14. August 2022Peter Pionke
„reisen-ist.jetzt“: Unterwegs mit Lena & Jan
Im nächsten Jahr gehen Lena und Jan sogar noch einen Schritt weiter! Dann steigen die beiden komplett aus und reisen mindestens zwei Jahre lang durch die große weite Welt. Ihre Fulltime-Jobs haben beide bereits zum Jahresende gekündigt. Wer möchte, der kann an ihrem Traum und ihren Abenteuern regelmässig teilhaben: Hier in der STADTZEITUNG oder noch ausführlicher in Lenas und Jans attraktiven, spannenden
Reiseblog https://reisen-ist.jetzt/
Hier finden Sie alle Infos und Details über die Stationen der Reise, die genaue Reiseroute, interessante, emotionale Erlebnisberichte und viele attraktive Fotos.
JAN: WAS UNS SO UMTREIBT
„Den Blick in den Garten, den Bauch vom Abendessen gut gefüllt und den nächsten Urlaub in Sicht – ja, so lässt sich ein Artikel doch gut angehen. Bevor wir in wenigen Tagen für eine Woche mehr oder weniger offline sind – dazu am Ende mehr – wollen wir uns noch einmal kurz sammeln und zusammenfassen: Wie ist es uns in der Zwischenzeit ergangen? Was beschäftigt uns? Und was haben wir von unserer Reise bislang mitgenommen?
Die Fakten sind schnell erzählt: Am Frankfurter Flughafen, also bei der Rückkehr aus Island, holt Lena mich ab und wir fahren auf direktem Weg in die nächste Unterkunft. In dem Fall nach Rengsdorf, einem kleinen Ort etwa 20 Kilometer nördlich von Koblenz, da wo Mosel und Rhein aufeinandertreffen. Eine schöne Gegend, auch zum Fahrradfahren, in die wir aber vor allem gekommen sind, um am folgenden Wochenende mit Lenas ehemaligen Arbeitskollegen durch das Ahrtal zu wandern.
Vor zwei Jahren sind wir schon einmal hier gewesen, jetzt, ein Jahr nach der Flut, hat sich vieles verändert und die Auswirkungen der Katastrophe sind immer noch überall sichtbar. Viel ist dazu geschrieben worden, deshalb hier nur so viel: Wenn man sieht, wie hoch das Wasser gestanden hat – und dann auf das kleine Bächlein schaut, das sich durch das Tal schlängelt – es ist unvorstellbar, selbst wenn man direkt davorsteht.
Am Wochenende danach geht es schon weiter – also wieder alles einräumen. Inzwischen läuft das völlig routiniert ab. Spaßeshalber haben wir auf die Uhr geschaut: etwa eine halbe Stunde, um die Sachen zurück in die Kartons und Kisten zu packen, dann noch einmal eine halbe Stunde, um den Fabian (unser Auto) zu füllen und abfahrbereit zu machen. Das passt und wir sind ein bisschen stolz.
Etappenziel Westerheim
Unser nächstes Ziel ist Westerheim, wo ich auch aktuell sitze und den Sonnenuntergang hinterm Apfelbaum beobachte. Westerheim liegt gut 40 Kilometer von Stuttgart entfernt, ziemlich weit im Süden. Einen besonderen Grund, dass wir ausgerechnet hier sind, gibt es eigentlich nicht – lässt man unser nächstes Ziel einmal außer Acht. Uns hat einfach die Unterkunft gefallen: Knapp 40 Quadratmeter Grundfläche, was fast ein Tinyhouse sein könnte, wäre da nicht die zweite Etage, die die Wohnfläche nahezu verdoppelt.
Und eine Erkenntnis mit sich bringt: Auch wenn ich dachte, ein wirkliches Tinyhouse absolut spannend zu finden – auf Dauer wären 40 Quadratmeter für mich vermutlich zu wenig. Vor allem, wenn man nicht die ganze Zeit draußen sein kann. Aber es müssen auch keine 170 Quadratmeter sein, wie in der Wohnung, die wir in Wuppertal hatten, das definitiv nicht.
Was sich ebenfalls geändert hat: Mittlerweile ist auch das Ankommen super entspannt. Anfangs hat es mich gestresst, in jeder neuen Unterkunft jeden Handgriff neu zu lernen. Wo sind die Steckdosen, wo ist das Besteck, wo finde ich Gewürze, wo ist Platz für Sport – solche Dinge halt. Inzwischen stört mich das gar nicht mehr.
Eigentlich finde ich es sogar schön. Da man ständig auf neue Dinge stößt und sich neu mit seiner Umgebung auseinandersetzt, fühlt es sich immer ein bisschen wie Urlaub an. Selbst ein schnöder Einkauf im Supermarkt wird so zu einer kleinen Erkundungstour. In dieser Hinsicht keine Routinen zu haben, ist tatsächlich auch sehr reizvoll.
Was wir sonst noch gelernt haben, will ich kurz zusammenfassen. Erstens: Nur eine Woche an einem Ort zu bleiben, ist definitiv zu wenig. Denn durch das Weiterreisen fällt viel Zeit weg, die wir gerne nutzen würden, um die Gegend intensiver zu erkunden. Künftig – zumindest, solange wir in Deutschland sind und wo es möglich ist – wollen wir daher an jeder Station mindestens zwei Wochen bleiben.
Zweitens: Wenn man, so wie wir aktuell, gar nicht mehr so viel hat, um das man sich neben der Arbeit kümmern braucht, bleibt auch im Kopf mehr Zeit für andere Dinge. Was bei mir dazu geführt hat, dass ich mich jetzt noch mehr mit ausgewogener Ernährung beschäftige und wieder mit dem Meditieren angefangen habe. Das ist eine unglaubliche Bereicherung.
Drittens: Es ist so schön, sich inspirieren zu lassen, wenn man mit anderen Menschen ins Gespräch kommt. So wollen wir jetzt auf der Weltreise unbedingt mal einen Segeltörn machen – und Indien steht auch ganz hoch im Kurs. Doch bis dahin ist es – zum Glück – noch lange Zeit, deshalb bleiben wir in der Gegenwart.
Eine Woche Urlaub in der Schweiz
Unsere Reise macht nach wie vor Spaß, ehrlich gesagt sogar mit jedem Tag ein bisschen mehr. Am Samstag (13.08.) geht es dann auch schon weiter, diesmal für eine Woche in die Schweiz, wo wir unseren Urlaub verbringen. Deswegen auch Westerheim, weil es von hier aus mit dem Auto nicht ganz so weit ist und unsere Route uns immer weiter nach Süden führt.
Mit Blick auf das Wetter – es kündigt sich ein Tiefdruckgebiet an – haben wir mit uns gerungen, aber letztlich wollen wir unseren Plan nicht aufgeben: eine Woche mit Zelt und Rucksack als Selbstversorger auf dem Sardona-Welterbe-Weg wandern, knapp 100 Kilometer mit rund 6.500 Höhenmetern.
Inzwischen haben wir so viel Zeit investiert, uns informiert, Karten studiert, Essen gebunkert und sogar ein Hotel gefunden, in dem wir unsere Kartons und Fahrräder während der kompletten Tour kostenlos unterstellen können (dafür jetzt schon einmal vielen Dank, ihr seid einfach nur großartig), dass wir uns von Regen und schlechtem Wetter nicht abhalten lassen wollen. Sonnenschein wäre schöner und vielleicht haben wir ja noch Glück, aber so oder so: es wird ein Abenteuer, auf das ich mich jetzt schon riesig freue. Und vor dem ich gehörig Respekt habe. Wir werden berichten, garantiert.“
12. August 2022
ÜBER UNS
HEY, WIR SIND LENA & JAN
… und freuen uns, dass Du hier bist! Unser Reiseblog reisen-ist.jetzt, wird unser Begleiter sein in den kommenden 22 Monaten – mindestens.
Ab Juni 2022 starten wir auf eine 7-monatige Tour mit dem Auto quer durch Deutschland. In der Zeit arbeiten wir beide weiter remote in unseren Vollzeit-Jobs und genießen das Leben als digitale Nomaden, bevor wir Ende Dezember komplett aussteigen und 2023 unseren Traum wahr werden lassen: ein Jahr lang die Welt bereisen, außerhalb Europas. Und was danach kommt? Mal schauen…
In unserem Reiseblog nehmen wir Dich mit auf unsere Abenteuer und lassen Dich an unseren Eindrücken und Gedanken teilhaben. Wir sind gespannt, was die Zeit mit uns machen wird. Doch bevor es losgeht, gibt es noch einiges vorzubereiten und dabei darfst Du uns ab sofort begleiten.
Viel Spaß beim Lesen!
LENA: WIE MAN AUF SOWAS KOMMT
Es ist raus: Wir gehen auf Weltreise und touren vorher sieben Monate mit dem Auto, besser gesagt Transporter, und unseren wichtigsten Habseligkeiten durch Deutschland und Europa. Wahnsinn. Es fühlt sich gut an, dass nun alle Bescheid wissen und nicht mehr nur der engste Kreis, mit dem wir natürlich schon lange über unsere Pläne gesprochen haben.
Neben dem riesigen Meilenstein, unsere Wohnung zu kündigen, war der Start unseres Blogs ein weiterer wichtiger Schritt: Es ganz offiziell machen, etwas, das bisher nur auf der persönlichen To-do-Liste stand, endlich in die Tat umsetzen und spüren, dass Dinge in Bewegung kommen, greifbar werden.
Zusätzlich zu dem großartigen Gefühl, tatsächlich in die Umsetzung unseres Plans zu gehen, hat mir der Start unseres Blogs, einen echten Motivationsschub gegeben, denn die Reaktionen darauf und auf unser Vorhaben, waren so positiv, voller Begeisterung, Unterstützung und Interesse, dass es mich einfach glücklich und dankbar macht!
Und ja, dass unsere Eltern vielleicht nicht ganz so vor Freude im Sechseck springen, wie wir es tun, verstehe ich auch irgendwie – sie wollen nun mal unser Bestes und machen sich Sorgen, wie alle Eltern. Am Ende bin ich dankbar für ihre Fürsorge und kann unseren Lieben nur versprechen, dass wir wie immer gut auf uns aufpassen werden…
All die Reaktionen zu sehen, hat mich aber auch innehalten lassen. Wie hat das eigentlich nochmal alles mit unserem Weltreise-Traum angefangen? Gute Frage. Es fühlt sich an, als wenn es schon immer unser Wunsch war. Wir haben mittlerweile so oft darüber gesprochen, Ideen ausgetauscht, stellen es nicht mehr in Frage. Es ist unsere Realität geworden und ich kann mich so ohne Weiteres nicht an die Anfänge erinnern.
Gut, dass wir ab jetzt einen Blog haben, der nichts mehr vergisst… Wenn ich unseren WhatsApp-Nachrichten Glauben schenken darf, ist das Wort „Weltreise“ zum ersten Mal im November 2018 in unseren Gesprächen gefallen. Damals als flüchtiger Gedanke im Kontext dessen, wie wir uns unser weiteres gemeinsames Leben theoretisch vorstellen können, an kein Datum, oder irgendeinen Plan zur tatsächlichen Umsetzung geknüpft und damit auch schnell wieder aus dem Blick verloren. So ist das eben mit den Dingen, die man nicht fixiert und konkret plant.
Und dann kam Corona: Eingesperrt im x-ten Lockdown, der gerade wieder verlängert wurde, auf absehbare Zeit jeglicher Möglichkeit zum Reisen beraubt und frustriert nach den langen, kalten und grauen Monaten in Deutschland, war es einer unserer zwischenzeitlich liebgewonnenen Homeoffice-Mittagspausen-Spaziergänge Anfang März 2021, bei dem wir rumgesponnen und uns weit weg in die Wärme geträumt haben.
Auf dem Streifzug durch unsere Nachbarschaft noch ein Tagtraum, zu Hause dann die Frage: Warum eigentlich nicht? Und die Erkenntnis, wenn wir uns jetzt kein festes Datum setzen, wird es wieder nur eine theoretische Option bleiben. Wann wird Corona wohl vorbei und das Reisen wieder erlaubt sein? Was ist mit unseren Jobs? Kündigen, oder pausieren? Und wenn ja, ab wann? Was machen wir mit unserer Wohnung?
Wie lange wollen wir überhaupt unterwegs sein und was kostet das? So viele Fragen, die uns durch den Kopf geschossen sind und die wir eine nach der anderen für uns beantwortet haben, mit dem Ergebnis: Das Jahr 2023 wollen wir auf Weltreise verbringen, ohne Wenn und Aber.
Und damit war es auf einmal nicht mehr nur ein Gedankenspiel, ein großer Traum, der ausschließlich in unseren Köpfen existiert. Plötzlich war es etwas, das wir wirklich tun würden, ein fester Plan, von dem wir unseren Familien und Freunden erzählen konnten und der mit jedem Tag, jedem Gespräch, jeder Entscheidung immer mehr Form angenommen hat.
Seitdem wir unsere Weltreise zur Priorität gemacht haben, fragen wir uns nicht mehr, ob sie stattfinden, verschoben, oder verkürzt wird, wenn Hindernisse aufkommen – und die kommen zwangsläufig auf, wie wir bereits gelernt haben – sondern unsere Frage lautet: Wie sieht die Lösung aus, damit unser Plan trotzdem funktioniert?
Dass wir nun sogar sieben Monate früher von zu Hause starten und noch eine Deutschland-Europa-Tour einschieben, ist zum Beispiel so eine Lösung für ein Hindernis, das ganz plötzlich aufgetaucht ist. Flexibel bleiben scheint hier die beste Antwort zu sein und ist wohl insgesamt ein ziemlich guter Weg für die Weltreise.
Link zum Reiseblog „reisen-ist.jetzt – Unterwegs ist da, wo wir sind“
Das STADTZEITUNGS-Team wünscht GUTE REISE!
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