21. Juni 2022Peter Pionke
60 Jahre fotografische Perfektion & Freude am Experiment
Doch lassen wir Vok Dams selbst zu Wort kommen: „Ich merkte früh, dass ich mit dem abstrakten ‚vd-Werbefoto‘ nicht unbedingt in eine Marktlücke gestoßen war. Wenn ich etwas verkaufen konnte, so war es meine persönliche Überzeugungskraft, meine persönliche Leistung. Also das, wofür ich stehe, wofür die Idee steht, wofür der Name steht. Zu der griffigen Abkürzung meines Vornamens Volkwart in Vok war es dann nur noch ein kleiner Schritt. Und mit ‚VOK DAMS‘ als Marke oder ‚Vok Dams‘ als Person war dann ein persönliches Versprechen verbunden (Perfektion, Freude am Experiment), das bei Kunden Vertrauen schaffte und Sicherheit in die Leistung bot. Ein einpräsamer Name für ein definiertes Leistungsangebot. Eine Marke war geboren“, schreibt Vok Dams in seiner Unternehmens-Dokumentation „50 Jahre KommunikationDirekt“.
Die Headline könnte auch lauten: „Start im eigenen Atelier 1962: Fotografische Perfektion. Werbliches denken. Freude am Experiment“. Die Aussage zur „Perfektion“ definiert den Anspruch und den hohen Stellenwert, den Perfektion, werbliches Denken, strategische Ausrichtung (Kommunikation/Marketing) und die Freude am Experiment sowie Kunst und Kreativität in der Arbeit und den Projekten von Vok Dams haben.
Den Start im eigenen (Foto-) Atelier 1962 und das „neue“ ATELIERHAUS (2013-2022) sieht der weltweit anerkannte Marketing-Experte im Rückblick als gemeinsamen Nenner des Anspruchs an eine erfolgreichere Kommunikation.
Oder wie Vok Dams es formuliert: „Kommunikation, die kreativ, emotional, effektiv und nachhaltig ist. Die zusätzliche Wirkungspotentiale ausschöpft und sich damit unauslöschlich im episodischen Gedächtnis das Adressaten verankert.“
Vok Dams damals und heute – ª Vok Dams iNotes
Stoff genug also, um mit dem erfolgreichen Unternehmensgründer einmal in den Rückspiegel und dann auch nach vorne zu schauen.
DS: Vor 60 Jahren haben Sie den ersten Vorläufer einer Galerie gegründet. Welche Vision steckte damals dahinter?
Vok Dams: „Ich würde eher von einem (Foto-)ATELIER sprechen. Die Idee einer Galerie lag da noch in weiter Ferne. Neben meiner Arbeit als Bildjournalist erweiterte ich mit der Eröffnung eines Ateliers mein Leistungs-Spektrum um Architektur-Fotografie und Portraits. Das Ziel oder die Vision war aber die Werbefotografie in Verbindung mit Grafik und Text. Also die Leistung einer klassischen Werbeagentur.“
DS: Wie kann man sich ihr erstes ATELIER überhaupt vorstellen, wo hatte sie ihren Sitz?
Vok Dams: „Während ich als Bildjournalist für die Westdeutsche Rundschau oder die Wuppertaler Regionalausgabe der NRZ arbeitete, konnte ich einen Motorroller als Firmenfahrzeug und die Dunkelkammer der WR in den Nachkriegstrümmern am Alten Markt nutzen. Eigene Atelierräume waren also die Voraussetzung für Portraitsitzungen und die Verarbeitung von Werbeaufnahmen. Ein befreundeter Architekt überließ mir dann sein Gartenhaus, dass er bis dahin behelfsmäßig als Architekturbüro genutzt hatte. Das ist unsere „Garagen-Story“ als Start-up.“
DS: Hat es damals schon Ausstellungen in Ihrem ATELIER gegeben?
Vok Dams: „Für Ausstellungen war das ATELIER in der „Garten-Laube“ weniger gedacht und nicht geeignet. Dafür konnte hier aber Ideen entwickelt und Kunstwerke produziert werden. Sonderveröffentlichungen und Ausstellungen von mir gab es dann unter den Titeln wie „Optische Imagination“, Menschen einer Stadt“, „Menschen im Museum“ oder die Götter vom Bildschirm. Ausstellungen hierzu gab es in verschiedenen Städten und nicht zuletzt mit der Serie „Menschen im Museum“ auch im Von der Heydt – Museum in Wuppertal. Alles nachzulesen in unserem repräsentativen Bildband „50 Jahre Kommunikation Direkt“, der vor 10 Jahren erschienen ist.“
DS: Rund um Ihre kreativen Ideen und Visionen hat sich die Weltmarke VOK DAMS entwickelt, eher zufällig oder ist eine solche Erfolgsgeschichte wirklich planbar?
Vok Dams: „In unserem Bildband ist auch nachzulesen, warum der Rahmen eines Foto-Ateliers, der künstlerische Aspekt für die eigene Arbeit oder die Erfolgsstory einer klassischen Werbe-Agentur letztlich nicht ausreichte, um dem eigenen, weitergehenden Anspruch gerecht zu werden. Die Frage nach der Basis des Erfolgs habe ich da wie folgt beantwortet: „Neben allem anderen braucht es eine tragende, alleinstellende, neuartige Idee. Eine Idee, die einen weiten Horizont hat und sich immer wieder öffnet für Neues, sich an Veränderungen anpassen kann, Strömungen aufgreift und daraus Neues entstehen lässt. Die Idee, die aus meiner Erkenntnis geboren wurde, dass die direkte, unmittelbare, persönliche Kommunikation durch nichts zu ersetzen ist. Oder um es anders auszudrücken: Ich war neugierig auf die Auseinandersetzung mit Menschen und interessiert an Herausforderungen, die damit verbunden sind.“
DS: Mit dem vor knapp zehn Jahren eröffneten Vok Dams ATELIERHAUS haben Sie selbst den Kreis geschlossen. ATELIER vor 60 Jahren und Galerie heute – wo liegen die gravierendsten Unterschiede?
Vok Dams: „Kunst, Kreativität und Kommunikation waren und sind immer Grundlage meiner und unserer Arbeit. Es sind die Erfolgsfaktoren, die sich ergänzen und gegenseitig befruchten. So bildet der Anspruch an eine erfolgreiche Kommunikation den gemeinsamen Nenner, mit dem wir uns immer im Markt positioniert haben. So war es naheliegend, das Vok Dams ATELIERHAUS unabhängig von dem operativen Geschäft einer weltweit operierenden Agenturgruppe auf die „Kunst der Kommunikation“ auszurichten und als Denkfabrik mit Galerie zu etablieren.“
DS: In Wuppertal gibt es viele Galerien – wo sehen Sie Ihr Alleinstellungsmerkmal?
Vok Dams: „Das „neue“ ATELIER-HAUS versteht sich als Kommunikations-Plattform und Zukunftslabor. Als Netzwerk auf der Basis einer 60jährigen Tradition bieten wir Ausnahme-Künstlern eine Basis, sich in einem kommunikativen Umfeld zu präsentieren. So sind es Künstler, die in der einen oder anderen Form mit mir oder der Agentur VOK DAMS durch die bisherige Arbeit oder zukünftige Projekte verbunden sind. Als Denkfabrik und Ideengeber bieten wir zu aktuellen Themen oder in innovativen Transformationsprozessen Analysen und Lösungsansätze zur Gestaltung weiterführender und nachhaltiger Kommunikationsmaßnahmen.“
DS: Welche Ausstellung ist als nächste geplant?
Vok Dams: „Derzeit zeigen wir Künstler aus der eigenen Sammlung und bieten Gruppen Gelegenheit zum Besuch und kommunikativen Austausch. Wir halten damit – Corona konform – in kleinen Gruppen mit viel Freiraum und großer Sicherheit ausreichend Abstand voneinander. Wenn es die Entwicklung zulässt, werden wir im Herbst mit einer Ausstellung der Künstlerin Leocardia Hirtes starten. Der Titel: „NATURE – Luxury of Tomorrow!“ Auch hier geht es wieder um die Kunst der Kommunikation und die Kommunikation der Kunst.“
DS: 60 Jahre Atelier(haus) – was überwiegt bei Ihnen: Die Dankbarkeit oder der Wille, weitere kreative Meilensteine zu setzten?
Vok Dams: „60 Jahre Atelier(haus). Für mich ist das die Gelegenheit zu einem Rückblick auf die Basis einer erfolgreichen Entwicklung. Zu einer Epoche, die abgeschlossen ist und eine Zukunft, die es aktiv zu gestalten gilt. Ich bin dankbar für die Rolle, die ich in diesem Prozess spielen konnte und freue mich, wenn ich diese Rolle auch in Zukunft weiter spielen kann. Denn wir wissen ja: Erfolg macht Spaß – und Spaß macht Erfolg“. Auch das ist in unserem Buch „50 Jahre KommunikationDirekt“ nachzulesen. Das Buch, dass meine Anfänge vor 60 Jahren und unsere Firmengeschichte über 50 Jahre zusammenfasst. Aus Anlass des 60jährigen Atelier(haus)-Jubiläums haben wir Wegbereiter und Freunde des Hauses zu einem kleinen Empfang eingeladen. Die Einladung geben wir gern an Interessenten weiter und freuen uns auf den Besuch.“
DS: Vielen Dank für offene, interessante Gespräch
Das Interview führte Peter Pionke
Einladung
„Start im eigenen Atelier“- 60 Jahre Vok Dams
Donnerstag – 23. Juni 2022 – 16:00 Uhr
Sektempfang und Führung durch die Ausstellung
„Kommunikation der Kunst“
Werke aus der eigenen Sammlung
Anmeldung per Mail: Atelierhaus@vokdams.de
Vok Dams ATELIERHAUS – Herberts Katernberg 50 – 42113 WUPPERTAL
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