29. März 2022

Gesunde Nachbarschaft schützt vor Einsamkeit

Studien belegen es: Chronische Einsamkeit zählt zu den großen Krankmachern der Gegenwart. Während der Corona-Pandemie ist dieses Thema aktuell wie nie. Das Risiko, zu vereinsamen, ist durch Covid-19 deutlich gestiegen.

Viele Menschen sind von Einsamkeit geplagt – © Pixabay

Um das gesunde Miteinander auch in Corona-Zeiten zu stärken, fördern die AOK Rheinland/Hamburg und das Netzwerk Nachbarschaft jetzt innovative Selbsthilfeprojekte mit einer Prämie.

Politik und Wissenschaft suchen nach Gegenmitteln. Einige engagierte Nachbarschaften bieten schon praktische Lösungen in ihren Vierteln an, um dem gefährlichen Trend entgegenzuwirken und Mitmenschen vor Vereinsamung zu schützen.

Dieses gesunde Miteinander möchten die AOK Rheinland/Hamburg und das Netzwerk Nachbarschaft unterstützen. Sie fördern innovative Selbsthilfeprojekte mit Preisgeldern. Bewerbungen sind ab sofort möglich.

Das Einsamkeitsrisiko ist dem Deutschen Alterssurvey zufolge seit Beginn der Corona-Pandemie um das 1,5-fache gestiegen. Beim Alterssurvey handelt es sich um eine repräsentative Befragung von Menschen ab 40 Jahren.

Jeder Zehnte in Deutschland gibt an, unter Einsamkeit zu leiden. Dabei zeigt sich: Wer gut vernetzt ist, ist weniger einsam – und lebt gesünder. Zahlreiche Nachbar-Initiativen und prämierte Teilnehmende des AOK-Förderpreises beweisen:

Gesunde Nachbarschaft ist ein wirksames Modell zum Schutz gegen Einsamkeit. Nun geht der Förderpreis in die nächste Runde, starke Nachbarschaften im Bergischen Land können sich ab sofort bewerben.

In Wuppertal, Solingen und Remscheid gibt es bereits beispielhaft einige Hilfsdienste, Vereine und Initiativen, die Krankenbesuche, Telefonaktionen, Hunde ausführen, Einkaufen gehen oder sogar Integrationshilfe für geflüchtete Menschen anbieten.

Des Weiteren unterstützen sie Interessierte dabei, eine passende ehrenamtliche Tätigkeit zu finden.

„Ob und wie wir in Gemeinschaft eingebunden sind, hat einen großen Einfluss darauf, wie wir unseren Lebensalltag bis ins hohe Alter gesund gestalten. Aktive Nachbarschaften bieten Rückhalt, ermöglichen Teilhabe und stärken die Lebensqualität aller Beteiligten“, sagt Christiane Otto, Regionaldirektorin der AOK Rheinland/Hamburg im Bergischen Land. 

„Auch uns wird es immer ein besonderes Anliegen sein, Menschen in den AOK-Häusern in Wuppertal, Solingen und Remscheid zu verbinden.“

Förderpreis „Gesunde Nachbarschaften“ mit 10.000 Euro dotiert

Nachbarschaftliche Initiativen zu stärken, ist das Ziel des Förderpreises „Gesunde Nachbarschaften“. Der Preis wird von der AOK Rheinland/Hamburg zusammen mit dem bundesweiten Aktionsbündnis Netzwerk Nachbarschaft ausgelobt und ist mit 10.000 Euro dotiert. 

Das Preisgeld geht an zehn nachbarschaftliche Gesundheitsprojekte, die jeweils mit 1.000 Euro gefördert werden. Bewerbungen sind bis zum 30. September 2022 möglich unter:
https://aok-foerderpreis.netzwerk-nachbarschaft.net/rh

Zufriedene Gesichter bei der Zertifikat-Übergabe – © AOK Rheinland

AOK fördert Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Pflege

Die AOK Rheinland/Hamburg fördert gemeinsam mit dem Land NRW und der AOK Nordwest die Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Pflege.

Wenn ein Familienmitglied plötzlich pflegebedürftig erkrankt, wird das eigene Leben nicht selten auf den Kopf gestellt.

Nicht nur unzählige Fragen und Probleme ergeben sich, sondern auch Gefühle wie Angst und Überforderung, entstehen. Wie stelle ich sicher, dass mein Angehöriger die richtige Versorgung erhält, wo bekomme ich finanzielle Unterstützung und vor allem, wie schaffe ich den Spagat zwischen Pflege und Beruf?

In Wuppertal, Solingen und Remscheid sind aktuell rund 29.500 Menschen pflegebedürftig – mehr als 55 Prozent werden in der häuslichen Pflege

ausschließlich von Angehörigen versorgt. Diese sind häufig erwerbstätig und einer Doppelbelastung ausgesetzt. Dies führt dazu, dass rund die Hälfte der erwerbstätigen Hauptpflegepersonen ihre eigene Berufstätigkeit zugunsten ihrer Pflegearbeit aufgibt oder einschränkt.

„Dass sich Pflege und Beruf miteinander in Einklang bringen lassen, ist ein Thema, das immer mehr Menschen betrifft –  gerade im Hinblick auf den demographischen Wandel in unserer Gesellschaft“, sagt Christiane Otto, Regionaldirektorin der AOK Rheinland/Hamburg im Bergischen Land.

„Wir unterstützen die Arbeitgeber im Bergischen Land bei der Ausbildung von Mitarbeitenden zu kompetenten Pflege-Guides. Diese werden qualifiziert, um betroffene Kolleginnen und Kollegen vertrauensvoll zu den gesetzlichen Möglichkeiten der häuslichen Pflege und der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf beraten zu können. Unser Ziel ist es, bei der Gestaltung von pflegefreundlichen Arbeitsbedingungen zu helfen.“

Im Bergischen Land nahmen bereits 12 Personen an den ersten beiden Qualifizierungsbausteinen zum Betrieblichen Pflege-Guide teil. Am 28.03.2022 hat der dritte und letzte Qualifizierungstag im AOK-Haus in Wuppertal stattgefunden. Dieser endete mit der Übergabe der Zertifikate an alle Teilnehmenden.

Interessierte Unternehmen erhalten weiterführende Informationen durch Britta Käbe, Koordinatorin für Betriebliche Gesundheitsförderung der AOK im Bergischen Land, Telefon 0202 482-31137, britta.kaebe@rh.aok.de.

 

Kommentare

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert