinder Wuppertal. Einer der Busse kam mit Verpätung in der Bergischen Metropole an, weil er unterwegs eine Panne hatte. Der Bundestagsabgeordnete Helge Lindh hatte es sich nicht nehmen lassen, die Kinder selbst abzuholen.
Mit Unterstützung des Wuppertaler Ausländeramts und es Jugendamts wurde schnell eine geeignete Unterkunft für die 90 Waisenkinder und ihre 20 Betreuerinnen gefunden.
Rosemarie Gundelbacher war sichtlich gerührt; „Es sind so liebe, wohl erzogene Kinder. Sie waren todmüde, aber total aufgeschlossen und dankbar, ohne jegliche Berührungsängste. Drei von ihnen wollten sich unbedingt auf meinen Schoß setzen. Das habe ich natürlich sehr gerne gemacht.“
Ein kleines Mädchen hatte einen der Security-Männer sofort ins Herz geschlossen. Dieser nahm die Kleine zärtlich auf den Arm. Die Kids und ihr trauriges Schicksal ließ niemand kalt.
Und auch die Betreuerinnen, die ihre Ehemänner und Lebensgefährten verlassen mussten, weil diese ihre Heimat gegen Putins Truppen verteidigen wollen, erhielten viel Trost! Doch die großen Sorgen um ihre Lieben bleiben.
Helfen wollte unbedingt auch die Hausärztin Dr. Helena Malkus. Für die gebürtige Russin war es eine Selbstverständlichkeit, die Waisenkinder aus der Ukraine ehrenamtlich zu behandeln. Viele Stunden versorgte sie Mädchen und Jungen, die an Erkältungen, Bauch- und anderen Schmerzen litten. Folgen der schlimmen Stunden im feuchten, halten Bunker. Ihre seelischen Wunden konnte auch Dr. Helena Malkus nicht heilen.
Jede Menge Spielsachen haben Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger inzwischen für die ukrainischen Kids gespendet. Woran es aber noch mangelt, sind Hygieneartikel.
Wir werden Sie an dieser Stelle weiterhin über das weitere Schicksal der 90 geflüchteten Kids und Ihrer 20 Betreuerinnen informieren.
Text Peter Pionke
Weitere infos unter http://www.standwithua.de
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