25. Juli 2022Peter Pionke
Ukraine: Wirtschaftliche Unterstützung aus Wuppertal?
Kurzfristig vermittelt hatten das Meeting die Wuppertalerin Rosemarie Gundelbacher, CDU-Kommunalpolitikerin und Ex-Stadtverordnete und Yevgen Besedin, Wuppertaler Unternehmer und Gründer der Initiative „Stand with UA“, die rund 4.000 aus dem Kriegsgebiet geflüchtete Frauen und Kinder in Wuppertal betreut.
Eric Swehla bekräftigte gegenüber Ivanus Serhii Lukich die Hilfsbereitschaft der Wirtschaftsförderung Wuppertal. Wie die Unterstützung ukrainischer Unternehmen konkret aussehen könnte, wollen beide Seiten nun gemeinsam näher ausloten.
Vor dem Termin mit der Wuppertaler Wirtschaftsförderung hatte sich Ivanus Serhii Lukich, der sich in Absprache mit der ukrainischen Regierung in Deutschland mit möglichen Kooperationspartnern traf, bereits mit Peter Cromm, Aufsichtsratsvorsitzender der Düsseldorfer Dr. Starke-Group und weiteren Vertretern des Unternehmens zusammengesetzt.
Auch hier ging es um Geschäftsbeziehungen zwischen der Ukraine und deutschen Unternehmen. Wie in Wuppertal verliefen die Gespräche auch hier erfolgreich. Die mündlichen Vereinbarungen sollen jetzt schnellstmöglich in Verträgen fixiert werden. (pp)
Ein Interview mit Ivanus Serhii Lukich lesen Sie in Kürze an gleicher Stelle
Lesen Sie auch die Pressemitteilung der Wirtschaftsförderung Wuppertal
Kooperation mit ukrainischen Unternehmen fördern
Die Wirtschaftsförderung Wuppertal arbeitet daran, ukrainische und lokale Unternehmen miteinander zu vernetzen. Profitieren könnten davon beide Seiten.
Welche Rohstoffe können ukrainische Unternehmen liefern, die in Deutschland gebraucht werden? Welche Produkte können deutsche Unternehmen exportieren, um die ukrainische Wirtschaft zu unterstützen? Die Wirtschaftsförderung Wuppertal möchte die wirtschaftliche Kooperation mit der Ukraine stärken.
Den Anstoß zu dem Vorhaben gab ein Besuch des ukrainischen Unternehmers und Vertreters der dortigen Handelskammer Ivanus Serhii Lukich. Er berichtete, dass viele Unternehmen seines Landes derzeit auf der Suche nach Investitionsmöglichkeiten in Deutschland sind. Lukich selbst ist in seiner Heimatregion Dnipropetrovshchyna unter anderem in der Metallerzeugung aktiv. Viele Produktionsanlagen sind jedoch durch den russischen Angriffskrieg zerstört worden, weshalb zwar Rohstoffe vorhanden wären, aber die Weiterverarbeitung vor Ort nicht mehr möglich sei. Deshalb wird nach neuen Lösungen und neuen Partnern gesucht.
Eric Swehla, Vorstand der Wirtschaftsförderung, hat Unterstützung angeboten: „Eine Kooperation zwischen Unternehmen aus der Metallverarbeitung und dem Maschinenbau wäre durchaus denkbar. Viele deutsche Unternehmen stoßen derzeit bei Lieferketten und Rohstoffbeschaffung auf Probleme. Neue Partnerschaften könnten hier Entlastung bringen“. Speziell für Nickel, Titan und Kupfer würden Abnehmer gesucht. Gleichzeitig könnten deutsche Unternehmen Produkte für den Export herstellen, die in der Ukraine benötigt werden. „Wir wollen um nichts bitten, sondern auf Augenhöhe zusammenarbeiten“, sagt Lukich.
Wie die Zusammenarbeit genau aussehen könnte, wird derzeit genauer ausgelotet. In einem ersten Schritt werden zunächst auf beidem Seiten Angebot und Nachfrage der Unternehmen sondiert. Dann sollen interessierte Unternehmen sich bei einem digitalen Match-Making-Event kennenlernen. „Wir versuchen eine Brücke zu bauen, um gemeinsame Lösungen in dieser schwierigen Zeit zu finden“, sagt Hanno Rademacher, der sich bei der Wirtschaftsförderung um die Ansiedlung ausländischer Unternehmen bzw. die internationale Vernetzung lokaler Firmen kümmert.
Unterstützt wird das Vorhaben von der Hilfsinitiative StandwithUA. Der Gründer der Initiative Yevgen Besedin und die ebenfalls engagierte Kommunalpolitikerin Rosemarie Gundelbacher hatten den Kontakt zwischen Lukich und der Wirtschaftsförderung vermittelt.
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