25. August 2022Peter Pionke
Horst Wilmsen: Erfolgreicher Spätstart in die Künstler-Karriere
„Ich wollte etwas in meiner neu gewonnen Freizeit machen, wo ich meine handwerklichen Fähigkeiten als Dachdecker und mein Talent fürs Zeichnen optimal einbringen konnte“, erklärt Host Wilmsen, der auch heute noch neben dem Pinsel erfolgreich den Tennisschläger schwingt. Aus Spass und um sich fit zu halten.
Wenn er etwas anpackt, dann richtig! Und so ging er noch einmal in die Lehre, absolvierte eine fundierte Ausbildung über 12 Jahre beim renommierten Kunstmaler und Dozenten Frank Burkamp. „Bei meinem dritten Anlauf hat er mich endlich angenommen“, erzählt Host Wilmsen nicht ohne Stolz.
Frank Burkamp erkannte den Ehrgeiz des gebürtigen Gelsenkirchener, der sehr schnell verschiedene Mal- und Gestaltungstechniken erlernte und diese durch viel Übung immer weiter verbesserte. Auch heute arbeitet Horst Wilmsen noch jeden Tag daran, seine Technik weiter zu verfeinern. Der Dozent redeten ihm auch nicht aus, sich an zeitgenössischen Kunst-Größen des abstrakten Impressionismus wie Gerhard Richter (90), Emil Nolde (07.08.1867 – 13.04.1956) oder Mark Rothko (25.09.1903 – 25.02.1970) zu orientieren.
„Ich bin natürlich nicht so vermessen, mich mit den Großen Meistern zu vergleichen. Aber ich habe mir etwas von ihrer Herangehensweise und ihrer Technik abgeschaut, um das dann in meinen eigenen Arbeiten einzubringen.“
So hat Horst Wilmsen seine Rakeltechnik in Öl immer mehr verfeinert. Die Rakel, eine Art großer Spachtel, stellt er als gelernter Handwerker selbst her.
Auch wenn er erst mit 60 Jahren zu Pinsel und Palette gegriffen hat, verfügt er inzwischen auch schon über gut 20 Jahre Erfahrung. Seine Arbeiten, die in einen kleinen, aber feinen Atelier mit eigenem, wunderschönen Garten entstehen, begeistern längst nicht mehr allein Freunde und Bekannte.
Es hat allerdings mindestens fünf Jahre gedauert, bis er mit seinem Arbeiten selbst so zufrieden war, um sie in der Öffentlichkeit zu präsentieren, „Ich habe vor 15 Jahren mit Ausstellungen bei mir im Garten begonnen, zu denen aber nur Gäste aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis eingeladen waren.“
Inzwischen sorgten seine ausdruckstarken, farbenintensiven Werke längst auch extern für Aufsehen. So war beispielsweise seine Ausstellung „Träume, Phantasien, Wirklichkeit“ 2019 in der Kunsthalle Burkamp im weit über Essen hinaus bekannten Kulturzentrum Zeche Zollverein ein voller Erfolg. Horst Wilmsen: „Ein absolutes Highlight für mich. Mein Dozent Frank Burkamp, mit dem ich mittlerweile befreundet bin, hat die Laudatio gehalten.“
Immer noch fällt es Horst Wilmsen schwer, sich von einem seiner meist abstrakten Werke zu trennen, denen er keine Namen gibt, sondern sie einfach durchnummeriert: „Natürlich habe ich bei meinen Farb-Kompositionen vorher eine Grundidee, eine Inspiration. Warum soll ich mir dann aber hintereher krampfhaft einen Phantasie-Namen für die Arbeit ausdenken? Jeder einzelne Betrachter sieht in dem Bild sowieso etwas Anderes.“
Aktuell arbeitet Horst Wilmsen an zusätzlichen Werken für die nächste große Ausstellung im Museum Kupferhammer in Warstein. Diese wird von Anfang Februar bis Ende April 2023 zu sehen sein. Ein weiterer Meilenstein in der Künstler-Karriere des spätberufenen Malers aus Essen.
Text Peter Pionke
Link zur Webseite von Horst Wilmsen:
http://www.ruhratelier-wilmsen.de
Link zur Webseite von Haus Kupferhammer:
http://www.haus-kupferhammer.de
Link zur Webseite von Frank Burkamp:
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