3. Mai 2022

Opern-Doppelabend: ‚Ariadne‘ und ‚Blaubart‘

Zwei Meisterwerke des frühen 20. Jahrhunderts treffen in einem Doppelabend auf der Opernhausbühne zusammen und bleiben doch in sich geschlossen und separat. Am Sonntag (08.05.) erklingt aus "Ariadne auf Naxos" von Richard Strauss allein das Vorspiel, darauf folgt erstmals in der Aufführungsgeschichte nicht der ursprüngliche Opernakt. 

Generalmusikdirektor Patrick Hahn steht am Dirigenten-Pult – © Gerhard Donauer

An seine Stelle tritt der gleichzeitig entstandenen Operneinakter „Herzog Blaubarts Burg“ des ungarischen Komponisten Béla Bartók. Es handelt sich um die zweite Opernpremiere des Wuppertaler Generalmusikdirektors an seiner aktuellen Wirkungsstätte, nachdem er bereits die Musikalische Leitung des „Tannhäuser“ aus März 2022 übernommen hatte.

In ihrer Urfassung von 1912 sprengte „Ariadne auf Naxos“ durch die vorgesehene Kombination mit einem Schauspiel alle Dimensionen – und fiel durch. Als Reaktion ersetzten die Autoren das Sprechtheater durch ein etwa 40minütiges Vorspiel. 

Diese turbulente Komödie um zwei streitende Theatertruppen des ernsten und unterhaltenden Genres geriet ihnen zu einem sprachlichen wie musikalischen Kleinod. Mit den beschwörend gesungenen Worten „Musik ist eine heilige Kunst“ schwingt sich der Komponist am Ende des Vorspiels zu großer Emphase auf. 

Das Duo Bernd Mottl (Regie) und Friedrich Eggert (Bühne und Kostüme), das bereits mit seiner Inszenierung von „Die Zauberflöte“ in Wuppertal begeisterte, kehrt für die „Ariadne“ ans Haus zurück. 

Die Backstage-Geschichte lädt ein hinter die Kulissen einer Theaterproduktion zu schauen und das Spiel der Eitelkeiten zu beobachten. Aufgrund der Distanzlosigkeit zum eigenen Tun entwickelt das Spiel der Bühnenpersönlichkeiten einen sehr eigenen Humor, den Bernd Mottl auf die Spitze zu treiben weiß.

Das Plakat – © Henning Kreisel / Annik Troxler

Vollkommen gegensätzlich und mit einer eigenen Regie-Handschrift führt „Herzog Blaubarts Burg“ den Abend weiter. An der Seite von Philipp Grigorian (Inszenierung und Bühne) steht neben Vlada Pomirkovanaya (Kostüme), Ilya Kukharenko als externer Dramaturg der Produktion. 

Während es sich für Philipp Grigorian um sein deutsches Regiedebüt handelt, war Ilya Kukharenko bereits zwei Mal für die Inszenierungen russischer Regieteams in Wuppertal, neben „Rigoletto“ in der Spielzeit 2016/17 zuletzt für „Oedipus Rex“ in der Spielzeit 2019/20. Grigorian und Pomirkovanaya sind zudem beide Preisträger des russischen Theaterpreises „Goldene Maske“. 

Die Arbeit an ihrem Konzept begann zwar bereits vor drei Jahren, es hat aber seitdem nur an Aktualität gewonnen. Die ursprüngliche im Werk angelegte Liebesgeschichte wird bei ihnen zu einem Familiendrama um Reichtum unbekannter Herkunft und dem Zusammentreffen einer fremden Tochter und ihrem schwerkranken Vater.

Es bestehen aktuell keinerlei Einlassbeschränkungen für die Veranstaltungen der Wuppertaler Bühnen. Das Publikum benötigen lediglich eine (medizinische oder FFP2-)Maske. Weitere Informationen unter wuppertaler-buehnen.de/corona

 Termin:

„Ariadne auf Naxos“ (Vorspiel) / „Herzog Blaubarts Burg“

Oper in einem Aufzug nebst einem Vorspiel von Richard Strauss. Dichtung von Hugo von Hofmannsthal. Daraus das Vorspiel. / Oper in einem Akt von Béla Bartók. Dichtung von Béla Balázs. In ungarischer Sprache mit deutschen Übertiteln. Nachgeholte Premiere vom Oktober 2020.

Premiere: Sonntag –  08. Mai 2022 – 18 Uhr – Opernhaus

Weitere Termine:

So. 15. Mai 2022, 19:30 Uhr, Opernhaus

Sa. 11. Juni 2022, 19:30 Uhr, Opernhaus

Fr. 17. Juni 2022, 19:30 Uhr, Opernhaus

Fr. 24. Juni 2022, 19:30 Uhr, Opernhaus

Weitere Informationen unter oper-wuppertal.de/ariadne

 

Künstlerisches Team „Ariadne“:

Musikalische Leitung: Patrick Hahn

Inszenierung: Bernd Mottl

Bühne und Kostüme: Friedrich Eggert

Choreografie: Luca Völkel

Dramaturgie: Marie-Philine Pippert

 

Besetzung „Ariadne“:

Der Haushofmeister: Simon Stricker

Ein Musiklehrer: Ralf Lukas

Die Komponistin: Catriona Morison

Der Tenor, Ein Offizier: Sangmin Jeon

Ein Tanzmeister: Mark Bowman-Hester

Primadonna: Mercy Malieloa

Zerbinetta: Anne Martha Schuitemaker

Ein Perückenmacher: Marco Agostini

Ein Lakai: Javier Horacio Zapata Vera

Echo: Stina Schnickmann, Luca Völkel

Najade: Elena Palombieri

Dryade: Irene Nocella

Harlekin: Oliver Müller

Scaramuccio: Thomas Weber

Truffaldino: Nadine Funk

Brighella: Kia Kirsch

 

Statisterie der Wuppertaler Bühnen

Sinfonieorchester Wuppertal

 

Künstlerisches Team „Blaubart“:

Musikalische Leitung: Patrick Hahn

Inszenierung und Bühne: Philipp Grigorian

Kostüme: Vlada Pomirkovanaya

Dramaturgie: Ilya Kukharenko, Marie-Philine Pippert

 

Besetzung „Blaubart“:

Herzog Blaubart: Ralf Lukas

Judith: Khatuna Mikaberidze

Blaubarts Mutter: Christine Kättner

Krankenschwester, Blaubarts Frau: Philippine Pachl
Judiths Mutter: Christine Mühlberger

 

Statisterie der Wuppertaler Bühnen

Sinfonieorchester Wuppertal

Tickethotline: +49 202 563 7666

info@kulturkarte-wuppertal.de

KulturKarte – Kirchplatz 1 – Wuppertal

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